Wer wird Oberbürgermeister? CDU-Kandidat Michael Pricking
„Ich bin ein Teamplayer“, sagt Michael Pricking von sich. „Es geht nichts allein.“ Seit 1999 ist er Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Hammer Rathaus, am 25. Mai möchte der 45-Jährige das Amt des Oberbürgermeisters übernehmen.
„Seit 20 Jahren bewege ich mich hauptberuflich in der Politik, in der Freizeit aber stehen meine beiden Kinder an erster Stelle“, erzählt Michael Pricking. Im Moment allerdings kommen die Vater-Sohn-Tage auf Schalke genau so etwas seltener vor wie die Besuche in der Sauna - es ist eben Wahlkampf. Was macht der CDU-Kandidat noch gerne, wenn er Zeit hat? „Ich spiel gerne Doppelkopf mit Freunden, und ich koche gerne“, sagt der studierte Sozialarbeiter. „Vegan, vegetarisch oder mit Fleisch, ganz nach Bedarf. Mit Fleisch kann ich allerdings am besten.“
In der Politik will Michael Pricking nicht die eigene Person, sondern die Sache im Vordergrund sehen. „Es ist nicht gut, wenn jemand Politik aus der eigenen Eitelkeit heraus macht“, sagt er. Er schätzt flache Hierarchien, Leute die ihre Meinung vertreten und Führung übernehmen. „Die Frage dabei ist natürlich, wie man es macht.“
In seiner Lebensplanung kam das Amt eines Oberbürgermeisters nicht vor - bis die Kandidatur ihm von den Bottroper CDU-Kollegen angetragen wurde. „Ich habe genug Zeit gehabt mich mit der Familie und Freunden zu beraten. Und ich habe gemerkt, dass ich Lust darauf habe. Das ist ein spannender Job, und ich würde ihn gerne übernehmen. Ich bin in Hamm nah genug am täglichen Geschäft dran um zu wissen, dass das Amt des Oberbürgermeisters richtig Arbeit ist.“
Er spiele bei seiner Kandidatur auf Sieg, nicht auf Platz, sagt Michael Pricking. „Wahlkampf ist auf den Punkt, einen zweiten Platz gibt es nicht.“
Fünf Stichworte, fünf Antworten
BERGBAU: Tradition ist wichtig, aber Zukunft ist wichtiger. Durch das Ende des Bergbaus wird sich auch in Bottrop einiges verändern, aber man sollte den Wandel als Chance begreifen. „Change“ ist kein Schimpfwort. Wir haben die Möglichkeit, die frei werdenden Flächen zu nutzen und uns zum Beipiel im Freizeitsektor, in der Logistik und im Bereich Gesundheit neu und breiter aufzustellen.
FINANZEN: Die Teilnahme am Stärkungspakt war und ist richtig. Dabei gibt es zwei Dimensionen: Wir bekommen Geld vom Land, müssen aber auch eigene Anstrengungen unternehmen. Nur im Zusammenspiel funktioniert es. Der Ansatz der CDU lautet dabei: Sparen, um die Zukunft zu gestalten. Wir dürfen die kommenden Generationen nicht weiter mit Schulden belasten. Diesen Weg müssen wir konsequent weiter gehen.
INFRASTRUKTUR und INNENSTADT: Der Zustand der Straßen ist an vielen Stellen bedenklich. Wir wollen mit einem großen Straßenoberflächen-Sanierungsprogramm die nötigen Maßnahmen in die Wege leiten. Man muss nicht immer eine marode Straße in monatelanger Arbeit ausbaggern und von Grund auf neu machen. Ziel ist es, soviele Quadratmeter Straßen wie möglich in guten Zustand zu versetzen. Eine Oberflächensanierung durch eine Abfräsung und das Aufbringen einer neuen, haltbaren Decke kostet nur rund 30 Euro pro Quadratmeter. Dafür wollen wir die zugesagten Bundesmittel für den Straßenbau einsetzen.
SCHULE und BILDUNG: Eine ideologische Schuldiskussion muss der Vergangenheit angehören. Wir ergänzen das Bildungsangebot in Bottrop nun um einen weiteren Baustein, die Sekundarschule. Entscheidend ist dabei der Elternwille. Wir müssen viel früher als bisher ansetzen, Chancengerechtigkeit schaffen und Familien unterstützen. Bildung beginnt nicht erst in der Schule.
INNOVATION CITY: Ich finde es problematisch, dass ein Graben durch die Stadt geht. Die Menschen in Bottrop müssen das Programm annehmen. Aber dafür müssen wir das Fördergebiet auf das ganze Stadtgebiet ausdehnen. Ich werde immer wieder von Fuhlenbrockern oder Kirchhellenern gefragt: „Warum kriege ich eigentlich keine Fördermittel für meine Sanierung?“ Da weiß ich dann nicht, was ich antworten soll. Bevor Gladbeck mit ins Boot geholt wird, sollten erst alle Bottroper an dem Förderprogramm Innovation City teilnehmen können.
Autor:Judith Schmitz aus Bottrop |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.