Geld für Bottroper Infrastruktur / Tischler erläutert auf dem Unternehmerabend aktuelle Lage / Gewerbegebiete

"Wir werden mit Hochdruck die frei werdenden Flächen des Bergbaues für Gewerbe, Wohnungsbau und Grünflächen entwickeln, ohne die Lebensqualität der Bürger zu beeinträchtigen." Das erklärt Bottrops Oberbürgermeister (OB) Bernd Tischler am Mittwochabend während des 51. Unternehmerabends im Forsthaus Specht.

Von Dirk-R. Heuer

Mit einem "Tischfeuerwerk" voller Ideen und bereits geleisteter Arbeit begeistert der OB die über 50 Unternehmer im Saal. "Wir haben in den vergangenen Jahren zukunftsträchtige Investitionen durchgeführt und damit Unternehmen nach Bottrop geholt", so der OB. Das schlage sich auch in der Arbeitslosenquote von 7,5 Prozent nieder, im Vergleich zu anderen Städten im Revier ein guter Wert.
"Bottrop ist eine Stadt mit Zukunft und wir als Verwaltung und Politik brauchen Sie, um diesen Weg weiter erfolgreich zu gehen", sagt der OB in Richtung der Unternehmer. In Richtung Gewerbeflächen sieht er positiv in die Zukunft. "Es ist besser bestehende Flächen zu nutzen, als in Kirchhellen auf der grünen Wiese Unternehmen anzusiedeln." Eine 3,1 Hektar große Fläche stehe noch in diesem Jahr in Grafenwald zur Verfügung. "Wer sein Unternehmen vergrößern möchte, kann mich ja gleich ansprechen", fordert der OB die Anwesende auf.

Gewerbegebiete verfügbar

Weitere Flächen stünden zeitnah zur Verfügung. Positiv bewertet Tischler die städteübergreifende Entwicklung im Bottroper Süden und Essener Norden. "Beide Städte zeigen, dass wir das Kirchtumsdenken überwunden haben."
Tischler weist noch einmal auf das bundesweit einmalige städtische Programm der 25-Prozent-Cashfinanzierung für die Verbesserung der Energieeffizienz hin. "Unsere Berechnungen zeigen, dass auf jeden Euro Zuschuss acht Euro private Investitionen folgen", erklärt der OB. Das "Konjunkturprogramm" schaffe und sichere Arbeitsplätze in der Stadt. Seit Beginn der Maßnahme seien 2700 Energieberatungen durchgeführt worden. Über das bundesweit einmalige ICRIS-Programm erfahre jeder Immobilienbesitzer kostenlos, wie er sein Gebäude energieeffizient sanieren könne.
Das Bottroper Konzept habe dazu geführt, dass "unsere energetische Modernisierungsquote bei drei Prozent liegt." Im Bundesdurchschnitt liege die Quote zwei Prozent niedriger. Der Erfolg habe sich inzwischen bis nach Berlin herumgesprochen. In der Bundeshauptstadt erläutere er in Kürze, "wie man ein erfolgreiches Klimakonzept durchführen kann", fährt er mit einem Schmunzeln fort.

Museum ist weicher Standortfaktor

Positiv bewertet der OB die Erweiterung des Museums Josef Albers, dass Bottrop fast nichts koste. Die Investitionssumme von rund zehn Millionen Euro stellten Stiftungen, Bund und Land zum größten Teil zur Verfügung. Rund drei bis vier Millionen Euro flössen zudem in das Kulturzentrum August Everding.
Offen sei derzeit noch die Frage nach der Zentralisierung der Verwaltung. Über die Alternativen, Abriss des Saalbaus mit anschließendem Neubau oder die Sanierung des RAG Gebäudes werde "der Rat dieser Stadt eine kluge Entscheidung treffen."
Positiv sieht er die Neuansiedlung von zwei Instituten auf einer ehemaligen Bergbaufläche nahe der Hochschule Ruhr West. Die einstige Ansiedlung der Hochschule bezeichnet Tischler als Gewinn für die Stadt.

Geld für städtische Infrastruktur

In den kommenden Jahren erwartet Tischler zusätzlich Bundesgelder für Investitionen in die Infrastruktur. Geld, das in der Vergangenheit fehlte und nun von der Groko bereitgestellt werde. Die Brücke Prosperstraße und die Sanierung der Horster Straße in Richtung Ostring nannte er als nächste große Baustellen.
Irfan Durdu, Sprecher der vier Gastgeber des Unternehmerabends, dankte dem OB für seine Unterstützung der Bottroper Unternehmen. Als neue Medienpartner begrüßte Durdu den Stadtspiegel Bottrop und den B&C-Verlag.
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