Wölfe in Kirchhellen und Umgebung
Wer braucht und will den Wolf in solchen Lebensräumen? Und wer bezahlt ihn?
Wenn wirklich den Weide-und Nutztierhaltern die Unterstützung zukommen würde, wie es ideologische Politik und Wolfsbefürworter den naiv urbanen Tierliebhabern medial immer wieder weismachen (zuletzt in der WAZ vom 08.09.2023, Lokalteil Kirchhellen) wäre recht schnell klar, dass Wölfe schlichtweg nicht in allen Lebensräumen finanzierbar sind. Zumindest nicht so, wie sich Wolfsbefürworter eine Koexistenz vorstellen. Wenn nämlich die Förderung den tatsächlichen Mehraufänden nur annähernd entspräche, wären wir sehr schnell weit über dem, was unsere ehemalige Umweltministerin 2022 klar ausgesprochen hat: „Im schlimmsten Fall würde mich dieses einzelne Rudel elf Millionen Euro kosten, wenn man Herdenschutz auf allen Weiden und Pferdekoppeln im Wolfsgebiet umsetzen würde. Das ist mehr als ein Viertel des gesamten Naturschutzetats. Das ist dauerhaft nicht darstellbar.“
Der NABU fordert ein besseres Wolfsmonitoring. Vielleicht benötigen wir aber vielmehr ein besseres Wolfs- und Finanzmanagement. Die Menschen auf dem Land sind gestresst und glauben, dass die Politik sie mit markanten NABU Sprüchen, blinder Ideologie und laufenden Kosten alleine lässt. Viele Weidetiere wurden schlichtweg abgeschafft, Nutztierbetriebe können den Mehraufwand nicht dauerhaft stemmen. Da mutet es schon etwas arrogant an, wenn der Bottroper NABU Vorsitzende davon spricht, dass zwar viele gute Zäune gebaut worden sein, aber es noch zu viel gefährlichen Leichtsinn gebe. Zur Wahrheit gehört nämlich, dass die Förderung sich nur kurzfristig auf das Material und die Anschaffung bezieht, nicht aber auf die sachgemäße Betreuung, Instandhaltung oder Instandsetzung. Von der Versorgung von Herdenschutzhunden ganz zu schweigen. Und was das finanziell und aufwandtechnisch für die betroffenen Nutz- und Weidetierhalter für etliche Kilometer Zaun bedeutet, sollte vielleicht genau so plakativ dargestellt werden, wie die NABU Zitate.
Festzuhalten ist, dass der Wolf nicht vom Aussterben bedroht ist. Der günstige Erhaltungszustand müsste nur gemeldet werden, damit ein aktives Wolfsmanagement und eine Wildschadensregulierung auf lokaler Ebene möglich wird. Den günstigen Erhaltungszustand sieht der NABU aber erst erreicht, wenn alle Reviere besetzt sind - und nicht wenn eine absolute Zahl an Tieren in ganz Deutschland erreicht ist (wie es eigentlich eindeutig definiert ist). Wir sollen also weiterhin und überall Gelder für unzureichenden Wolfsschutz und nicht regulierte Wolfsbestände aufbringen - immer wieder wo der Wolf auftaucht, geht es in Deutschland von vorne los - und es ist ein mit verstörenden Bildern begleiteter langer Weg bis zum Erreichen des Förderstatus. Ich kann nur hoffen, dass die Politik diesem Wahnsinn ein Ende setzt. Denn es sollte nicht gewartet werden, bis alle Reviere besetzt sind, sondern vielmehr muss dafür gesorgt werden, dass nur geeignete Reviere dauerhaft besetzt bleiben, um dort die Förderung zielgerichtet konzentrieren zu können. Sowohl wald- als auch wildbiologisch würde das in einer Kulturlandschaft mehr Sinn machen und auch der Artenvielfalt zuträglicher sein.
Autor:Nic Busch aus Bottrop |
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