Vom Ladengeschäft bis zum Showroom im Internet
Es war eine gute Zeit für Firmengründer: das ausgehende 20. Jahrhundert. Im Jahr 1898 brachte es Bottrop mit Möbel Beyhoff ein Familienunternehmen, das noch heute einen guten Ruf genießt. Und nicht nur das: im Laufe der 113-jährigen Firmengeschichte wuchs das Fachgeschäft kontinuierlich zu einem stattlichen Möbelhaus heran.
An der Essener Straße öffnete Firmengründer Wilhelm Beyhoff I. seine „Möbelfabrik mit Ladengeschäft“. Den Krieg überstand das Unternehmen halbwegs unbeschadet, 1946 wurde Wiedereröffnung gefeiert. Inzwischen war eine eigene Tischlerei hinzugekommen, das Möbelangebot wurde mit Elektrogeräten für den Haushalt und später mit Fernsehgeräten erweitert.
Das Wirtschaftwunder hinterließ auch bei Möbel Beyhoff seine Spuren. Große Teile der Tischlerei und Lagerräume wurden zu Ausstellungsflächen umgewandelt. „Es wurden Häuser gebaut, Wohnungen eingerichtet, die mussten möbliert werden“, sagt Klaus Wilhelm Beyhoff, Enkel des Firmengründers und heutiger Chef des Hauses. Er übernahm am 1. Januar 1981 die Unternehmensführung. Bis Ende 1992 war Klaus Wilhelm Beyhoff mit seinem Team an der Essener Straße zu finden, dann zog „Möbel Beyhoff“ um. An der Gladbecker Straße wurde am 27. Dezember 1992 die Eröffnung von über 8500 Quadratmetern Geschäftsfläche gefeiert.
„Vielleicht noch ein Film über unser Haus“
„Die Art der Möbel hat sich in den letzten Jahren stark verändert“, weiß Klaus Wilhelm Beyhoff. „Alles ist gradliniger, kantiger geworden. Aber wir alle sind ja moderner geworden. Wir haben Handys, I-Phones, das spiegelt sich in der Wohnwelt wider.“
Den Anforderungen der Moderne will Beyhoff mit einer erweiterten Präsenz im Netz begegnen. „Im Oktober werden wir mit einem neuen Internetauftritt starten, der unter anderem auch einen Showroom und einen Webshop enthalten wird“, erklärt der Chef des Hauses. „Vielleicht drehen wir noch einen Film über unser Haus.“
Ungebrochen sei seit vielen Jahren der Trend zu perfekt eingerichteten Küchen, möglichst mit einem großen Esstisch, an den viele Leute passen. „Früher hat man am Esstisch gegessen, dann ging man ins Wohnzimmer in die Garnitur“, erinnert sich Klaus Wilhelm Beyhoff. „Das gibt es heute nicht mehr.“
Im Jahr 1999 wurde einer der ehemaligen Industriestandorte Bottrops Schauplatz einer radikalen Veränderung. An der Ruhrölstraße eröffnete das Möbelhaus Ostermann zum 50. Firmengeburtstag das dritte Ostermannzentrum in NRW. Auf rund 35.000 Quadratmetern sind auch „Trends“ und „Loft“ untergebracht.
Angefangen hatte alles im Jahr 1949 in Witten. Auf 48 Quadratmetern eröffnete Firmengründer Fredy Ostermann sein erstes Möbelhaus. Nach seinem Tod im Jahr 1975 übernahmen seine Söhne Manfred und Rolf die Leitung des Unternehmens. Heute gibt es neben dem Standort Witten und dem Haus in Bottrop Filialen in Haan und Recklinghausen.
Schon 1974, zum 25-jährigen Firmenbestehen, galt Ostermann mit einem Jahresumsatz von 100 Millionen als das größte Einrichtungsunternehmen in NRW. Heute sind an den verschiedenen Firmenstandorten rund 1.300 Mitarbeiter tätig, Ostermann gibt einen Jahresumsatz von 300 Millionen Euro an.
Autor:Judith Schmitz aus Bottrop |
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