Die Zukunft beginnt in Bottrop

Rund 350 Gäste waren in die ehemalige Waschkaue der Zeche Prosper II zur Partnerkonferenz für Innovation City gekommen. Foto: Kappi | Foto: Michael Kaprol
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  • Rund 350 Gäste waren in die ehemalige Waschkaue der Zeche Prosper II zur Partnerkonferenz für Innovation City gekommen. Foto: Kappi
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„Diese Vision soll Realität werden!“ Vor rund 350 Teilnehmern aus Politik und Wirtschaft betonte NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in der ehemaligen Waschkaue von Prosper II die Bedeutung der Innovation City und forderte: „Wir müssen das Projekt auf solide finanzielle Beine stellen.“

Er sei der Mann mit dem Geld, stellte Initiativkreis-Moderator Bodo Hombach EU-Kommmissar Dr. Johannes Hahn vor, der schon vor Konferenzbeginn zu einem kurzen Gespräch mit Hannelore Kraft in den benachbarten Glaspavillon verschwunden war. Ob dabei schon konkrete finanzielle Zusagen für das „europäische Leuchtturmprojekt“, so Hahn gemacht wurden, erfuhren die Gäste der Geberkonferenz am Freitag allerdings nicht.
Dass der Gast aus Brüssel die Bedeutung von Innovation City und die Förderwürdigkeit des Vorhabens sieht, machte er den Zuhörern deutlich: „Sie leisten damit nicht nur einen Beitrag für Ihr Revier, sondern für ganz Deutschland und Europa.“
Mit einem kurzen Film wurden die Gäste der Partnerkonferenz auf die zukunftsweisenden Projekte eingestimmt, die Bottrop schon jetzt in Sachen Energie, Mobilität und Stadtentwicklung zu bieten hat. „So möchten wir dem Klimaschutz dienen und zugleich die schon heute hohe Lebensqualität in unserer Stadt dauerhaft verbessern“, warb Oberbürgermeister Bernd Tischler in seiner Begrüßung. „Damit uns das gelingt, benötigen wir die tatkräftige Unterstützung aller möglichen Partner - sowohl aus der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Politik als auch von den Bürgen vor Ort.“
Dass sich die Bottroper für Innovation City begeistern können, hätten sie mit ihren im vergangenen Jahr geleisteten 20.000 Unterstützungsunterschriften bewiesen, so Tischler weiter. „Begeisterung ist jedoch kein Dauerzustand, sie muss täglich neu erarbeitet werden.“
„In Bottrop wird zum ersten Mal der Umbau eines besiedelten Stadtquartiers im Bestand erprobt“, so Hannelore Kraft. „Überall, wo ich in der Welt davon rede, wartet man gespannt auf die Ergebnisse.“ Dass die Vision eines klimafreundlichen Bottrops das Mitmachen aller erfordere, betonte die NRW-Ministerpräsidentin gleich im Anschluss und versprach auch die Beteiligung der Landesregierung.
„Wir stehen in Deutschland vor gewaltigen Herausforderungen“, so Kanzleramtschef Ronald Pofala. „Unsere Städte klimaschonend und energieeffizient zu gestalten ist eine zentrale Aufgabe dieses Jahrhunderts.“ Zur Bewältigung dieser Aufgaben habe die Bundesregierung aktuell sechs umfangreiche Förderprogramme aufgelegt.
Nicht nur die Großen der Politik nutzten die Geberkonferenz für einen medienwirksamen Auftritt, auch die Chefs von Emschergenossenschaft, Evonik, RAG und E.ON ergriffen das Mikrofon und stellten die Visionen ihrer Unternehmen für die grüne Stadt unter blauem Himmel vor. So wird Evonik ein interdisziplinäres Forschungszentrum zur CO2-Reduzierung in Kooperation mit der Landesregierung und der Stadt Bottrop gründen. Auf der Geberkonferenz versprach Oberbürgermeister Bernd Tischler an die Adresse des Vorstandsvorsitzenden Dr. Klaus Engel gerichtet: „Ich werde Ihnen kurzfristig einen Vorschlag für einen geeigneten Immobilienstandort unterbreiten.“
E.ON will mit dem „Dual Demand Side Management“ CO2-Emmission und Kosten senken. Die eigens dafür entwickelte Software wird erstmals in Innovation City eingesetzt. Das E.ON-Projekt soll die übergeordnete Klammer um die Umbauprojekte in Bottrop bilden.
Die Emschergenossenschaft will zukünftig auf der Kläranlage nicht nur Klärschlamm und Klärgas zur klimaschonenden Energierzeugung aus Biomase und Biogas nutzen, sondern mit der „smarten“ Verknüpfung der Potentiale erneuerbarer Energien wie Sonne, Wind und Wasserstoff ein „virtuelles Kraftwerk“ entstehen lassen. RAG-Chef Bernd Tönjes erklärte, wie ein Unter-Tage-Pumpspeicherkraftwerk funktionieren könnte.

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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