Trapez wird zum "Starken Ort"

Das Trapez, mitten in der Innenstadt, hat seine besten Zeiten schon länger hinter sich. Doch das soll sich ändern. Die Stadt und der Künstlerbund ziehen an einem Strick, um aus dem Filetgrundstück einen „Starken Ort“ zu machen. | Foto: Michael Kaprol
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  • Das Trapez, mitten in der Innenstadt, hat seine besten Zeiten schon länger hinter sich. Doch das soll sich ändern. Die Stadt und der Künstlerbund ziehen an einem Strick, um aus dem Filetgrundstück einen „Starken Ort“ zu machen.
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Die besten Tage hat das Trapez schon lange hinter sich. Was einmal ein gelungener Wurf der Architekten war, ist heute nur noch eine graue Betonwüste. Doch daran soll sich bald etwas ändern.

Der Innenhof zwischen Gladbecker Straße, Friedrich-Ebert-Straße und Horster Straße wird für 1,3 Millionen Euro neu gestaltet. Ermöglicht wird die Umsetzung der Pläne, die schon seit mehreren Jahren in den Schubladen der Stadt liegen, durch Fördermittel des Landes und des Bundes. Sie übernehmen 90 Prozent der Kosten, den Rest trägt die Stadt. Das Trapez soll im Rahmen der Stadterneuerung und unter dem Dach von Innovation City umgestaltet werden.

Damit soll aus der Betonwüste nicht nur ein Platz werden, der für Außen-gastronomie und Kunst, als Treffpunkt und als Ort zum Verweilen genutzt wird. Auch eine Verbesserung des Micro-Klimas steht dabei auf der Liste. So soll zum Beispiel das bestehende Pflaster durch Steine ersetzt werden, die Wasser speichern können und später bei Bedarf wieder an die Umwelt abgeben. Auch die Bepflanzung des Platzes gehört zu den Klimagesichtspunkten.

„Wir wollen die Kunst dabei aber nicht links liegen lassen“, sagt Manfred Stein, der im Rathaus für die Stadt-erneuerung zuständig ist. Und an dieser Stelle kommt der Künstlerbund ins Boot. Er hat das Trapez in seine Liste der „Starken Orte“ aufgenommen. Im Kulturhauptstadtjahr 2010 haben 15 Künstlerbünde im Revier - auch der Bottroper - unter diesem Titel gemeinsame Aktionen durchgeführt. Das Netzwerk ist erhalten geblieben und bildet nun eine Plattform für die Zukunft der Kunst im Ruhrgebiet.

Ab Mai starten vier neue Ausstellungsprojekte, dazu gehört auch das Trapez. Im September soll dann mit einer Vernissage die erste Kunstaktion innerhalb des City-Areals stattfinden. Zu sehen sein wird die Ausstellung dann bis Mitte Oktober. Beteiligen können sich alle den Künstlerbünden angeschlossen Kulturschaffenden. „Das kann dann Bildhauerei oder Landart sein“, sagt Irmelin Sansen, die Vorsitzende des Bottroper Künstlerbundes, „in leerstehenden Geschäften oder Wohnungen könnten Malerei und Fotografie ausgestellt werden.“

Erschwert wird die Planung durch die Tatsache, dass unter dem Trapez eine Tiefgarage liegt. Der Innenhof kann daher aus Gründen der Statik nur an den Stellen mit Bäumen oder schweren Kunstobjekten gestaltet werden, unter denen ein Stützpfeiler liegt. Die Tiefgarage soll im Zuge der Umgestaltung ebenfalls saniert werden. Hier laufen bereits Gespräche mit den Eigentümern, die sich an den Kosten beteiligen müssen.

Schon in den nächsten Wochen wird es eine gemeinsame Informationsveranstaltung der Stadt und des Künstlerbundes geben. Hier sollen nicht nur die Anwohner des Trapez informiert werden. Sie sind auch aufgerufen, sich mit eigenen Ideen und Wünschen an der Planung zu beteiligen. Gleichzeitig können sich an diesem Tag alle interessierten Künstler das Areal aus der Nähe anschauen und erste Ideen entwickeln und diskutieren.
„Dieses Jahr werden wir dafür nutzen, Ideen zu sammeln“, kündigt Manfred Stein an. „Ab 2014 soll die Umgestaltung dann über die Bühne gehen.“

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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