Unachtsames Verhalten gefährdet Verkehrsteilnehmer
Fahrradunfall in Bottrop
Fahrradfahren ist gut für unsere Gesundheit: Es fördert die Durchblutung, senkt den Blutdruck und wirkt sich positiv auf unser Herz-Kreislauf-System aus.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Radeln auch dabei hilft, Stress zu verarbeiten und überflüssige Pfunde zu verlieren. Eigentlich eine tolle Sache.
Allerdings gibt es ein sehr großes Aber an dieser umweltfreundlichen Aktivität, denn Fahrradfahrer leben sehr gefährlich in Bottrop.
Risikoreiche Verhältnisse im Straßenverkehr sind Alltag. Es gibt Situationen, in denen die Fahrradfahrer sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer gefährden, indem sie sich nicht an Vorfahrtsregeln halten oder sehr großzügig überholen. Auch ärgerliche Hindernisse, wie parkende Autos auf den Radwegen sowie Fußgänger, die ohne sich umzublicken den Radweg queren, sind an der Tagesordnung.
Hohes Unfallrisiko auf der Horsterstraße
Wenn Autofahrer ihr Fahrzeug am Straßenrand parken und ohne nach Radverkehr zu schauen die Fahrertür aufreißen, gefährden sie die Verkehrsteilnehmer, die auf den Radwegen unterwegs sind: Entweder die Radler müssen eine Vollbremsung hinlegen oder auf die Hauptstraße ausweichen, sofern es der Verkehr zulässt (sehr häufig beobachtet an der Horsterstraße zwischen Kruse- und Aegidistraße). Im schlimmsten Fall gibt es einen Zusammenstoß oder der Zweiradfahrer stürzt auf die Straße. Einen Abstand von einem Meter zu den parkenden Autos einzuhalten ist nicht möglich, da der Radweg zu schmal ist.
Stehen Auto- und Radfahrer nebeneinander an der Ampel, kommt es auch hier oft zu einer gefährlichen Situation: Der Autofahrer will rechts abbiegen, während der Radfahrer geradeaus weiterfahren möchte. Viele Autofahrer vergessen einfach den Schulterblick und biegen zügig ab, ohne den daneben fahrenden Radler zu beachten (oft beobachtet an der Einmündung zur Lütkestraße in der Boy).
Täglich beobachte ich, wie PKW-Fahrer aus Einfahrten und Seitenstraßen herausfahren, ohne richtig zu schauen. Entweder sie halten zu weit vorne, mitten auf dem Radweg, sodass Radfahrer behindert werden oder sie klauen den Zweiradfahrern die Vorfahrt, weil sie es besonders eilig haben (sehr gefährlich an der Einmündung Krusestraße, am Lidl-Parkplatz, an der Mirkstraße sowie an der Wrangelstraße).
Das unachtsame Herausfahren aus einer Grundstückseinfahrt hat vor einiger Zeit für einen Unfall vor einer Schule gesorgt: Das Elterntaxi fährt aus der Schuleinfahrt, der Fahrer schaut nur in eine Richtung und übersieht so einen jungen Radfahrer, der als Geisterfahrer auf der falschen Seite unterwegs war. Das Auto touchiert das Bike und der Junge stürzt zu Boden.
Eine ähnliche Situation passierte in dieser Woche im Stadtteil Batenbrock an der Krusestraße: Eine Frau fuhr mit ihrem Rad auf der Horsterstraße in Richtung Stadtmitte. Aus einer Seitenstraße kam ein Fahrzeug, hielt kurz an und bog schließlich auf die Hauptstraße. Dabei übersah der Fahrer des PKWs die Radfahrerin, welche sich bereits vor seinem Auto befand. Sein Auto streifte ihr Hinterrad, die Fahrradfahrerin stürzte zu Boden und verletzte sich dabei.
Eine fahrradfreundliche Stadt ist in meinen Augen ein Lebensraum, in dem ich mich sicher fühle als Fahrradfahrerin, in dem die Radwege nicht voller Scherben liegen oder zugeparkt sind, in dem die Radwege breit genug sind und die Autofahrer mich nicht mit 10 cm Abstand überholen, sondern sich an den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von 150 cm halten und in dem die Autofahrer die Verkehrsteilnehmer auf 2 Rädern als vollwertiges Mitglied des Straßenverkehrs akzeptieren und sie nicht durch missachtete Vorfahrten in Gefahr bringen.
Dass durch Unaufmerksamkeit sowie Rücksichtslosigkeit Verkehrsteilnehmer gefährdet werden, ist trauriger Alltag. Wo ist eine Verkehrsüberwachung, wenn man sie braucht?
Die Horsterstraße in Bottrop ist eine große Gefahr für Radfahrer und somit alles andere als fahrradfreundlich. Es muss sich dringend etwas ändern: Mehr Sicherheit, statt weitere Unfallopfer!
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