Saalbau soll ab Mitte Januar mit Flüchtlingen belegt werden

Ab Januar dient der Saalbau als Flüchtlingsunterkunft. Für bereits geplante Veranstaltungen werden nun mit Unterstützung der Stadt andere Räume gesucht. | Foto: Michael Kaprol
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Der Saalbau wird ab Mitte Januar zur Unterkunft für Flüchtlinge, denn die Kapazitäten im „Spielraum“ werden voraussichtlich bereits in der kommenden Woche erschöpft sein. „Unsere Planungen werden zurzeit regelmäßig von den Realitäten überrollt“, sagt Kämmerer und Sozialdezernent Willi Loeven.

Bisher sind 2.000 Flüchtlinge nach Bottrop gekommen, 200 weitere werden der Stadt wohl noch bis zum Jahresende zugewiesen. „Wir müssen uns jetzt neu orientieren“, sagt Oberbürgermeister Bernd Tischler, der mit Stolz betont, dass es Bottrop bisher gelungen ist, fast die Hälfte der zugewiesenen Flüchtlinge in Wohnungen unterzubringen. „Dies hat in der Folge unter anderem dazu geführt, dass wir hier in Bottrop der Politik bisher keine Unterbringung in Sporthallen vorschlagen mussten“, so der Oberbürgermeister.

Doch auch dies gehört bald der Vergangenheit an, denn bis Mitte Januar werden die derzeit vorhandenen Kapazitäten nicht ausreichen, so dass die Stadt übergangsweise die Turnhalle an der Paßstraße zur Notunterkunft umfunktionieren muss. Ab der zweiten Dezember-Woche soll sie bereit stehen, um Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf zu bieten. „Ich hätte kein gutes Gefühl, wenn wir nicht für den Jahreswechsel 60 bis 70 Plätze vorhalten würden“, erklärt Willi Loeven. Die Stadt müsse auch an den Feiertagen für ankommende Flüchtlinge gewappnet sein, ein Notdienst ist eingerichtet.

In den Notunterkünften des Landes läuft die Registrierung der Flüchtlinge inzwischen reibungsloser als noch vor ein paar Wochen, was zur Folge hat, dass den Städten jetzt schnell weitere Schutz suchende Menschen zugewiesen werden.

Der Saalbau soll ab Mitte Januar Platz für 400 bis 500 Menschen bieten. Der untere Bereich wird voraussichtlich mit Stellwänden unterteilt, in den oberen Räumen können - je nach Größe - zum Beispiel Büros oder Schlafräume für Frauen und Famlien mit Kindern eingerichtet werden.

Der Verwaltung ist durchaus bewusst, dass mit der Belegung des Saalbaus durch Flüchtlinge einige bereits für das kommende Jahr geplanten Veranstaltungen verlegt werden müssen. Doch die Stadt habe die Wahl gehabt, entweder alle 14 Tage eine weitere Tunhalle zu belegen oder mit dem Saalbau den großen Schlag zu landen, erklären Bernd Tischler und Willi Loeven. „Man muss abwägen, wem nimmt man mehr weg?“, sagt der Kämmerer. „Mit dieser Lösung wollen wir in die Lage kommen, uns nicht jede Woche etwas neues überlegen zu müssen.“ Die endgültige Entscheidung fällt im Sozialausschuss am 17. Dezember.

Sowohl der Oberbürgermeister als auch der Kämmerer betonen, dass es unabdingbar sei, dass die vom Bund bewilligte Unterstützung in Höhe von zunächst 670 Euro pro Flüchtling ungeschmälert an die Kommunen weitergegeben werde, damit die Kosten für Unterbringung und Versorgung der Aylbewerber komplett abgefangen werden könne.

„Wir werden hierbei das Land nicht aus der Verantwortung entlassen“, so Willi Loeven.

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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