Stolpersteine von Lokalhistoriker Sahin Aydin
Drei Stolpersteine für Antifaschistinnen

Bürgermeister Rainer  Doetkotte (CDU), und Sahin Aydin, Vorsitzender des Kurdisch-Deutschen Freundschaftskreises Münsterland eV. , 1. Oktober 2022, Gronau/Westf.
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  • Bürgermeister Rainer Doetkotte (CDU), und Sahin Aydin, Vorsitzender des Kurdisch-Deutschen Freundschaftskreises Münsterland eV. , 1. Oktober 2022, Gronau/Westf.
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Pressemitteilung: 4. Oktober 2022

Am Samstag, 1. Oktober 2022 wurden in der Enscheder Str. 83 in Gronau/Westf. Stolpersteine für Josefine Johanna Wiedener geb. Coche und Anna Coche verlegt, danach ein Gedenkstein für Frieda Emma Wicknig an der Westbogenstraße 12.

Josephine Johanna Wiedener geborene Coche, die Mutter von Anna Coche, wurde am 04.02.1936 in Gronau verhaftet. Sie saß im Gerichtsgefängnis Gronau und später in Münster ein. Am 28.101936 verurteilte das OLG Hamm sie zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis wegen Vorbereitung zum Hochverrat, weil sie Beziehungen zur „Rode Help“ (Roten Hilfe) nach Holland unterhalten hatte. Tochter Anna bekam zwei Jahre Gefängnis.

Frieda Emma Wicknig war während der Weimarer Zeit politisch für die KPD tätig. Sie wurde am 15.09.1936 von der Gestapo in Gronau verhaftet und kam in das örtliche Gerichtsgefängnis. Der Strafsenat beim OLG Hamm verurteilte sie am 28.10.1936 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu zwei Jahren Gefängnis, die sie bis zu ihrer Entlassung am 08.07.1938 in den Frauengefängnissen Hamm und Gelsenkirchen absaß.

Im Rahmen eines kleinen Gedenkens redete Gronaus Bürgermeister Rainer Doetkotte (CDU). Er würdigte das Eintreten der drei Verfolgten gegen die Nazi-Diktatur und hob die Wichtigkeit antifaschistischer Gedenkarbeit hervor.

Initiator der Verlegung war der Vorsitzende des „Kurdisch-Deutschen Freundschaftskreises Münsterland e. V., Sahin Aydin, der in Gronau aufwuchs.

Anschließend gedachten die über zwanzig Teilnehmenden auch noch Frieda Emma Wicknig.
Henning von Stoltzenberg vom Bundesvorstand der Roten Hilfe ehrte die drei mutigen Kämpferinnen gegen den Faschismus, die unter schwierigsten Bedingungen ihr Leben riskiert hatten, um Verfolgte zu verstecken. Ihr Kampf für eine solidarische Gesellschaft, um den Kapitalismus zu überwinden, sei angesichts einer erstarkenden Rechten in Europa auch ein nachahmenswertes Beispiel für heute. Erkämpfte Grund- und Freiheitsrechte dürften nicht als selbstverständlich hingenommen werden, sondern müssten ständig verteidigt und erweitert werden.

Mit freundlichen Grüßen
Sahin Aydin

Autor:

Aydin Sahin aus Bottrop

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