Kampagne in Bottrop: Damit K.O.-Tropfen K.O. gehen
„Heutzutage ist es kein Problem, an K.O.-Tropfen heranzukommen“, weiß Dr. Hans-Christian Kolberg von der Frauenklinik im Marienhospital. Eine neue Präventionskampagne soll Bottroper schützen, nicht zum Opfer zu werden.
„Wenn man Opfer von K.O.-Tropfen wurde, weiß man das in der Regel nicht“, sagt Wiltrud Evers, Beraterin im Frauencentrum Courage. „Solche Tropfen verursachen eine retrogade Amnesie und damit bleiben auch etwa 40 Minuten des Geschehens vor Einnahme der Tropfen eine Erinnerungslücke“, weiß Dr. Kolberg.
Auch Männer werden Opfer
Die Kampagne „K.O.cktail? Fiese Drogen im Glas“ soll dafür sensibilisieren, sein Glas nicht unbeobachtet in der Kneipe, Disco, in Bars, bei größeren Partys und Veranstaltungen stehen zu lassen. „Diese K.O.-Tropfen sind völlig geschmacksneutral und lösen sich ganz schnell auf- die kann man sogar völlig unbemerkt in Mineralwasser einmischen“, so Dr. Kolberg.
Auch Männer zählen zu den Opfern: „K.O.-Tropfen werden nicht nur Rahmen von Sexualstraftaten, sondern auch von Eigentumsdelikten genutzt“, sagt Wiltrud Evers.
In zahlreichen Bottroper Lokalitäten werden die K.O.-Plakate zurzeit ausgehängt. Auf Postkarten, die ebenfalls dort ausliegen, wird über Verhaltensregeln informiert. „Bei mir und auch in anderen Kneipen dürfen die Raucher ihre Gläser nicht mit nach draußen nehmen“, sagt Passmanns-Chef Reimbern von Wedel-Parlow. „Die Nachbarn beklagen sich sonst über den Lärm der Rauchergrüppchen, die es, mit einem Getränk versorgt, auch gerne länger und lauter draußen aushalten.“
Das Glas stehen lassen
Wer sein Glas unbeobachtet stehen gelassen hat, sollte sich daraus keinen Schluck mehr gönnen. „Es geht bei dieser Kampagne ja auch darum, auf so etwas aufmerksam zu machen. Ich selbst gebe mein Glas in Kneipen nicht aus der Hand und weiß auch von Diskotheken, in denen die Frauen auch beim Tanzen die Gläser in der Hand lassen“, berichtet Wiltrud Evers.
„K.O.cktail - Fiese Drogen im Glas“ ist am Donnerstag, 28. November, von 15 bis 17 Uhr Thema des Vortrages von Monika Bulin im Filmforum. Zu diesem Vortrag sind Jugendliche genauso eingeladen wie Fachleute. Da die Plätze begrenzt sind, wird um Anmeldung unter Tel. 63593 gebeten.
Autor:Bettina Meirose aus Bottrop |
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