Wolfsschutz vor Personenschutz?
WAZ Leserbrief zum Thema Abschuss von "Wölfin Gloria"
Es war zu erwarten, dass wolfsbefürwortende Organisationen gegen die Allgemeinverfügung direkt vorgehen werden. Das ist ihr gutes Recht und die Entscheidung der Gerichte bleibt nun im Januar abzuwarten. Zu erwarten ist aber auch, dass sich alle an diese Entscheidung halten bzw. sie unabhängig von der eigenen Gesinnung "ertragen". Vereinzelte Abschüsse führen meiner Meinung nach immer noch nicht zu einem sachgerechten Wolfsmanagement, das regionalen wald-und wildbiologischen Nutzen, die Kosten sowie agrarwirtschaftliche Interessen in ein vernünftiges Verhältnis setzt. Ich halte diesen Paradigmenwechsel aber für das richtige Signal in Richtung öffentliches Problembewusstsein. Krank ist, dass bereits jetzt laut darüber nachgedacht werden muss, wie ein potentieller Schütze vor radikalen Wolfsschützern geschützt werden kann. Aber so wie es aussieht, kommt es auch nicht zum Vollzug der Allgemeinverfügung. - also, alles gut?
Mitnichten. Betroffene und anderslautende Meinungen (zum Umgang mit dem Wolf) werden seit Jahren von einigen wenigen ideologisch motivierten, in der Sache oft ahnungslosen, Vereinen und Personen öffentlich wirksam angefeindet. Übergriffiges Verhalten in Wort und Tat sogenannter Wolfsschützer, die einzig und allein ihre Meinung zum Maß aller Dinge machen, scheint fast schon 'normal'. Diejenigen, die sich auf geltendes Recht berufen, wenn es ihnen passt, haben es aber auch zu beachten, wenn es der persönlichen Meinung nicht entspricht. Hier heiligt das eigene Befinden aber alle Mittel. Protest ist gut, sich einzusetzen für eine Sache ist gut , laut sein ist gut ... solange freiheitlich-demokratische Rechte und Pflichten aller beachtet werden.
Autor:Nic Busch aus Bottrop |
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