Sanierung oder Neubau?
Millionen für die Feuerwache

Die jetzige Hauptfeuerwache stammt aus dem Jahr 1972 und wird den gegenwärtigen Erfordernissen nicht mehr gerecht. Foto: Kappi
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Sanierung oder Neubau? Die Stadt muss Millionen für die Hauptfeuerwache in die Hand nehmen. Mit einer Sondersitzung des Rates am 2. Oktober haben die politischen Beratungen um das Bauprojekt zur Hauptfeuerwache begonnen.

Die politischen Gremien und letztendlich der Rat werden zu entscheiden haben, ob das Projekt in Angriff genommen werden soll, ob die Maßnahme am jetzigen Standort durchgeführt oder ein Alternativstandort gesucht werden soll – und wenn ja, wo dieser liegt und mit welchem Beschaffungsmodell das Projekt umgesetzt werden soll.
Hintergrund ist, dass die jetzige Hauptfeuerwache aus dem Jahr 1972 stammt und den gegenwärtigen Erfordernissen nicht mehr gerecht wird. Der Anbau für den Rettungsdienst, die Leitstelle und die Amtsleitung stammen aus dem Jahr 1992.

Im Mittelpunkt der Beratungen steht gegenwärtig ein Zahlenwerk der Firma DKC Kommunalberatung aus Düsseldorf. Die Firma arbeitet im Auftrag der Gemeindeprüfanstalt. DKC hat im ersten Schritt die Frage untersucht, welche Variante bezüglich des Standorts die wirtschaftlichere ist. Empfohlen wird der Stadt aufgrund der Kostenanalysen keine Sanierung der alten Hauptfeuerwache zu betreiben, sondern eine neue Wache an einem neuen Standort zu bauen. Dafür spricht eine wesentlich kürzere Bauzeit einer neuen Wache – DKC geht von vier Jahren aus gegenüber 16 Jahren Sanierungsdauer, da die alte Wache nur in sechs Bauabschnitten realisiert werden könnte aufgrund des laufenden Feuerwehrbetriebs. Auch die Baukosten sprechen für einen Neubau, der rund 50,4 Mio Euro kosten würde, gegenüber den Sanierungskosten mit 62,2 Mio Euro. Dies alles errechnet nach dem Preisstand 2019.

Noch deutlicher zu Gunsten eines Neubaus fällt das Urteil, wenn die weitergehenden Folgekosten miteinbezogen werden. Kalkuliert auf einen Zeitraum von 50 Jahren bringt ein Neubau erhebliche Finanzvorteile mit sich.
Zum Untersuchungsergebnis, dessen Konsequenzen nun in die Diskussion gehen, gehört auch die Frage in welcher Form das Gebäude beschafft werden soll. Klassisches Modell bei kommunalen Bauten ist eine Beschaffung durch die Kommune selbst. Hier favorisiert DKC aber einen anderen Weg. Vorgeschlagen wird eine neue Feuerwache über einen Totalunternehmer zu verwirklichen. Auf diese Weise sollen die Risiken minimiert und der Aufwand der Verwaltung zur Koordination eines solchen großen Projekts vermindert werden. Eigentümer der Immobilie solle aber die Stadt sein.
Wohin eine neue Feuerwache letztendlich platziert werden wird, wenn nach dem Willen des Rates eine neue gebaut werden soll, ist offen und ist ebenfalls im politischen Diskurs zu entscheiden. Eine Suche nach einem Standort ist allerdings auch an die operativ-taktische Handlungsfähigkeit der Feuerwehr gebunden, die gewährleisten muss, in acht Minuten an einem Einsatzort zu sein.

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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