Im Sturzflug: Auch Wesel macht sich beim Flughafen absprungbereit
Immer weitere Anteilseigner des hoch defizitären Flugplatzes Schwarze Heide versuchen, aus dem Pleite-Airport auszusteigen. Nach der Stadt Voerde, die jüngst einen Ausstieg konkret ins Auge gefasst hat, wollen nun auch die Mehrheitsfraktionen im Kreis Wesel aussteigen.
In einem Antrag beantragen die Mehrheitsfraktionen zu beschließen: „Flugplatz Schwarze Heide -Betriebskostenzuschuss“: „Die Verwaltung möge prüfen, ob ein Ausstiegszenario unter Abwägung der Vor- und Nachteile möglich ist.“
Damit versucht nach der Stadt Voerde, die nur mit 5 Prozent an dem Flughafen beteiligt ist, erstmals auch einer der Haupteigner das gescheiterte Flughafenprojekt loszuwerden. Der Kreis Wesel ist mit einem Geschäftsanteil von 20 % an der Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide der drittgrößte Anteilseigner.
Ausstiegszenario muss her
DIE LINKE im Rat der Stadt will deshalb von Oberbürgermeister Bernd Tischler wissen, ob es in jüngerer Vergangenheit bereits Gespräche zwischen der Stadt Bottrop und dem Kreis Wesel bzgl. eines Ausstiegszenario aus der Flughafengesellschaft gegeben hat. Auch fragen die Sozialisten den OB: „Welche Maßnahmen planen Sie, um Mehrbelastungen für den Bottroper Haushalt im Falle eines Ausstiegs des Kreises Wesel als Anteilseigner zu verhindern?“
Bottrop als letzter Mohikaner
„Es wird höchste Zeit, dass der OB klar in der Sache Stellung bezieht. Bisher weigert er sich anzuerkennen, dass Schwarze Heide ein nicht zu retten Millionengrab ist“, stellt LINKE-Ratsherr Niels Holger Schmidt fest. Andere Anteilseigner seien da im Erkenntnisprozess deutlich weiter. „Wir müssen aufpassen, dass Bottrop nicht der letzte Mohikaner am Flughafen ist, bei dem dann die Millionenverluste am Ende hängen belieben“, so Schmidt weiter. Ferner kritisiert er, dass DIE LINKE auf eine Antwort auf ihre Anfrage an den OB zu den Voerder Ausstiegsplänen bisher vergeblich wartet.
Autor:Niels Schmidt aus Bottrop |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.