Klimanotstand in Dubai
Klimakonferenz COP28
Erwartungen:
Selbst in den Medien wurde bereits im Vorfeld vor zu großen Erwartungen beim Gipfeltreffen gewarnt.
Denn es geht hier nicht um konkrete und verbindliche Festlegungen, oder Maßnahmen die sofort umgesetzt werden müssen, sondern mehr um eine globale Bestandsaufnahme der angerichteten Klimaschäden.
Die Klimakonferenz Cop28 in Dubai ist daher nichts weiter, als die Feuerwehrübung der Brandstifter, die sich von den Wissenschaftlern ihre Schadensbilanz bescheinigen lassen.
Daher sitzen dort auch 2.500 Lobbyisten als Vertreter der fossilen Energiekonzerne. Das sind 4 x mehr als bei der letzten Konferenz, was auch nicht groß verwundert, denn der Präsident der Versammlung ist Sultan Ahmed Al Jaber, der auch gleichzeitig Chef der staatlichen Ölkonzerne ist.
Hier hat man eindeutig den Bock zum Gärtner gemacht und das wollten sich die rund 97.000 Teilnehmer die dort anreisten, oder besser „umweltfreundlich“ hinflogen, sich nicht entgehen lassen.
Das ist übrigens der gleiche Mann der öffentlich erklärte:
„Es gebe keine Wissenschaft, die eine Notwendigkeit für einen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen belege.“
Bei dieser Ausgangsposition wusste man eigentlich gleich, wohin die Reise geht und wie schwierig eine Abschlusserklärung werden wird. Denn bereits im Vorfeld erklärten Saudi Arabien, Russland und China, dass sie nicht auf fossile Energiegewinnung verzichten werden.
Ein weiteres Hindernis ist natürlich die geforderte Einstimmigkeit bei den Beschlüssen und von daher gab es mehr erwärmende Worte und heiße Luft, als konkrete Ergebnisse.
Aufgrund der weltweiten Tatsachen und Machtverhältnisse war in Dubai bei der umstrittenen Abschlusserklärung auch nicht mehr zu erwarten.
Statt eines klaren Ausstiegs aus Kohle, Öl und Gas, empfiehlt man eine Abkehr von fossilen Energien.
Erfolglos:
Wenn diese nichts sagende Erklärung jetzt auch noch so hochgejubelt wird, zeigt dies nur, wie wenig Kenntnis von der wirklichen Ernsthaftigkeit der Lage vorhanden ist.
Jeder kann also weiterhin machen was er will, ohne verbindliche Verpflichtungen einzugehen.
Dafür sollen die erneuerbaren Energien verdreifacht und die Energieeffizienz verdoppelt werden.
In diesen Bereichen bewegt sich ja bereits einiges, wenn auch nicht genug.
Dass die Erdöl exportierenden Länder sich nicht selbst den Ölhahn zudrehen, womit sie reich geworden sind und auch weiterhin viel Geld verdienen werden, ist wohl logisch.
Sie exportieren im Jahr rund 1,5 Milliarden Tonnen Öl und erwarten bis 2040 eine Umsatzsteigerung von mindestens 17 %,
So sehen die Tatsachen aus und dieses Ziel hat sich die „OPEC“, also die Vereinigung der Erdöl exportierenden Länder, bereits kurz vor dem Klimagipfel vorgenommen.
Warnungen:
Damit sind mal wieder alle Befürchtungen von Klimaexperten und Vertretern der Klima- und Umwelt-Verbände eingetroffen.
Denn bereits seit 1995 finden die jährlichen Klimakonferenzen statt, wo es nur um unverbindliche Zusagen und Absichtserklärungen geht. Doch bereits 1971 haben Hermann Flohn von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft davor gewarnt, wenn die Industrialisierung und Bevölkerungsexplosion so weiter geht, werden irreversible Folgen eintreten, die den Klimawandel unumkehrbar machen.
Ebenfalls berichtete Hoimar von Ditfurth ebenfalls 1978 in einer ZDF-Sendung von den Ursachen und Gefahren des Klimawandels, der genau dem Wissensstand von heute entspricht.
Dies sollte man sich im Internet ruhig einmal ansehen und man wird kaum glauben, das dies vor 45 Jahren schon gesagt wurde.
Hätte man damals direkt reagiert, hätten wir heute einen Stillstand der Klimaerwärmung und könnten uns mit der weiteren Reduzierung der Temperaturen beschäftigen.
Trotz alledem wurden keine Lehren daraus gezogen, ganz im Gegenteil, es wurden mögliche Maßnahmen verhindert und die bereits unzureichenden Zielsetzungen noch weiter nach hinten verschoben oder zurückgefahren.
Traurige Tatsachen:
Von daher brauchten wir eigentlich gar nicht auf die traurigen Ergebnisse des Klimagipfels zu warten, denn folgende Kurznachrichten des letzten Monats sprechen wirklich für sich.
Das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus hat mitgeteilt, dass die weltweite vorindustrielle Durchschnittstemperatur erstmals die 2 Grad-Grenze überschritten hat.
Die Weltwetterorganisation (WMO) stellt fest, dass die Konzentration klimaschädlicher Treibhausgase in der Atmosphäre von Rekord zu Rekord klettert.
Sie hat gegenüber dem vorindustriellen Niveau um 50 % zugenommen.
Das Landesumweltamt von NRW teilte mit, dass die Energiewirtschaft 2022 rund 6,9 % mehr Treibhausgase ausgestoßen hat und sich um 6,3 Mio. Tonnen auf 97,3 Mio. Tonnen gesteigert hat. Im ganzen Land liegt der CO2-Wert bei 746 Mio. Tonnen.
Am 06. Dez. 2023 stand in der WAZ: Die Forschungsleitung der „University of Exter“ in Großbritannien veröffentlichte in ihrem Bericht, die CO2-Emissionen steigen bis Ende 2023 auf den Höchststand aller Zeiten. Weltweit kommen wir mit zusätzlichen 37 Mrd. Tonnen in die Lage, dass das 1,5-GradZiel weit überschritten wird.
Am 07. Dez.23 erklärte der EU-Klimawandeldienst Copernicus, dass wir global gesehen 2023 das wärmste Jahr seit beginn der Aufzeichnungen haben.
Wir haben Temperaturrekorde in der Luft, auf dem Land und in den Meeren.
Mehr braucht man eigentlich über den wahren Stand der Klimaschutzmaßnahmen gar nicht mehr zu sagen. Aber es geht noch weiter.
Wie aus einer Studie der Forscher der Universität Kopenhagen hervorgeht, hat sich das Tempo des Abschmelzens der Grönland-Gletscher in den letzten 20 Jahren verfünffacht.
Eine neue Studie hat ergeben, dass weltweit rund 2 Mio. Arten gefährdet sind und damit doppelt so viele wie in der jüngsten globalen Bestandsaufnahme des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) 2019 angenommen wurde.
Auch der notwendige Schutz der Antarktis-Gebiete wurde auf der 41. Konferenz der Antarktis-Kommission (CCAMLR) genauso abgelehnt wie strengere Fischereimaßnahmen.
Ebenso wurde das Hochseeschutzabkommen der Weltmeere über die Nutzung der Ressourcen im Meer und am Meeresboden nicht geregelt.
Propaganda und Möglichkeiten:
Die politische Propaganda macht auch nicht vor den Klimaproblemen halt, wie das Treffen von US-Präsident Joe Biden und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping zeigt. Beide Länder sind mit Abstand die Hauptverursacher der steigenden Erderwärmung, wobei der CO2-Ausstoß der USA pro Kopf gerechnet, deutlich vor den Chinesen liegt. Sie bekräftigten eine verstärkte Zusammenarbeit im Kampf gegen die globale Erderwärmung, wobei China seine schädlichen Emissionen erst ab 2030 schrittweise drosseln will.
Übrigens, die USA will in den nächsten 10 Jahren jeweils rund 40 Mrd. Dollar für den Klimaschutz an die Unternehmen steuerlich verrechnen.
Das ist wirklich nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn für die Rüstung des „militärisch-industrieller Komplex“ der weitgehend die US-Politik bestimmt, werden 800 Mrd. Dollar jährlich ausgegeben.
Da darf man sich zwischendurch auch einmal wundern, wenn aus dem Bereich der Wirtschaft die Expertin Claudia Kemfert zu dem Ergebnis kommt, „Wir sollten den Klimanotstand ausrufen.“ Sie schlägt daher vor, die Schuldenbremse zu reformieren und die umweltschädlichen Subventionen zu streichen, die bei über 60 Mrd. liegen.
Da wir in der Vergangenheit zu wenig getan haben, zahlen wir heute den Preis einer jahrzehntelang verschleppten Energiewende.
Wir lassen unseren Planet in eine Richtung rutschen, die menschliches Leben in vielen Teilen der Erde unmöglich machen wird und das mit allen Konsequenzen.
Was wir jetzt schon erleben, sind erst die Anfänge und es wird nicht nur schlimmer, sondern auch unumkehrbar.
Das alles passt ganz wunderbar ins Bild der realen Situation, welchen Stellenwert Klimaschutzmaßnahmen wirklich einnehmen.
Und auch die letzte Meldung, dass in Mexiko auf der Yucatan-Halbinsel eine Eisenbahnstrecke des „Maya-Zuges“ mitten durch den Regenwald gebaut wird, die nicht nur 20 Mrd. Dollar kostet, sondern dafür tausende Hektar Dschungel vernichtet werden und somit auch 10 Mio. Bäume gefällt wurden, erschüttert einen, was man nur als ökologisches Desaster bezeichnen kann.
Und wenn wir dann noch die auftauenden Permafrostböden dazurechnen und wie schnell die Polkappen abschmelzen und sich die Luft- und Meeresströmungen verändern, brauchen wir uns über die Extremwetterereignisse nicht mehr zu wundern.
Jedenfalls zeigt sich eines ganz deutlich, wie nutzlos diese überdimensionierten Klimatreffen sind.
Erkenntnisse:
Dass unsere eigene Bundesregierung mit ihren bisherigen Klimaschutzprogrammen gescheitert ist, hat ihnen das Bundesverfassungsgericht bereits zwei Mal bescheinigt.
Aber auch ein weiterer Hinweis sollte uns zum Schluss noch einmal zum Nachdenken anregen.
Es gibt ja eine Vielzahl von verschiedenen Arten und interessanten und symbolträchtigen Uhren, die der Menschheit eine ganz besondere Botschaft übermitteln wollen.
Nehmen wir erst einmal die Weltuhr, die uns die unterschiedlichen Uhrzeiten in den Hauptstädten der Welt anzeigt, obwohl man auf unserer Erde anscheinend noch nicht mitbekommen hat, das für uns längst die letzte Stunde geschlagen hat, was weitgehend ignoriert oder verdrängt wird.
In diesem Zusammenhang finden wir auch eine so genannte Weltuntergangsuhr „Doomsday Clock“, die auf die Gefahr eines Atomkrieges aufmerksam macht und später durch die katastrophale Weltklimaentwicklung mit diesen Faktoren ergänzt wurde.
Denn wir haben die entscheidenden Klima-Kipppunkte bereits überschritten und es ist inzwischen unaufhaltsam 5 Minuten nach 12 geworden.
Denn wir stehen nicht mehr am Abgrund der Klimakatastrophe, sondern wir sind bereits im freien Fall und warten nur noch auf den tödlichen Aufschlag.
In diesem Sinne angenehmen Klimawandel und schöne Festtage.
Autor:Rolf Zydeck aus Bottrop |
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