Gedenken an die Gefallenen der Roten Ruhrarmee
DKP-Kreisvorsitzender Jörg Wingold verdeutlichte bei der Gedenkveranstaltung für die Gefallenen der Roten Ruhrarmee am Samstag auf dem Westfriedhof, dass die angebliche „Befreiung“ Kirchhellens durch die Freikorps-„Brigade Loewenfeld“ Ende März 1920 auf einer Geschichts-Klitterung beruhe: Es sei ein Skandal, dass in Kirchhellen immer noch eine Straße nach dieser „Hakenkreuz-Träger-Mörderbande“ benannt sei.
LINKEN-Kreissprecher Günter Blocks verwies auf den renommierten britischen marxistischen Historiker Eric Hobsbawm: „Der I. Weltkrieg war eine starke ‚Maschine zur Brutalisierung der Welt‘. Er nutzte der radikalen Rechten als anschlussfähige Großerzählung von ‚soldatischer Ehre‘ und ‚Unbesiegbarkeit im Feld‘.“ Blocks weiter: „Ausgerechnet diese brutalisierte militaristische Rechte hetzte die SPD-geführte Reichsregierung nach dem Zusammenbruch des Kapp-Lüttwitz-Putsches auf die Arbeiter im Revier.“ Nach der militärischen Niederlage der Roten Ruhrarmee Anfang April 1920 sei es hier in Bottrop noch wochenlang zu willkürlichen Verhaftungen, Hinrichtungen und Erschießungen „auf der Flucht“ gekommen.
Blocks rückte anschließend die Gegenwartsbezüge in den Mittelpunkt: „Der diesjährige 100. Jahrestag des Beginns des I. Weltkriegs gerät mehr und mehr zu einem ‚Festival des Geschichtsrevisionismus‘: Die historisch belegte deutsche Verantwortung für den Kriegsausbruch wird relativiert, um den Weg frei zu machen für militärische Konfliktinterventionen, wenn mal wieder ein zweites ‚Sarajevo‘ in Afghanistan, Syrien, Mali oder sonstwo auf der Welt verhindert werden soll.“
Diese Gedenkveranstaltung für die Gefallenen der Roten Ruhrarmee sei deshalb zugleich auch ein klares Bekenntnis zum Frieden sowie eine Kampfansage an Geschichtsrevisionismus und Militarismus.
Autor:Günter Blocks - DIE LINKE aus Bottrop |
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