Stadt investiert 72,4 Millionen Euro in Straßenbaumaßnahmen
Wenn das Auto tiefer parkt
Vollsperrung, nur in einer Fahrtrichtung befahrbar, Umleitung - gefühlt wird in Bottrop im Moment an jeder Ecke gebuddelt. "Stimmt", sagen die Fachleute, "und das ist auch bitter nötig."
In der Zeit von April 2019 bis voraussichtlich Mai 2021 wird die Stadt 72,4 Millionen Euro verbaut haben. "Ich gehöre hier ja schon zum Inventar, aber eine Bautätigkeit in dieser Dimension hat es bisher noch nicht gegeben", sagt Oberbürgermeister Bernd Tischler, und bittet die Bottroper um Verständnis: "Uns ist bewusst, dass das mit Beeinträchtigungen verbunden ist." Die Masse der Baustellen erkläre sich auch aus der Tatsache, dass die Stadt bislang zu wenig Mittel gehabt habe, die Infrastruktur zu erhalten, so Tischler weiter. "Jetzt sind wir in der Lage, die Stadt attraktiv und zukunftsfähig zu halten."
Um die Aufgabenliste möglichst schnell und störungsfrei abzuarbeiten, hat die Stadt weitere Ingenieure eingestellt. Außerdem wurde die Zusammenarbeit mit anderen Versorgern wie Wasser, Gas oder Strom intensiviert. "Wir treffen uns einmal im Monat, um uns abzustimmen", erklärt der Leiter des Tiefbauamtes Heribert Willken.
37 Einzelmaßnahmen, angefangen beim Radweg auf der Gahlener Straße bis hin zu umfangreichen Kanalerneuerungsmaßnahmen in Ebel, stehen auf der to-do-Liste der Stadtverwaltung. Letztere sind die finanziell dicken Brocken. Nicht nur die Renaturierung der Emscher, die Kanalerneuerungen nötig macht, spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Zu einem großen Teil sind die alten Rohre so marode, dass die Stadt nicht mehr warten kann und will, bis - wie auf der Prosperstraße geschehen - die Kanäle in sich zusammenbrechen. Denn dann parken die Autos der Anwohner plötzlich 20 Zentimeter tiefer.
Autor:Judith Schmitz aus Bottrop |
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