Vital durch Abholzung
Für diejenigen, die den Artikel „Wäldchen bekommt wieder Licht“ von Norbert Jänecke am 17.02.2012 in der WAZ nicht gelesen haben, sei nur folgendes kurz gesagt.
Es geht um eine Parzelle an der Randebrockstrasse wo Bäume gefällt wurden.
Buchen und Eichen müssen weichen, damit andere mehr Licht bekommen und wieder vital werden.
Förster Markus Herber bezeichnete dies als „normalen Eingriff zur Pflege des Waldes“, auch Klaus Arentz, Fachbereichsleiter für Umwelt und Grün unterstrich, dass diene dazu: „wieder eine intakte Waldparzelle auf Jahrzehnte hinaus zu erhalten.“
Will man uns für dumm verkaufen?
Es mag bestimmt auch vernünftige und einleuchtende Argumente geben, ein Waldgebiet schonend und fachgerecht zu durchlichten.
Bei dieser Aktion kommt mir aber eher der Verdacht auf, dass hier mit fadenscheinigen Argumenten der wahre Hintergrund verschleiert werden soll.
Dies ist ja nicht die erste Baum-Aktion dieser Art, wo die Stadt Bottrop mit unverhältnismäßig harten Methoden gegen die Natur vorgeht, um gewisse Interessen durchzusetzen.
Bei solchen Maßnahmen beschleicht mich dann immer so ein ungutes ängstliches Gefühl, denn für derartige Aufgaben braucht man schon eine Menge an herz- und gefühlslose Rücksichtslosigkeit, um so brutal mit der Natur umzugehen.
Diese radikale Vorgehensweise ist ja auch bereits von anderen Bürgern mit Entsetzen und Unverständnis registriert worden.
Denn das alles widerspricht der Vernunft des Klimaschutzes und auch der Zielsetzung von Innovation City, sowie der Verminderung von Feinstaub und CO2 Emissionen.
Daher ist jeder Baum und jedes Wäldchen für unsere Zukunft unverzichtbar.
Wie auf dem Zeitungsbild erkennbar, handelt es sich um stabile und gesunde Bäume, die hier flächendeckend abgeholzt wurden.
Das hat meines Erachtens nach weniger mit Waldpflege zutun, sondern eher mit Raubbau aus wirtschaftlichen Interessen.
Uns dies dann aber noch als normalen Eingriff zur Pflege zu verkaufen unter dem Motto: „Erhalt durch Fällen“, passt schon eher in die vergangene karnevalistische Session.
Auch wenn die Stadt Bottrop finanziell aus dem letzten Loch pfeift, wird man mit diesen Einnahmen wohl kaum ein Haushaltsloch stopfen, sondern sich eher das letztes Licht ausblasen.
Wie wurde so herrlich passend zum Zustand des Wäldchens gesagt: „Da wurde ja wohl gut 80 Jahre lang nichts getan“, das trifft wohl eher auf unsere Stadtverwaltung und die politischen Entscheidungsträger zu, die ständig gegen die Interessen der Bevölkerung handeln.
Höchste Zeit das die Bürger da etwas verändern, aber bitte nicht an den angeblich zu dichten Baumkronen der letzten Bottroper Wäldchen.
Auch in den Regenwäldern fällt wohl zu wenig Licht durch die dichten Baumkronen und deshalb werden dort auch jährlich über 200.000 Quadratkilometer tropischen Regenwaldes unwiederbringlich zerstört.
Das alles stammt aus der gleichen schizophrenen Argumentationskette, wonach man Massenmörder belohnen müsste, da sie ja etwas gegen die Überbevölkerung der Erde tun.
Dann weiterhin frohes sägen.
Autor:Rolf Zydeck aus Bottrop |
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