KLIMAWANDEL
Umweltrettung oder Endlösung

Moderner Klimaschutz

Einleitung:
Wer in letzter Zeit die Medieninformationen aufmerksam gelesen hat, könnte zu dem erfreulichen Ergebnis kommen, dass Wirtschaft, Politik und Klimaschutz plötzlich gut miteinander vereinbar wäre.
Mit den staatlichen Rettungsgeldern und Konjunkturprogrammen bietet sich die Chance, den Weg aus der Coronakrise mit dem Klimaschutz zu verbinden und somit unsere Zukunft zu sichern.
Zu schön um wahr zu sein, doch hört sich erst einmal gut an, allerdings kommt diese Erkenntnis 50 Jahre zu spät und außerdem müsste dies ehrlich gemeint sein und sofortiges konsequentes Handeln beinhalten.
Doch da fehlt leider der feste Glauben ans Pfingstwunder, wo der „Heilige Geist der Erkenntnis“ die Köpfe der Verantwortlichen aus Wirtschaft und Politik erleuchtet hat.
Dieser ganze Medienrummel dient leider nur zur Ablenkung und Beruhigungspillen zu verteilen, um die Mehrheit derjenigen in Sicherheit zu wiegen, die sich mit der Materie nicht so gut auskennen.
Interessant sind in diesem Zusammenhang auch die Schlagzeilen wie: „Stirbt der Klimaschutz an Corona“, oder „Beschleunigt Corona den Umwelt- und Klimaschutz?“
Diese Fragen sind natürlich genauso scheinheilig wie die gesamte bisherige traurige Entwicklung zum Klimaschutz, denn wer bereits tot ist kann nicht noch einmal sterben, auch nicht an Corona.
Wer aber mit Sicherheit zugrunde gehen wird ist die gesamte Menschheit, denn die Zeitpläne der Politik und der Wirtschaft sind das weltweite Todesurteil für unseren Planeten und bereitet uns unausweichlich auf ein langsames Sterben vor.
Ein besseres Ablenkungsmanöver als die Corona-Pandemie konnte man sich derzeit gar nicht wünschen, denn jetzt wird alles durch dieses Thema überschattet.
Und genau das treibt die tollsten Blüten hervor, denn nun wollen sich die Konzerne ihre Gewinne und die Kosten für den Klimaschutz aus der Staatskasse finanzieren lassen.
Da sind die Verantwortlichen natürlich hoch erfreut, denn nun werden die bisher völlig unzureichenden Schutzmaßnahmen auch noch weiter nach hinten geschoben und von unseren Steuergeldern finanziert.

Wirtschaftsinteressen:

Früher sind alle vernünftigen Vorschläge und Ideen immer mit dem Argument des fehlenden Geldes erschlagen worden.
Heute schmeißt man nur noch so mit den Milliarden um sich, die auch bei den EU-Hilfsgeldern in die Billionen gehen.
Am Geld kann es also derzeit nicht liegen, um die notwendigen Klimaschutzmaßnahmen auch sinnvoll umzusetzen.
Doch jetzt zählt nur noch die Rettung der Wirtschaft, die natürlich nicht auch noch mit lästigen Umweltschutzmaßnahmen belastet werden darf, obwohl genau diese ja selbst die Verursacher sind.
Erleichtert spricht man nun davon, dass endlich der Druck entfallen ist, schnell etwas vorlegen zu müssen und man zusätzlich Zeit für eine „komplexe Prüfung“ gewonnen hätte.
Was will man da eigentlich noch prüfen, die Warnungen sind seit 50 Jahren bekannt und die Fakten der Wissenschaft stehen unausweichlich fest.
So drückt man sich nur aus, wenn man in Wirklichkeit nicht gewillt ist, ernsthaft etwas zu unternehmen. Das gilt natürlich auch für das lächerliche Klimapaket der Bundesregierung, das voll an den Erfordernissen vorbei geht.
Wie verlässlich unsere Regierung ist, sieht man alleine schon daran, dass im Januar 2019 die Vereinbarung der Kommission zum Ausstieg aus der Kohleverstromung als großer gesellschaftlicher Erfolg gefeiert wurde und jetzt kaum noch etwas davon übrig geblieben ist.
Wer den Kohleausstieg damit beginnt, jetzt gegen alle Erkenntnisse und Vernunft das Kohlekraftwerk Datteln 4 ans Netzt zu bringen, den kann man einfach nicht mehr für voll nehmen. Wenn die Nachricht lauten würde, heute geht die erste Wasserstofffabrik in Betrieb, dann wäre das die richtige Meldung.

Wasserstoff:

Auf das Thema Wasserstofftechnik möchte ich noch etwas näher eingehen, denn dieser Einsatz könnte sofort die Hälfte der CO2-Emissionen beseitigen, wobei die anderen 50 % in der industrialisierten Landwirtschaft anfallen.
Langsam wird bei diesem Energiethema auch die Industrie wach, denn sie befürchtet von der internationalen Konkurrenz auf diesem zukunftsweisenden Gebiet abgehängt zu werden.
Das Interesse beläuft sich allerdings in erster Linie nur auf die Versorgung der Industriestandorte, die bereits angeblich einen erheblichen Bedarf angemeldet hätten.
Notwendig wäre aber vor allem, die Bereiche des Verkehrswesens wie Autos, Flugzeuge und Schiffe mit einzubeziehen.
Doch genau das hat man bisher aber gezielt verhindert und Investitionen in diesem Bereich als unwirtschaftlich eingestuft und zusätzlich die Befreiung von der Erneuerbaren –Energienumlage gefordert.
Das wird auch vorerst so bleiben, denn beim Einsatz von Wasserstoff darf es nicht darauf ankommen Gewinn zu erzielen, sondern auf Umwelt- und Klimaeffekte zu achten und die weitere Entstehung von CO2 zu verhindern.
So positiv diese ganzen Pläne und Erkenntnisse auch sind, darf man einfach nicht vergessen, dass sie leider 30 Jahre zu spät kommen.
Seit vielen Jahren gibt es bereits zahlreiche Forschungseinrichtungen, die sich intensiv mit der Wasserstofftechnik beschäftigen, doch das Ziel noch nicht erreicht haben.
Denn sie sollen nicht nur den Wasserstoff einsatzfähig machen, sondern haben auch die Aufgabe, diese Technik vor allem „marktfähig“ zu machen.
Ein weiteres Hemmnis ist die Unfähigkeit der Regierung, die seit fast 2 Jahren an einer einheitlichen Wasserstoff-Strategie arbeitet, um mit einem brauchbaren Gesamtkonzept eine flächendeckende Nutzung der Wasserstoffmobilität zu garantieren.
Dabei fehlt es vor allem an der Verfügbarkeit und einer funktionierenden Infrastruktur, wozu ein Tankstellennetz, Lagerkapazitäten und ein Transportsystem gehören.
Jetzt haben sich sogar mehrere Großkonzerne aus dem Ruhrgebiet zusammengeschlossen, um gemeinsam ein Wasserstoffnetz aufzubauen, um diesen „grünen Wasserstoff“ in einer Umwandlungsanlage mit Hilfe von erneuerbarer Energie zu erzeugen.
REW will dazu in Lingen eine 100-Megawatt-Elektrolyseanlage zur Umwandlung von Windstrom in Wasserstoff für die Industrie bauen.
Dazu soll bis 2022 eine 130 km lange Wasserstoffpipeline zwischen dem Emsland und dem Ruhrgebiet gebaut werden, um die Raffinerien und Chemiewerke in Lingen, Marl und Gelsenkirchen zu beliefern. (zur Nutzung ständen sogar sofort 6.000 km Leitung zur Verfügung)
Die Kosten für dieses bescheidene Miniprojekt wollen sich das Ölunternehmen BP, der Chemiekonzern Evonik, die Gasnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) und Fernleitungs-Netzbetreiber Nowega GmbH, sowie der Energieversorger RWE teilen.
Mit diesem ersten integrierten Wasserstoffprojekt nehmen die Unternehmen am Ideenwettbewerb des Bundeswirtschaftsministeriums „Reallabore der Energiewende“ teil.
Wasserstoff wird als Schlüsseltechnologie der Zukunft erkannt und soll zur ganzheitlichen Serienreife erprobt werden, allerdings unter dem Vorbehalt der „Wirtschaftlichkeit“.
Hier kommt wieder die Profitorientierung des Systems zum Vorschein, wo es nur um Marktfähigkeit und Wirtschaftlichkeit geht, was zum Hemmschuhe für vernünftige Projekte und unserer sozialen Entwicklung wird.
In dieser Hinsicht spekulieren die beteiligten Konzerne natürlich auf weitere investive Staatsgelder zu Lasten der Allgemeinheit.
Da befinden sie sich natürlich in großer Gesellschaft, denn außer den Fluggesellschaften wollen auch die Wohnungsbaugesellschaften ihre energetischen Investitionen ersetzt haben und die Lobbyisten der Automobilindustrie drängen auf Gelder und Kaufprämien für Fahrzeuge, die unserer Umwelt schaden. Wenn es sich um die notwendige Förderung von Wasserstofffahrzeugen handeln würde, könnte man dies eventuell verstehen.
Denn Fachleute haben errechnet, dass Wasserstofffahrzeuge eine 10 Mal besser Umwelt-Bilanz haben als Elektro-Autos.
Auch bei ThyssenKrupp soll in der Hochofentechnik Wasserstoff statt Koks eingesetzt werden. Sogar Jörg Bergmann vom ehemaligen Essener-Ruhrgas-Konzern sagte sinngemäß, die Energiewende wird nicht im Ansatz gelingen, wenn wir nicht auf Wasserstoff umstellen.
Wir müssen eine Wasserstoffstruktur aufbauen mit einem dichten Pipeline-Netz um die Stahl- Chemie- Kraftwerk- und Verkehrsindustrie ausreichend zu versorgen, wobei wir heute schon bis zu 50 % Wasserstoff in modernen Gaskraftwerden beimischen können.
Plötzlich springen nicht nur Konzernchefs, sondern auch die Parteien auf den Zug auf, der auch mit Wasserstofftechnik fahren kann, obwohl das in der Vergangenheit wo es notwendig gewesen wäre, kein Thema war.
Die SPD möchte das Ruhrgebiet zu einer bundesweit führenden Wasserstoffregion ausbauen, da es die besten Rahmenbedingungen für diese Zukunftstechnologie bietet und fordert staatliche Investitionen.

Wunsch und Wirklichkeit:

Zwischen Schönwetterreden und realer Umsetzung liegen leider Welten und wenn uns nun Konzerne, Regierung und auch die EU erzählen, dass wir bis 2050 eine komplette Klimaneutralität erreicht haben, ist dies völlig unglaubwürdig.
Es wird eher genau umgekehrt sein, denn es gibt auch Wissenschaftler die erklären, dass wir bereits den Klima-Kipp-Punkt erreicht, oder sogar überschritten haben.
Ab diesem bestimmten Punkt ist eine Rettung kaum noch möglich, selbst wenn es die Menschheit schaffen sollte, bis dahin emissionsfrei zu leben, denn dann treibt die globale Erwärmung unumkehrbar im Selbstlauf immer weiter voran.
Ich schätze, dass wir 2050 nur noch weltweit damit zutun haben werden, die zahlreichen Naturkatastrophen zu bekämpfen, um das Überleben zu sichern.
Denn die Situation ist so zu erklären, als wenn man auf einem untergehenden Schiff den Ertrinkenden mitteilt, dass man bereits ganz moderne neue Rettungsringe bestellt hat, die dann 2050 ausgeliefert werden.
Erst im Untergang werden wir wohl Einsehen, dass wir die damaligen Chancen leider verpassten haben, was dann aber niemanden mehr nutzen wird.
Schon heute können wir feststellen, dass die Treibhausgas-Konzentration in der Atmosphäre weltweit noch nie so rasant wie in den letzten 4 Jahren seit den Messungen angestiegen ist.
In Deutschland sind im gleichen Zeitraum die CO2-Werte allerdings leicht gesunken.
Trotzdem war der Winter 2019/20 der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen und lag mit 3,4 % und 1,4 Grad über den höchsten durchschnittlich gemessenen Werten.
Bei diesen Tatsachen ist es schon eine unglaubliche Dreistigkeit, wie man hier mit der Wahrheit umgeht und mit unserer Zukunft spielt.
Auf diesem europäischen Spielfeld betätigt sich auch Ursula von der Leyen als Präsidentin der Europäischen Kommission, die mit ihrem Projekt „Green Deal“ eine drastische Reduzierung der CO2 Emissionen durchsetzen möchte.
Ihr Engagement in allen Ehren, aber bei der Uneinigkeit in der EU sind das alles nur blumige Worte, denn der CO2 Ausstoß ist in der EU im letzten Jahr sogar um 1,8 % gestiegen.
Sie redet sogar von einer Versöhnung zwischen Wirtschaft und Erde und vergleicht ihr EU-Klimaprogramm mit der ersten Mondlandung und meint aber wohl eher eine kräftige Bauchlandung.
Denn dass diese Zielsetzung nicht eingehalten werden kann, wusste man schon auf dem letzten G20-Gipfel, wo die stärksten Wirtschafsmächte dies selbst anzweifelten.
Wie sagte der UN-Generalsekretär Antonio Guterres auf dem Wirtschaftsforum in Davos so zutreffend: „Die Erderwärmung sei das größte Risiko für die Menschheit und wir sind dabei, das Rennen zu verlieren, denn der Klimawandel ist schneller als wir.“
Ebenfalls zu diesem Thema äußerte sich der beliebte Eckhard von Hirschhausen, der sagte:
„Wir sind in der Klimakrise und müssen sofort handeln, denn wir sind wahrscheinlich die letzte Generation, die etwas daran ändern kann, bevor der globale Kipppunkt erreicht ist. Dann werden wir mit keinem Geld der Welt, keiner Innovation und keiner Hochleistungsmedizin mehr helfen können.“
In diesem Zusammenhang spricht die Wissenschaft auch vom Zeitalter des Menschen, das mit der Klimakatastrophe zu Ende geht.

Verantwortung und Widersprüche:

Dies bewiesen auch nochmals die 2.800 in Privatjets angereisten Wirtschafts- und Staatschefs beim Weltwirtschaftsforum in Davos, die für die Zerstörung unserer Erde verantwortlich sind.
Scheinheilig hatten die Verursacher des Klimawandels auch Greta Thunberg als „Feigenblattmaskottchen“ eingeladen. Greta äußerte sich auch entsprechend, dass sie sich ja nicht beklagen könnte nicht gehört zu werden, doch es passiert nichts, denn wenn die Menschheit so weitermacht, zerstören wir den Planeten.
Sie klagte die anwesenden Repräsentanten an und meinte empört, wir sind gerade dabei zuzusehen, wie ein Kontinent (Australien) abfackelt und 83 % aller frei lebenden Säugetiere ausgestorben sind, weil keiner bereit ist die Verantwortung zu tragen.
Wie es ist, wenn die Verantwortlichen völlig versagen, haben wir ja gerade in der Coronakrise gesehen, wo die Misswirtschaft im Gesundheitswesen das wahre Gesicht unseres kapitalistisch ausgerichteten Wirtschaftssystems gezeigt hat.
Aus dieser Krise müssen wir lernen, und dazu müssen wir ganz neue Wege einschlagen, sagen sogar immer mehr Politiker. Doch sagen und tun sind in der Politik zwei grundverschiedene Dinge, denn was wir brauchen ist ein neues Wirtschaftssystem, das mit solchen Problemen fertig wird. Denn hier geht es um die menschlichen Bedürfnisse und die Versorgung der Allgemeinheit, ausgerichtet nach dem Schutz der Natur und der Umwelt und nicht nach den Aktienkursen.
In unserem Gesellschaftssystem leben wir im totalen Widerspruch, wo die Wirtschaft die gesellschaftlichen Spielregeln festlegt. Denn hier geht es einerseits um den sozialen Gesichtspunkt einer verantwortungsvollen Volkswirtschaft und anderseits, den Zwängen einer gewinnorientierten Betriebswirtschaft hilflos ausgeliefert zu sein.
Das Grundübel aller Dinge ist, das wir in einem kapitalistischen Wertesystem leben, wo Habgier, Reichtum und Macht die Grundlage jeglichen Handelns darstellen.
Es geht also um eine entgegengesetzten Alternativen, wo wir die Chance haben, einen ökologischen, ökonomischen, sozialen und demokratischen Systemwechsel vorzunehmen.
Das würde dann bedeuten, dass wir Wirtschaft und Politik durch eine wahre Volksdemokratie ersetzen, um uns so vor dem verordneten Selbstmord zu schützen.
Doch wenn wir sowieso alles bezahlen, finanzieren, fördern, subventionieren, bezuschussen und kontrollieren, dann sollte die Wirtschaft auch uns gehören, um dann die Früchte des Erfolgs auch selbst ernten zu können.

Pariser Klimaabkommen und Jeffrey Sachs:

Denn nachdem 2015 in Paris die Klimaschutzpläne verabschiedet wurden, hat sich in der großen weiten Welt kaum etwas getan, obwohl eigentlich bereits nach 5 Jahren, also bis 2020 alle Maßnahmen komplett umgesetzt worden sein sollten.
Die meisten Menschen haben es wahrscheinlich gar nicht so richtig mitbekommen, dass die fertigen Pläne zu diesem Zeitpunkt bereits vorlagen.
Es gab ein ausgefeiltes Klimakonzept, was auf jedes einzelne Land zugeschnitten war und nur noch umgesetzt werden brauchte.
Und das es sich bei diesen realen Möglichkeiten nicht um Phantasie oder Hirngespinste handelte, haben wir der Fachkenntnis von Jeffrey Sachs zu verdanken.
Jeffrey Sachs ist ein weltweit bekannter hervorragender amerikanischer Wirtschaftsökonom und bedeutender Klimaexperte, der in zahlreichen internationalen Umwelt- und Klimaorganisationen als Berater tätig ist.
Mit seinen 66 Jahren hat er die wichtigsten Voraussetzungen für das Gelingen der UN-Klimaweltkonferenz in Paris im Dez. 2015 mit einem internationalen Expertenteam vorbereitet.
Diese Fachleute haben etwas Unglaubliches geschaffen, denn sie erarbeiteten ein computergestütztes Konzept, das den 15 größten CO2-Verschmutzern ermöglicht, mit einer ausgeklügelten Strategie alle relevanten Wirtschaftsbereiche, die Schadstoffe erzeugen so stark zu reduzieren, dass das Klimaziel, die Erderwärmung unter 2 Grad zu drücken funktioniert, ohne die wirtschaftliche Entwicklung zu bremsen. Zugeschnitten auf jedes spezielle Land können für die einzelnen Wirtschaftszweige wie Bevölkerung, Wachstum, Wohnverhältnisse, Mobilität, Landwirtschaft, Industrie, Energie und Verkehr, eine Lösung angeboten werden, die auf eine völlige Veränderung der bestehenden Energiesysteme basiert.
Sachs bezeichnet dieses als dringend notwendige „Entkarbonisierung“, ohne die wir unsere Klimaziele nicht erreichen würden. Doch mit diesem übergebenen individuellen Konzept, kann jedes Land seinen eigenen Weg finden, um damit unter die 2 Grad Klimaerwärmung zu bleiben.
Selbstbewusst meinte er, wir verhandeln hier nicht, sondern finden Lösungen und haben den Beweis der Machbarkeit vorgelegt, denn es ist unsere letzte Chance hier in Paris entscheidend zu Handeln. Ansonsten verspielen wir die Zeit, denn wir sind die letzte Generation die noch etwas bewirken kann.
Wir wollen uns hier gegenüber den Lobbyisten der Energiekonzerne Gehör verschaffen und selbst die Initiative ergreifen. Die Finanzierung der nötigen Investitionen müssen natürlich die Erdölkonzerne, die Kohleindustrie und die Golf-Ölländer tragen, die bisher die Nutznießer waren und auch in Zukunft damit wieder Geschäfte machen können.
Wir verfügen über alle technischen und finanziellen Mittel, wir haben nur noch nicht beschlossen, sie umzusetzen.
Da kann man wirklich nicht mehr viel hinzufügen, außer dass die ausschlaggebenden Bereiche die Umstellung in der Landwirtschaft, die Verstärkung der Energieeffizienz und der Einsatz regenerativer Energie sein werden, die uns zum Erfolg führen und auch neue Arbeitsplätze schaffen.
Man könnte also sagen, das Werkzeug und das Material sind vorhanden, jetzt müssen wir nur noch die Akteure dazu zwingen, auch die Arbeit aufzunehmen.
Denn wenn wir noch weiter warten, warten wir nur noch auf unseren gemeinsamen Untergang.

Fehlende Erfolge:

Leider hat das gemeinsam verabschiedete Pariser Abkommen mit seinen 400 eingearbeiteten Änderungsanträgen nicht die erwarteten Hoffnungen erfüllt.
Die USA verabschiedete sich schnell aus dem Vertrag und China braucht erst 2030 ins Geschäft einzusteigen und auch die anderen Länder gehen die Sache nur halbherzig an.
Obwohl man anscheinend den Ernst der Lage nicht wahr haben möchte, hat sich die Expertenkommission unter Jeffrey Sachs nicht den Optimismus nehmen lassen und darauf gedrängt, das sich diese positive Bewegung trotzdem stärker ausweiten muss, auch wenn in Paris nicht alles geklappt hat.
Seitdem schleppt man sich wieder weiter von Klimakonferenz zu Klimagipfel, ohne durchgreifende Beschlüsse und Erfolge zu erzielen.

Nicht viel anders erging es auch der Klimabewegung „Fridays for Future“, wo Schüler, Jugend und Aktivisten um den Erhalt unseres Planeten kämpfen.
Mit beeindruckenden Großdemos, die auch international stattfanden, machten sie auf die lebensbedrohende Lage aufmerksam.
Unterstützung gab es nicht nur aus der Bevölkerung, sondern auch Wissenschaftler, Prominente und auch einige Politiker erklärten sich solidarisch.
Einigen Kreisen passte dieses Engagement allerdings nicht ins Konzept und versuchten die unbequeme Bewegung „Fridays for Future“ als Bedrohung unserer Gesellschaft abzustempeln.
Auch unsere Regierung hat die Klimabewegung der Jugendlichen nie richtig für voll genommen und sie nur mit leeren Versprechungen hingehalten und falschen Hoffnungen abgespeist. Da frohlockten die Klimagegner hämisch, da trotz aller Aktivitäten nichts Nennenswertes passierte und auch die politischen Maßnahmen ausblieben.
Und dann kam die Corona-Pandemie dazwischen und nun herrscht vorerst die große Funkstille.

Notwendigkeiten:

Die negative Entwicklung in der Erderwärmung kennt jedoch keine Pause und die Klimakrise ist und bleibt weiterhin eine Bedrohung mit unabsehbaren Folgen.
Das will aber keiner so richtig wahr haben, denn alles wird auf später verschoben und alle spielen hier in dieser Hinsicht auf Zeit, die wir leider nicht mehr haben.
Wenn wir in den nächsten 5 Jahren nicht weltweit den totalen Stopp in der industriellen Landwirtschaft, Industrie und im Verkehrswesen geschafft haben, brauchen wir uns wirklich keine Sorgen mehr machen und haben auch keine Probleme mehr.
Ein Nachhaltigkeitsexperte hatte da so schön gesagt, will man den Klimawandel aber gemäß dem Paris-Abkommen möglichst auf 1,5 Grad begrenzen, müssen die Emissionen in allen Sektoren, wie Verkehr, Strom, Wärme, Kunststoff und Landwirtschaft unmittelbar auf Null sinken.
Diese ganzen unangenehmen Dinge wurden ja leider auf die nächsten 30 Jahre verschoben, doch Wissenschaftler haben bereits bis zum Jahre 2050 vorausgesagt, dass wir zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich bereits über 2 Mrd. Klimaflüchtlinge haben, weil in ihren Ländern keine Überlebensmöglichkeiten mehr existieren.
In diesem Sinne hat bereits der UN-Menschenrechtsausschuss entschieden, dass Klimaflüchtlingen das Recht auf Asyl nicht verweigert werden darf, wenn ihr Leben in Gefahr ist.

Wie geht es denn jetzt weiter?

Zu der Gesamtproblematik habe ich ja bereits einen ausführlichen Artikel am 15.10.2019 unter dem Titel „Klimawandel und Umweltzerstörung“ veröffentlicht, wo alle Einzelheiten Argumente und Vorgehensweisen vorgestellt wurden.
Da sich nichts kurzfristig in die richtige Richtung bewegt hat, und die Verantwortlichen nicht reagieren, wird uns nichts anderes übrig bleiben, als nun konsequent zu Handeln.
Das wird ohne eine gewaltfreie Klimarevolution notgezwungen nicht gehen.
Im Grunde genommen sind wir nach dem Grundgesetz sogar dazu verpflichtet, energischen Widerstand zu leisten, um den Untergang unserer Zivilisation zu verhindern.
Meistens sind es die Verursacher, denen diese normalen legitimen demokratischen Rechte und die Form des zivilen Ungehorsams zu weit gehen.
Doch das Recht auf Leben und Unversehrtheit ist ein viel größeres Gut als privatkapitalistische Wirtschaftsinteressen.
Alle Macht und Gewalt geht ja angeblich vom Volke aus und daran haben sich auch die Ordnungskräfte des Staates gefälligst zu halten.
Wenn unsere Forderungen nicht unverzüglich umgesetzt werden, tritt ein Ultimatum mit konkreten zeitlichen Vorgaben in Kraft.
Andernfalls werden Maßnahmen ergriffen, die sich vom Mal zu Mal steigern werden, bis alles zum Stillstand kommt und das Land unregierbar wird.

Meine Ausführungen dienen nur als Anregungen, die unbedingt friedlich und gewaltfrei umgesetzt werden sollen.
Wie eure Aktivitäten dazu im Klartext aussehen, das müsst ihr natürlich selbst beraten und entscheiden.
Dazu könnten folgende Maßnahmen und Aktionen gehören, um den Druck auf Politik und Wirtschaft weiter zu erhöhen. Außer den Demonstrationen sollten nicht nur die Politiker in den Rathäusern, Land- und Bundestag massiv belagert werden, sondern auch die Hauptverursacher aus Industrie und Wirtschaft in ihren Konzernhochburgen umzingelt und später auch besetzt werden.
Davon dürfen auch nicht die Privathäuser der Verantwortlichen ausgenommen werden, damit sie auch die persönliche Bedrohung spüren, der wir alle durch ihre unverantwortliche Industriepolitik ausgesetzt sind und die im Endeffekt unser aller Leben kosten kann.
Als nächstes wird die komplette Daseinsfürsorge eingestellt, um zu zeigen und zu verdeutlichen, wohin uns die Klimakatastrophe führen wird.
Hinzu kommt, dass der Betrieb aller Verkehrsmittel eingestellt wird, denn ohne umweltfreundlichen Wasserstoffantrieb darf kein Auto mehr bewegt werden, kein Flugzeug sich erheben und kein Schiff mehr auslaufen.
Die großen industriellen Landwirtschaftsbetriebe werden stillgelegt und durch kleine Öko-Einheiten ersetzt. Der Lebensmitteltourismus wird untersagt und Handel und Export wird den wirklichen Bedingungen und der Notwendigkeit angepasst.

Solch eine Revolution kann natürlich bei völliger Uneinsichtigkeit zu einem Umsturz des herrschenden Systems führen, was aber auch nicht schlimm wäre.
Denn wir haben solch eine Vielzahl von ganz hervorragenden Fachleuten, Wissenschaftler und Experten, die diese unfähige Regierung spielend ersetzen können und dann hätten wir endlich die richtigen Leute an den richtigen Positionen sitzen.
Auch wenn es gerne anders interpretiert wird, ist der politische Streik oder Generalstreik nicht nur erlaubt, sondern sogar ein Menschenrecht, das im Notfall eingesetzt werden darf.
Wenn die Bevölkerung genügend sensibilisiert ist, wird sie auch voll mitziehen, denn es geht ja auch um ihr eigenes Leben und das ihrer Kinder.
Bei dieser enormen Brisanz kann und darf man keine Kompromisse eingehen.
Wir dürfen ihnen einfach keine andere Wahl mehr lassen, als die Forderungen der jungen Generationen im Bündnis mit den anderen fortschrittlichen Kräften, sofort und komplett zu erfüllen.

Bei einer Übernahme in Eigenverantwortung muss ein völlig neues zielgerichtetes Denken oder Umdenken stattfinden, was auch international weitergegeben werden muss.
In dieser Beziehung stehen der junge Generation ja alle technischen Möglichkeiten zur Verfügung, um eine globale Koordination und Abstimmung mit allen Mitstreitern in anderen Ländern durchzuführen.
Die Nutzung der globalen Kommunikation und Vernetzung, kann damit als eine wirksame Waffe im Kampf um den Klimaschutz eingesetzt werden.

Einen letzten Hinweis möchte ich noch mit auf den Weg geben.
Man darf den Menschen und der Wirtschaft keine Macht über andere geben, das hat der bisherige Missbrauch in der Menschheitsgeschichte eindeutig bewiesen.
Der Mensch braucht Aufgaben und Verantwortung, wo er seine Talente und Fähigkeiten zum Wohle der Allgemeinheit einsetzen kann. Darüber muss er dann Rechenschaft ablegen und sich der Kontrolle unterziehen, denn Bestimmen und Beschließen darf im Endeffekt nur die Volksgemeinschaft selbst.
Für mich ist dies der letzte Aufruf an die Jugend und die nächsten Generationen, die Initiative zu ergreifen und die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
Ich habe damit meine Pflicht in Richtung Information und Aufklärung getan und wünsche ein gutes Gelingen.

Autor:

Rolf Zydeck aus Bottrop

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