Mann befand sich bereits in häuslicher Quarantäne
Erster Coronafall in Bottrop
Am Montag Nachmittag wurde auch in Bottrop der erste bestätigte Coronavirus-Fall bekannt. Nach Abstrich und entsprechender Untersuchung hat sich die Testung auf die Ansteckung mit dem Coronavirus bei einem Mann als positiv erwiesen.
Der Betroffene war mit einem Infizierten in direkten Kontakt gekommen und befand sich deshalb schon in häuslicher Quarantäne, heißt es von Seiten der Stadt. Alle vom Robert-Koch-Institut vorgegebenen Handlungsnotwendigkeiten seien vom Bottroper Gesundheitsamt eingeleitet. Die Kontaktpersonen dieses Mannes seien identifiziert, werden von Gesundheitsamtsmitarbeitern informiert und beraten sowie zu häuslicher Quarantäne aufgefordert.
Folgende Verhaltensregeln empfiehlt die Stadtverwaltung in der nächsten Zeit zu beachten: Grundlegend ist, sich regelmäßig die Hände gründlich zu waschen und derzeit auf das Händeschütteln als Höflichkeitsform zu verzichten.
Gibt es einen begründeten Verdacht, in Ansteckungssituationen geraten zu sein, beziehungsweise treten Krankheitssymptome wie Fieber, Husten, Halskratzen auf, fordert die Stadtverwaltung dringend dazu auf, sich telefonisch beim jeweiligen Hausarzt zu melden und im häuslichen Bereich zu verbleiben. Der Arzt wird dann eine Einschätzung treffen und sich im weiteren eventuell mit dem städtischen Gesundheitsamt in Verbindung setzen oder die Feuerwehr informieren. Im Notfall sollen sich Betroffene zunächst telefonisch mit ihrem Hausarzt in Verbindung setzen und seinen Anweisungen folgen. Außerhalb der Öffnungszeiten der Ärzte ist in einem konkreten Corona-Virus-Verdachtsfall das Gesundheitsamt über die Rufnummer 78 03 333 zu erreichen.
In der Nachbarstadt Essen hat sich die Situation dramatisch geändert. Am Montag verstarb eine 89-Jährige, die seit Anfang März in der dortigen Universitätsklinik behandelt wurde.
Nach einer Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen erwartet fast die Hälfte der Unternehmen Umsatzeinbußen in diesem Jahr durch die Auswirkungen des Coronavirus. Fast jedes fünfte antwortende Unternehmen geht von einem Minus von mehr als zehn Prozent aus. „Jetzt kommt es darauf an, den betroffenen Betrieben schnell und pragmatisch zu helfen, etwa durch finanzielle Überbrückungshilfen oder einfache Antragsverfahren beim Kurzarbeitergeld“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel.
500 Unternehmen hatte die IHK gefragt. Von den 219 antwortenden Betrieben gaben 117 (54 Prozent) an, dass sie die Auswirkungen bereits spüren. „Die Betroffenheit der Wirtschaft ist greifbar“, resümiert Jaeckel.
Die große Mehrheit der Unternehmen erwartet, dass sich die Corona-Krise in den nächsten Wochen auf ihre Geschäfte auswirken wird. Fast die Hälfte (45 Prozent) richtet sich auf personelle Ausfälle durch Krankheit ein, 42 Prozent auf Absagen von Veranstaltungen und Messen, 29 Prozent auf einen Rückgang der Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen, 27 Prozent auf Lieferengpässe. Auch von Produktionsausfällen (13 Prozent) und Liquiditätsengpässen (10 Prozent) gehen einige Unternehmen bereits aus. Nur fünf Prozent der antwortenden Unternehmen erwarten in den kommenden Wochen keine Auswirkungen.
Autor:Judith Schmitz aus Bottrop |
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