Benzinpreise schießen weiter in die Höhe - Umrüstung auf Autogas möglich
Wenn sich Autofahrer seit geraumer Zeit über etwas mehr als ärgern, dann dürfte dies wohl weniger der Stau auf der Autobahn, die Dauerbaustelle in der Stadt oder die Fahrweise des Vordermanns sein.
Viel mehr sind es die aktuellen Spritpreise, die den Mobiltüchtigen auf den Magen schlagen und beinahe die Tränen in die Augen schießen lassen.
Preise wie 1,70 Euro für den Liter Super, 1,67 Euro für E10 oder aber die 1,54 Euro, die die Dieselfahrer für einen Liter berappen müssen, waren vor Monaten noch undenkbar, sind aber mittlerweile zur Realität, gar fast schon zur Normalität geworden. Gründe für die immens hohen Benzinkosten scheinen vor allem die steigenden Rohölpreise, bedingt durch die Revolutionen in den arabischen Ländern, und der bevorstehende Ölexport-Boykott des Irans zu sein.
Eine Möglichkeit den hohen Spritpreisen zu entgehen, ist die Umrüstung auf Autogas - wenn auch nur unter bestimmten Bedingungen. „Bei Fahrzeugen mit Benzinmotoren, die eine hohe Laufleistung haben und viel Kraftstoff verbrauchen, würde sich eine Umstellung lohnen. Bei kleineren Fahrzeugen mit geringerem Verbrauch eher nicht“, erklärt Dr. Peter Meintz von der Pressestelle des ADAC Westfalen.
Autogas nur bei hoher Laufleistung
Autogas, das auch Flüssiggas genannt wird, besteht aus Propan oder einer Mischung aus Propan und Butan und ist bis 2018 von der Mineralölsteuer befreit. Zu einer Umrüstung, für die der Verbraucher grundsätzlich einen Verlust des Kofferraumvolumens oder des Reserveradplatzes in Kauf nehmen muss, rät der ADAC nur in erfahrenen Fachbetrieben. „Die Qualität des Einbaus der Gasanlage entscheidet über die Betriebssicherheit“, betont Dr. Peter Meintz. Eine Umstellung auf Autogas koste zwischen 2000 und 3000 Euro und sei in der Regel bivalent, was bedeutet, dass der Benzinbetrieb weiterläuft und durch einen Schalter angestellt werden kann.
Dass indes aufgrund der immer höher werdenden Spritpreise nun mehr Bürger auf das Fahrrad umsteigen, ist aktuell nicht zu beobachten. „Das ist höchstens ein vereinzeltes Phänomen“, bestätigt Bettina Cibulski, Pressesprecherin des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs, „die Leute ärgern sich zwar über die enormen Spritpreise, aber ein Umstieg auf das Rad wird zumeist noch von der Notwendigkeit des Autofahrens verhindert. Viele sind halt einfach auf ihren Pkw angewiesen.“
Durch eigene Fahrweise Sprit sparen
Nichtsdestotrotz, froh ist natürlich niemand über die hohen Benzinpreise. Gemurrt und gehadert wird daher allerorts. Dabei ließe sich zumindest durch die eigene Fahrweise etwas an Sprit sparen. So rät der ADAC dazu, nach dem Anfahren direkt in den zweiten Gang zu schalten und frühzeitig, gleichsam bei einer Drehzahl von 2000 Umdrehungen pro Minute, in den nächsten Gang hochzuschalten. Auch vorausschauendes Fahren sei wichtig, denn jede Bremsung vergeude Energie. Laut Messreihen des ADAC lassen sich auf diese Weise, je nach Motortyp und Getriebeübersetzung, rund 10 bis zwanzig Prozent an Kraftstoff einsparen.
Autor:Nina Heithausen aus Bottrop |
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