Prosper-Haniel reduziert den Kohleabbau unter Wohngebieten in Grafenwald
Prosper-Haniel reduziert den Kohleabbau unter Wohngebieten in Grafenwald
ÖDP-Antrag: Kein Steinkohlenabbau unter Bebauten Gebieten
Wie bekannt, wurde in der Ratssitzung am 15. März 2011 auf Antrag der ÖDP-Fraktion das Thema „Steinkohlenabbau mit Schadenswirkung auf bewohntes Gebiet“ diskutiert.
Der Anlass war, dass die noch vorhandenen Steinkohlenvorräte des Bergwerks Prosper-Haniel ausreichen, um den Betrieb bis 2018 aufrecht zu erhalten, ohne dass sensible Bereiche (Kirchhellen-Mitte und Grafenwald) in Anspruch genommen werden müssen. Angesicht von ca. 7 Jahren Restlaufzeit für das Bergwerk Prosper-Haniel ist es unverantwortlich, bis 2019 weitere Senkungen von ca. 4,70 m zu tolerieren. Die Relevanz der bisherigen Ausführungen des Bergwerks bezüglich problematischer Vorratssituationen und Besonderheiten des Lagestättenzuschnitts bezweifelt die ÖDP, denn wie bekannt ist beim Bergwerk „Auguste Victoria“ ab 2012 ein ausweichen in andere Abbaufelder möglich. „Und was dort möglich ist, muss auch beim Bergwerk Prosper Haniel möglich sein“, so ÖDP-Bezirksvertreter Willi Urban.
Im Antrag hatte die ÖDP im Interesse der bergbaubetroffenen Bürgerinnen und Bürger die Stadtverwaltung gebeten, dass Bergwerk Prosper-Haniel aufzufordern, der Stadt Bottrop umgehend schriftlich vorzulegen:
a) Die gegenwärtige Vorratssituation in allen drei Baufeldern.
Die technische und wirtschaftliche Begründung dafür, dass ein Verzicht auf den Abbau mit Schadenswirkung
auf Wohngebiete (Prosper-Nord) nicht möglich sein soll.
Gegen alle kleine Parteien im Rat wurde unverständlicher Weise die Behandlung des Antrages von den beiden großen Fraktionen (SPD und CDU) abgelehnt und an den Ausschuss für Stadtplanung und Umweltschutz zur Kenntnisnahme weitergeleitet. In der Planungsausschusssitzung verkündete der Leiter der Markscheiderei Prosper Haniel, Joachim Bock, dass derzeit Planungsüberlegungen der RAG: „Reduzierung der Abbautätigkeit in Prosper Nord über höhere Beaufschlagung in Haniel Ost und Haniel West“ durchgeführt werden.
Dazu konnte man am Freitag, den 17. Juni 2011 aus der örtlichen Presse entnehmen, dass das Bergwerk Prosper-Haniel plant, ab 2014 die Anzahl der Abbaubetriebe im Baufeld Prosper Nord von acht auf drei zu reduzieren. Das ist zwar gegenüber den jahrelangen Forderungen der ÖDP-Fraktion: „Kein Steinkohlenabbau unter bebauten Gebieten“, ein erster Erfolg, bedeutet aber nicht das Ende der Bergsenkungen bzw. Bergschäden.
Das Schreiben von Herrn Tischler war für die Entscheidung des Bergwerkes völlig unerheblich, auch wenn die Stadt versucht einen anderen Eindruck zu erwecken. Der DRuck der betroffenen Bürger war wohl deutlich entscheidender.
„Daher wird die ÖDP-Fraktion“, so Ratsherr Johannes Bombeck, „weitere Forderungen im Interesse der betroffenen Bürgerinnen und Bürger an das Bergwerk Prosper-Haniel stellen“ und hofft, dass sich die beiden großen Parteien (SPD und CDU) endlich auch für Durchsetzung der Forderungen einsetzen.
Willi Urban
Autor:Willi Urban aus Bottrop |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.