Radikaler als Petry: Bottrops AfD lädt nach
Bundesweit war der Aufschrei groß, als AfD-Chefin Frauke Petry auf Flüchtlinge schießen wollte. Aber Bottrops AfD legt sogar noch einen drauf.
Der hiesige AfD-Vize Patrick Engels war in Sachen Waffeneinsatz bekanntlich auf Petry-Linie.
Aber als die schon versuchte, aus der medialen Schusslinie zu kommen, lud Engels noch mal nach:
„Der Zoll ist bewaffnet um die Bewaffnung als Ultima Ratio zu benutzen. Der Grenzschutz ist bewaffnet um, ja wofür denn eigentlich???“, fragte er öffentlich. Wenn man schon eine Knarre dabei hat, muss man auch mal abdrücken dürfen, meint der AfD-Vize offenbar.
Mehr Kriminalität? Das müssen wohl die Flüchtlinge sein...
Damit nicht genug: Die Rechts-Partei legte auch gegen Flüchtlinge nach.
So schreibt die AfD, auch in Bottrop nähmen die Wohnungseinbrüche stetig zu, Bürger fürchteten um ihre Sicherheit, Bürgerwehren würden gegründet, immer mehr Waffenscheine beantragt. Richtig sei dagegen, dass die AfD sich „für eine Schließung der Grenzen ausspricht … Wir wollen wissen wer in unser Land kommt“, so Bottrops Petry-Jünger. Motto: "Mehr Kriminalität? Das müssen wohl die Flüchtlinge sein.“ So werden Flüchtenden klammheimlich steigende Kriminalität und Einbrüche in die Schuhe geschoben.
Die Statistik straft die AfD Lügen. Ende Januar 2016 stellte der Leiter der Kripo Braunschweig detaillierte Zahlen vor. Die zeigen: Flüchtlinge sind nicht krimineller als Deutsche.
Angesichts solch systematischer Hetze der Bottroper AfD gegen Menschen auf der Flucht ist aus Sicht der LINKEN die Forderung von SPD-Chef Michael Gerdes nach dem Rücktritt des AfD-Ratsherrn Frank Sapountzoglou längst überfällig.
Sapountzoglou und Engels völlig unhaltbar
„Sapountzoglou ist völlig unhaltbar in seiner Funktion. Er ist wiederholt durch Hetze gegen Flüchtlinge aufgefallen, hat sogar Zugang zu einer Internetseite gewährt, auf der der Holocaust geleugnet wird. Darauf hat DIE LINKE wiederholt aufmerksam gemacht. Es ist erfreulich, dass die Bottroper SPD endlich die Augen vor dem Charakter der hiesigen AfD nicht länger verschließt“, sagt Nicole Fritsche-Schmidt, Kreisvorsitzende der LINKEN Bottrop. Von den Gewaltspekulationen seiner Parteifreundin Petry wollte sich Sapountzoglou auch nicht distanzieren. Der Ratsherr ist allerdings nicht der einzige Problemfall der Bottroper AfD. „Wer - wie Engels - Schüsse auf Kriegsflüchtlinge anscheinend normal findet, ist nicht weniger abstoßend. Deshalb müssen alle Demokraten in Bottrop nun endlich entschlossen gegen menschenverachtende Hetzer wie Sapountzoglou und Engels Position beziehen“, stellt Fritsche-Schmidt fest.
Autor:Niels Schmidt aus Bottrop |
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