93 Prozent der Betriebe halten an ihren Einstellungsplänen fest
Ausbildungsbereitschaft bleibt hoch

Treibende Motivation für die Ausbildung bleibe bei den Betrieben jedoch der eigene Fachkräftebedarf. | Foto: Michael Kaprol
  • Treibende Motivation für die Ausbildung bleibe bei den Betrieben jedoch der eigene Fachkräftebedarf.
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Trotz aktueller Schwierigkeiten aufgrund der Coronakrise bleibt die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region hoch. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen unter den IHK-Ausbildungsbetrieben. Danach halten 93 Prozent der Betriebe an ihren Einstellungsplänen für das bald beginnende Ausbildungsjahr fest. „So gut wie alle Betriebe bilden weiter aus und suchen Auszubildende“, resümiert IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel das Ergebnis. Nur 7,4 Prozent der Befragten gaben an, ihre Ausbildungsaktivität zu reduzieren. 

Das Problem liege eher woanders. Aktuell seien in der Region noch tausende Ausbildungsplätze unbesetzt, weist Jaeckel auf die eigentliche Herausforderung hin: „Was fehlt, sind Bewerber. Diejenigen, die noch einen Ausbildungsplatz suchen, müssen wir jetzt mit den Betrieben zusammenbringen.“ Dafür hat die IHK eine eigene Hotline eingerichtet: 0251 707-555 für das Münsterland und 0209 388-555 für die Emscher-Lippe-Region.
Ein weiteres zentrales Umfrageergebnis, das Jaeckel optimistisch stimmt: Nur fünf der 876 an der Umfrage beteiligten Betriebe mussten sich aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation von Auszubildenden trennen und „nicht einmal ein Unternehmen von hundert ist von einem frisch geschlossenen Ausbildungsverträgen zurückgetreten“.
„Die Betriebe haben die Zukunft fest im Blick und setzen zur Fachkräftesicherung auf Ausbildung“, stellt Jaeckel klar. Das zeige auch die Übernahmequote. 65,4 Prozent der Betriebe wollen dieses Jahr alle ihre Auszubildenden, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, übernehmen. „Viele Betriebe würden sogar gerne mehr der jungen Fachkräfte behalten“, betont der IHK-Hauptgeschäftsführer: „Meist stehen dem andere Zukunftspläne der Absolventen entgegen, die in einen anderen Betrieb wechseln oder studieren möchten.“ Nur in jedem fünften Fall war die aktuelle wirtschaftliche Lage der Grund dafür, dass der Auszubildende nicht übernommen wurde.
Die durch die Bundesregierung mit dem aktuellen Konjunkturpaket auf den Weg gebrachte „Ausbildungsprämie“ für kleinere Betriebe wertet er in diesem Zusammenhang als „erfreuliche Anerkennung für ausbildende Betriebe“. Treibende Motivation für die Ausbildung bleibe bei den Betrieben jedoch der eigene Fachkräftebedarf und die gesellschaftliche Verantwortung.
Was sich laut IHK-Umfrage durch Corona deutlicher geändert habe als die Ausbildungsbereitschaft, sei der Blick auf die Berufsschulen. So wünschen sich 72,6 Prozent der Betriebe eine verstärkte Nutzung von digitalen Lernplattformen und 63,8 Prozent sogenannte „blended learning“-Formate, bei denen Präsenzunterricht mit digitalen Lernphasen verbunden wird.

Autor:

Bettina Meirose aus Bottrop

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