Die Wahrheit um Griechenland
"Würden die Menschen verstehen, wie unser Geld- und Bankensystem funktioniert, hätten wir schon morgen eine Revolution.“
(Von Henry Ford, 1863-1947)
EINLEITUNG:
Ich kann es kaum mehr ertragen, mir die ständigen Lügen, Halbwahrheiten und Geschichtsverdrehungen zu den Problemen Griechenlands weiterhin unwidersprochen anzuhören.
Denn die Objektivität der Medien lässt nicht nur zu wünschen übrig, sondern die meisten Massenmedien in der Hand der politisch und wirtschaftlich Mächtigen, sind eine der gefährlichsten Waffen, um die Menschen zu beeinflussen und zu manipulieren.
Dies geht sogar soweit, dass sich die Mehrheit der Bevölkerung nicht nur dieser Denkweise unterwerfen, sondern sogar gegen ihre eigenen Interessen handeln.
Es ist fast unglaublich, mit welch einer unverschämten Dreistigkeit die Medienwelt die Wahrheiten und Tatsachen völlig auf den Kopf stellen.
Um sich allerdings in der Griechenland-Debatte überhaupt eine Meinung zu bilden und sachlich mitdiskutieren zu können, sollte man sich gründlich über die genauen Hintergründe und Machenschaften und die Schuldigen informieren.
Dass wir alle in einer weltweiten Diktatur des Kapitals leben, wird ja wohl niemand mehr bestreiten wollen.
Und wenn wir das einmal auf Europa reduzieren, ergibt sich folgendes Bild.
Die europäische Machtelite hat ein perfektes Ausbeutungssystem errichtet, wo die Finanzwirtschaft und die Großkonzerne mit ihren politischen Handlangern bestimmen, wo es lang geht.
Und falls man sich einmal verzockt wird man mit den Steuergeldern der Bürger wieder gerettet.
Wer sich über diese Tatsachen noch genauer informieren möchte, dem kann ich nur ganz dringend ans Herz legen, das Buch von Jürgen Roth, „Der stille Putsch“ zu lesen, wo er über eine geheime Elite aus Wirtschaft und Politik berichtet, die sich Europa und unser Land unter den Nagel reißen.
Denn ob es sich um Deutschland, Griechenland oder Italien handelt, in ausnahmslos allen europäischen Ländern besitzen rund 10 % der Oberschicht über 70 % der Gesamtvermögen, die sie durch Ausbeutung und Steuerhinterziehung ständig vermehren.
Es geht also nicht darum durch nationales Denken ein Land gegen das andere auszuspielen oder aufzuwiegeln, sondern hier kämpfen Wirtschaft, EU und Regierungen gemeinsam gegen die europäischen Völker.
Dabei arbeitet das europaweit herrschende Finanzkapital länderübergreifend mit kriminellen Methoden und verbrecherischen Machenschaften, wie Ausbeutung, Korruption, Bestechung, Steuerhinterziehung, Spekulationen, Betrug und anderen illegalen Vorgehensweisen.
Mittlerweile arbeiten alle konservativen Regierungen in Europa nach den Richtlinien der neoliberalen Wirtschaftsordnung, die nur grenzenloses Wachstum und höchstmögliche Profitmaximierung kennt.
Auch wir in Deutschland haben mit ähnlichen Auflagen wie in Griechenland zu kämpfen, wenn auch noch auf etwas höherem Niveau.
Die meisten wollen es wahrscheinlich noch nicht so richtig wahr haben, aber unsere EU-Auflagen heißen „Agenda 2010“ und „Hartz4.“
Da geht es um die Palette der prekären Arbeitsverhältnisse mit Leiharbeit, Werksverträgen, Subunternehmern, befristete Zeitverträge, Niedriglohngruppen und Ausgliederungen, die alle in die garantierte Altersarmut führen.
Wir haben es zutun mit steigenden Sozialabgaben bei weniger Leistungen, völlig überschuldete Kommunen, weitere Umverteilung von unten nach oben und eine reale Arbeitslosigkeit von über 6 Millionen, da die Hälfte statistisch nicht mitgerechnet wird.
Alle anfallenden Kosten werden auf den Bürger bzw. den Endverbraucher abgewälzt, wie letztens bei der stümperhaften Energiewende, wo die armen Energiekonzerne auch noch Milliardengeschenke erhalten.
Die Bevölkerung blutet für die Unternehmen die zahlreiche Subventionen und Fördermittel erhalten und sich mit Steuerhinterziehung bedanken.
Und für die kommenden Generationen wird es noch viel schlimmer werden.
Das gilt natürlich für ganz Europa, denn wenn sich die europäischen Völker nicht gemeinsam wehren und ihr Joch abschütteln, gibt es auch keine Zukunft.
Genau das ist die Befürchtung und Angst der heutigen Machthaber in Europa, das der griechische Widerstand Schule macht und die Menschen sich gegen die Ungerechtigkeiten erheben.
GESCHICHTE:
Nach den verheerenden Auswirkungen des 2. Weltkrieges wurde Griechenland 1952 Mitglied der Nato.
Für die entstandenen Kriegsschäden zahlte Deutschland an Reparationskosten gerade mal 114 Mio. DM.
Also ein bescheidenes Trinkgeld, wobei bis heute niemand weiß, wo dieses Geld anschließend geblieben ist. Heute fordert die Griechische Tsipras-Regierung allerdings nachträglich 278,7 Mrd. Euro Entschädigung.
Ob diese Summe gerechtfertigt ist, darüber streiten sich die Historiker.
Außerdem musste die Bank von Griechenland damals an Hitlerdeutschland ihre Devisenreserven in Form eines Zwangskredites von 476 Mio. Reichsmark abtreten, worüber man nicht mehr gerne redet und deren Wert aber heute auf ca. 40 Mrd. Euro geschätzt wird.
Im Jahre 1967 putschten griechische Offiziere und errichteten bis 1974 eine Militärdiktatur.
Seit 1981 ist Griechenland Mitglied der Europäischen Union.
Der Beitritt zum „Schengen Raum“ bzw. Abkommen, erfolgte im März 2000.
Mitglied in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion wurden sie 2001 und Anfang 2002 wurde der Euro eingeführt.
In den weiteren Ausführungen tauchen immer wieder Namen auf, wie die Investmentbank Goldmann Sachs, Mario Draghi als EZB-Chef und Jean-Claude Junker der Präsident der EU-Kommission, oder die IWF-Vorsitzende Christina Lagarde, die allesamt federführend im Bereich der Finanzwirtschaft und der EU tätig sind.
Dabei werden die Zusammenhänge und Verbindungen der Verantwortlichen in der EU-Politik deutlich sichtbar, die unsere europäische Zukunft bestimmen und wessen Interessen sie eigentlich bedienen.
Um die Aussagen besser einschätzen und richtig zuordnen zu können, hierzu noch einige aufschlussreiche Erklärungen:
GOLDMAN SACHS:
Sie ist eine der weltweit führenden und größten wie auch mächtigsten Investmentbanken der USA.
Die Wall-Street-Bank Goldman Sachs, hat den Ruf als hervorragende Kaderschmiede für Supertalente, die ein exzellentes Risikomanagement führen.
Bekannt sind sie vor allem als Profis für Steuerhinterziehung, Steuervermeidung, Schuldenverschleierung, Spekulationsprojekte und Finanzanlagen.
Man spricht sogar davon, dass die amerikanische Regierung fest in der Hand von „Goldman Sachs“ Leuten ist, die nicht nur die Regierung beraten, sondern bisher auch fast alle Finanzminister aus ihren Kreis stammen und bei ihnen gelernt haben.
Somit haben sie nicht nur die US-Wahlkämpfe finanziert, sonder sitzen auch weltweit in vielen Schlüsselpositionen der Politik und Finanzwirtschaft.
JEAN-CLAUDE JUNCKER:
Unter der Leitung des luxemburgischen Ministerpräsidenten Jean-Claude Juncker, damals noch EU-Abgeordneter und Vorsitzender der Euro Gruppe, stieg Luxemburg zu einer der führenden Steueroasen auf.
In seiner Amtszeit sorgte er dafür, dass alleine in Europa über 1 Billionen Euro an den Fiskus vorbei in Luxemburg deponiert wurden.
Ihm ist es zu verdanken, dass diese Gelder in den Staatskassen fehlen und Steuerhinterziehung als Kavaliersdelikt behandelt wurde.
Besonders im Blickpunkt stand er bei dem Steuerskandal mit dem US-amerikanischen Onlinehändler Amazon.
Um die schon niedrigen Steuerabgaben in den USA völlig zu vermeiden, gründete Amazon in Luxemburg einige Gesellschaften und leitet über diese die Unternehmensgewinne in die steuerbefreiende Oase von Luxemburg.
Seit 2014 ist Juncker nun Präsident der Europäischen Kommission und es gibt kaum eine Auszeichnung, vom Verdienstkreuz bis zur Ehrendoktorwürde die dieser Mann ausgelassen hätte.
Jetzt hat er sogar den Europapreis „Coudenhove-Kalergi“ verliehen bekommen, für seine Arbeit als Hauptarchitekt zur Bewältigung der EU-Finanzkrise.
MARIO DRAGHI:
Dieser italienische „Supermario“ ist wirklich mit allen Wassern gewaschen und hat eine Bilderbuchkarriere durch sämtliche Institutionen der illegalen Finanzgeschäfte durchlaufen.
Als 1993 die alte politische Klasse in Italien durch kriminelle Machenschaften und Korruptionsskandalen abdanken musste, machte die neue Führung unter dem Zentralbankchef Ciampi den schon erfahrenen Mario Draghi zum Verantwortlichen für die Privatisierung der Staatsunternehmen, die er auch bis in die Ära Berlusconi innehatte.
Danach machte er einen weiteren Karrieresprung bei Goldmann Sachs, wo er es bis zum Vizechef bei der US-Investmentbank brachte. In seiner Amtszeit fielen auch die dubiosen Finanztransaktionen mit der Griechenlands Beitrittsfähigkeit manipuliert wurde.
Heute ist der umstrittene Herr Draghi nicht nur Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), sondern auch Mitglied der größten Lobbyorganisation in der Finanzbranche.
Dabei handelt es sich um den Lobbyistenverband G30, der die Kommissionen in Brüssel in allen Geldfragen berät.
Zum G30 gehören natürlich auch Goldmann Sachs, Deutsche Bank, Barclays, UBS, HSBC, Fortis, BNP-Paribas und Citigroup, um nur einige der größten zu nennen. Hinzu kommen auch noch die bedeutendsten Finanzorganisationen wie die (EBF) European Banking Federation, (ISDA) Internationale Swaps und Derivatives Association, (FOA/FIA) Futures and Options Association, die noch von zahlreichen erfahrenen Lobbyagenturen ergänzt werden.
Bei dieser unglaublichen Machtfülle ist es also kein Wunder, welche Interessen hier vertreten werden und wer die Richtlinien steuert.
Das letzte Meisterstück von Mario Draghi war die Freigabe von 1,14 Billionen Euro frisch gedruckten Geld, um es den Banken in den Rachen zu werfen, die damit weiter spekulieren können, bis die nächst große Finanzblase platzt.
CHRISTINE LAGARDE:
Sie ist als eiskalte und resolute Frau bekannt, die seit 2011 das Amt als geschäftsführende Direktorin des IWF übernommen hat.
Sie hat Sozialrecht studiert und weiß also sehr genau wo man noch etwas davon abbauen kann. Den letzten Schliff holte sie sich nach dem Studium als Rechtsanwältin im Pariser Büro der US-Kanzlei „Baker & McKenzie“, eines der radikalsten Unternehmen in der Beratungsbranche.
Dort brachte sie es bis zur Präsidentin der Geschäftsführung und wurde nach 5 Jahren Vorsitzende des „Global Strategy Committee“ in Chicago.
Anschließend wechselte sie in die Politik und war von 2007 bis 2011 Ministerin für Wirtschaft und Finanzen, wo sie für den weiteren Abbau der sozialen Errungenschaften in Frankreich verantwortlich war.
In der Zeit als Finanzministerin hatte sie auch ein Verfahren wegen Amtsmissbrauch am Hals, wo sie sich mit einem Vergleich aus der Affäre zog. Da kam die Berufung als Chefin zum IWF natürlich gerade passend.
Dort löste sie ihren nicht mehr tragbaren Vorgänger Dominique Strauss-Kahn ab, der von 2007 bis 2011 Chef des IWF war und vorher auch schon 2 Jahre das Amt des Finanzministers bekleidete.
Dieser völlig moralisch und menschlich verachtenswerte Typ, der durch zahlreiche Sexskandale bekannt wurde, musste sich nicht nur gegen die Anklage wegen Vergewaltigung und Prostitutionsvermittlung verantworten, sondern wäre beinahe auch noch Präsidentschaftskandidat geworden.
Übrigens war unser ehemaliger Bundespräsident Horst Köhler ebenfalls von 2000 bis 2004 Chef des IWF und gleichzeitig stellvertretender Gouverneur für Deutschland in der Weltbank tätig.
IWF und Weltbank wurden beide 1945 gegründet und sind die 2 internationalen Finanzsäulen, die sich die Ausbeutung der übrigen Welt aufteilen. Sie sind dafür verantwortlich, dass die so genannte 3. Welt und die aufstrebenden Entwicklungsländer erfolgreich in völlige Abhängigkeit, Verschuldung und Verelendung getrieben wurden.
Um all diese genannten Führungspositionen ausüben zu können, bedarf es schon einer gehörigen Portion von sozialer Gewissenlosigkeit, um ohne Moral und Anstand dieses Geschäft durchzuführen.
Denn erst wenn man die höchste Stufe der Skrupellosigkeit ohne soziales Gefühl und menschliche Verantwortung erreicht hat, ist man reif für solche Ämter oder Positionen.
Das sind also die führenden und mächtigsten Akteure mit denen wir es in der Europa- und Finanzpolitik zutun haben und die derzeit unser Schicksal bestimmen.
„Bankraub ist eine Initiative von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank.“ (Von Bertolt Brecht, 1898-1956)
DIE TROIKA:
Die Troika ist eine sehr umstrittene Wertegemeinschaft, die manche auch als eine illegale Verbrecherorganisation ansehen, die ohne Legitimation und Kontrolle ihre Macht als Interessensvertreter der Finanzindustrie nachkommt. Ohne Rechenschaftslegung gegenüber Parlament und Öffentlichkeit dienen sie der Kapital- und Finanzwirtschaft, die wie ein Spinnennetz über die Länder der Welt liegt und die Waffe der Verschuldung nutzt, um nicht nur die Völker Europas zu versklaven.
Mit ihren Diktat der Privatisierung und Zwangsauflagen, beseitigen sie die staatliche Souveränität und ruinieren die letzten sozialen und demokratischen Ausrichtungen und Errungenschaften der Europäischen Gemeinschaften.
Sie sind das Steuerungsinstrument des Kapitals, das wie die Inkassofirma eines dubiosen Geldverleihers die Schulden eintreibt, den Weg zur Privatisierung der Staatsvermögens frei macht und sich weder an die Menschenrechte oder die Sozialcharta hält, sondern sich über Verfassung und Grundgesetz stellen.
Daniel Cohn Bendit bezeichnete im EU Parlament die Troika der internationalen Geldgeber als „neoliberale Taliban“, die Rentenkürzungen verordnen, anstatt Einsparungen im Verteidigungshaushalt zu akzeptieren.
PRIVATISIERUNG:
Im Gleichschritt mit den unerträglichen Zwangsauflagen, ging natürlich der weitere Ausverkauf Griechenlands ganz offiziell weiter.
Im Jahre 2011 fuhr eine Regierungsdelegation unter der Leitung des damaligen Wirtschaftsministers Rösler, zusammen mit Vertretern des BDI nach Griechenland, um noch mehr griechisches Staatseigentum aufzukaufen. Der damalige BDI-Geschäftsführer Ludolf von Wartenberg leitete die Verkaufsgeschäfte, der auch gleichzeitig Mitglied im „Board of International Advisers“ von Goldmann Sachs ist, die den griechischen Staat zur Überschuldung und Enteignung vorbereitet hatten.
Am 19.07.2011 schreibt die WAZ schadenfreudig, das Griechenland dabei ist sich vom Staatseigentum zu verabschieden, indem sie Flughäfen mit Flugzeugen, Schiffshäfen und Jachthäfen, Autobahnen, Lizenzen für Mobiltelefone, Bergbau, Post und Eisenbahn verkaufen wollen, um mind. 50 Mrd. zur Schuldeneindämmung einzunehmen.
Hinzu kamen noch die Forderungen vom BDI-Präsidenten Ullrich Grillo, Grundstücke, Immobilien, sowie die Energiekonzerne und die Wasserwirtschaft zu privatisieren.
Junker war auch einer von denen die verlangten, das man Griechenland nach dem Muster der deutschen Treuhand abwickelt, so wie damals auch das DDR-Eigentum verscherbelt wurde.
Auch Jens Weidmann der Chef der Deutschen Bundesbank meinte, wenn Griechenland die Bedingungen nicht erfüllt, müsste man die griechische fiskalpolitische Souveränität aufheben und die Steuerung des Landes selbst übernehmen.
DIE REICHEN:
Unter den 11 Millionen Griechen gibt es ja nicht nur arme und negativ betroffene Menschen, sondern wie in allen anderen Ländern existiert eine wohlhabende Oberschicht von Millionären und Milliardären.
Aus diesem Kreis möchte ich stellvertretend nur einige führende Familienclans benennen, die hauptsächlich durch das Redereigeschäft reich geworden sind.
Besonders freuen sie sich darüber, dass sie seit 1950 laut Verfassung von der Steuerzahlung ausgenommen wurden. (1999 hat SPD-Kanzler Gerhard Schröder dies Modell auch in Deutschland übernommen.)
Griechenland hat die weltweit größte Handelsflotte und besteht aus mehr als 3.000 Seeschiffen, wobei ihnen auch jedes 5. Schiff gehört, das Rohöl oder Erdgas über die Weltmeere transportiert.
Auch die zyprische Flotte gehört überwiegend griechischen Kapitalgebern.
Es sind 4 große traditionsreiche Familien, die mehrheitlich die Griechische Wirtschaft beherrschen und steuern.
Sie alle haben das gleiche Hobby, sie lieben das milde Steuerklima der Schweizer Banken, oder legen ihr Kleingeld in Zypern an.
Das ist einmal die Familie Latsis, die ca. 6 Mrd. Dollar besitzt.
Sie betreiben das Reedereigeschäft und sind Bankmanager bei der Genfer Privatbank EFG in Luxemburg und der griechischen Eurobank.
Außerdem besitzen sie eine Familienstiftung in der Steueroase auf den Bermudas.
Die 2. Familie sind die Onassis mit einem Vermögen von noch 3,1 Mrd. $ das im Reedereigeschäft stecken.
Die 3. Familie heißt Haseotes, die ihre 3 Mrd. $ Geld in der Supermarktkette „Cumberland Farms“ stecken haben.
Als 4. Familienclan wäre da noch die Familie Niarchos, die im Reederei, Öl- und Kunstgeschäft tätig sind und auch über 3 Mrd. $ an Vermögen verfügen. Außerdem sind sie die größten Grundstücksbesitzer im Engadin und besitzen ein riesiges Luxus-Hotel.
Zu erwähnen wäre vielleicht noch der Aktienmilliardär Aristoteles Mistakidis, der Miteigentümer der Unternehmensgruppe „Glencore International“ ist und im Rohstoffhandel und mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen über 3,5 Mrd. $ verdient hat.
Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang auch eine berühmte Liste von 2.000 griechischen Steuersündern, die 2010 von der damaligen französischen Finanzministerin Christina Lagarde (heute Chefin des IWF) ihren griechischen Amtskollegen Giorgos Papakonstantinou übergeben wurde.
Alles was Rang und Namen hatte, von prominenten Zeitungsherausgebern, superreichen Geschäftsleuten, bis Reeder und Politikern, war dort auf der Liste alles vertreten.
Finanzminister Papakonstantinou der gleichzeitig für die Umsetzung der Troika-Auflagen zuständig war, ließ diese Liste natürlich vorsichtshalber verschwinden, da dort seine eigene Verwandtschaft und hohe Partei- und Regierungsfreunde mit aufgeführt waren.
Somit verlief auch diese Aktion im Sande, da die ganze Führungselite in diesen Korruptionssumpf verwickelt war.
Diese brisanten Teilinformationen entstammten einer Gesamtliste von über 100.000 vertraulichen Kundendaten aus 200 Ländern.
Es handelte sich dabei um einen Gesamtwert von 75 Mrd. Euro.
Diese Geheimdaten lagerten bei der HSBC-Tochter in der Schweiz und wurden von „Herve Falciani“ entwendet und der Öffentlichkeit zugängig gemacht.
Die HSBC-Bank ist die größte in Europa und bietet Serviceleistungen für Steuerflüchtlinge und daher war die Veröffentlichung 2008 ein Ereignis was die Bankenwelt erschütterte.
Daher nennt man Falciani auch den Edward Snowden der Banken.
Da diese Liste aber ein viel zu heißes Eisen war, wurde den Fällen erst gar nicht nachgegangen und somit die großen Steuerflüchtlinge verschont.
Nur ganz wenige Einzelpersonen wurden von der Justiz milde bestraft.
Insgesamt finden wir daher über 200 Mrd. unversteuerte griechische Euro auf Schweizer Bankkonten.
LAGE DER BEVÖLKERUNG:
Durch die brutalen Sparmaßnahmen der Troika und deren Umsetzung durch die eigenen konservativen Regierungen, ist nicht nur die Wirtschaftskraft um ¼ rückläufig, sondern auch die griechischen Haushaltseinkommen sind seit Beginn der Krise um 50 % gesunken.
Außerdem hat die Regierung die Sozialleistungen um 26 % gesenkt.
Der Gesundheitsetat wurde um 30 % gekürzt und 40 % der Krankenhäuser geschlossen.
Die Löhne wurden drastisch gesenkt und die Arbeitslosigkeit hat sich auf 26 % erhöht, wobei die Jugendarbeitslosigkeit sogar bei 60 % liegt.
1,3 Mio. Arbeitslose erhalten keinerlei staatliche Unterstützung mehr.
Über 3 Mill. Menschen sind ohne Krankenversicherung und die Renten wurden gekürzt. (immer wieder wird behauptet, die Griechen würden bereits mit 56 Jahren in Rente gehen, dabei liegt das offizielle Rentenaustrittsalter in Griechenland durchschnittlich bei 61,4 Jahren und in Deutschland bei 61,7 Jahren, lt. aktueller Länderliste und Aussagen der OECD.)
Mit diesen ganzen Maßnahmen wurde die Armut staatlich verordnet und dadurch leben heute 37 % der Bevölkerung an der Armutsgrenze.
Im Prinzip wurde damit nicht nur der griechische Staat schleichend enteignet, sondern auch die lohnabhängig arbeitende wie auch nicht mehr arbeitende Bevölkerung.
Gekürzt werden somit die rechtsstaatlich durch Arbeit erworbenen Ansprüche auf Lohn und Gehalt, Gesundheitsversorgung und Rente.
Während noch weitere staatliche Sozialleistungen auf dem Streichprogramm standen, wurden gleichzeitig sonstige Dienstleistungen erhöht, wie auch die Gebühren für ein Studium.
Doch all diese Grausamkeiten reichten der Troika immer noch nicht, denn sie kamen mit immer schlimmeren Auflagen und Forderungen.
Dass das griechische Volk diesen Aderlass nicht mehr länger ertragen konnte, ist eigentlich eine logische Schlussfolgerung.
Das alles kann man der neuen Regierung natürlich nicht in die Schuhe schieben, denn diese ganzen katastrophalen Verhältnisse existierten bereits vor der Amtsübernahme von Tsipras, der jetzt allerdings vor diesem unüberwindbaren Scherbenhaufen steht.
Wer da immer noch sagt, die Griechen haben sich auf unsere Kosten einen schönen Tag gemacht, dem ist jegliches Realitätsdenken abhanden gekommen und nicht mehr zu helfen.
Nun aber zu weiteren entscheidenden Realitäten in der Griechenland-Frage.
GRIECHENLANDS WEG IN DIE EU!
„Es gibt zwei Wege, eine Nation zu erobern und zu versklaven. Einerseits durch das Schwert. Anderseits durch Schulden.“
(Von John Adams, 2. Präsident der USA, 1735-1826)
Die gleichen Akteure, die heute auf die Rückzahlungen drängen und die weitere Privatisierung Griechenlands fordern, waren es auch die damals das überschuldete Land mit illegalen Finanztricks in die EU lockten, obwohl sie wussten das die Eintrittskriterien nicht erfüllt wurden.
Natürlich gab es auch genügend wirtschaftliche und politische Handlanger in Griechenland, die die Katastrophe mit ins Rollen brachten.
Einer davon war Loukas Papadimos dem keine Tricks unbekannt waren und der wie alle Kinder der reichen griechischen Elite in den USA studiert hatten.
Zunächst war er Chefökonom der Federal Reserve Bank-Filiale in Boston USA, 1985 wurde er Chefökonom und 1994 Gouverneur der Griechischen Zentralbank. Er war der heute wohl nicht mehr so bewunderte „Architekt des griechischen Euro-Beitritts.“
Doch wie auch die anderen EU-Länder, war Griechenland im Jahre 2000 schon stark überschuldet und erfüllte somit nicht die Maastricht-Kriterien.
Doch finanzstarke Interessenten wollten Griechenland unbedingt auch in die EU aufnehmen.
Diese Drahtzieher waren Investmentbanken, Baukonzerne, Supermarktgesellschaften, sowie Versicherungskanzleien, die vom IWF, EZB und der EU-Kommission voll unterstützt wurden.
Um die Sache finanztechnisch zu organisieren, beauftragte Papadimos mit Hilfe seines Finanzmanager Petros Christodoulou, der zufällig auch bei Goldmann Sachs gelernt hatte, eben diese skrupellosen Investmentbanken Goldmann Sachs und J.P. Morgan, sowie die United Bank of Switzerland, die für ihr geschicktes Finanzhandwerk bekannt waren.
Alle diese Banken waren übrigens in unzählige Finanzskandale verwickelt und mussten u. a. wegen Libor-Manipulationen hohe Milliarden-Strafen und Entschädigung zahlen.
Zusätzlich und gleichzeitig beriet natürlich ganz selbstlos Goldmann Sachs auch die Regierung Griechenlands, was ihnen für Beratung und der späteren Transaktion zusammen 900 Mio. Dollar in die Kassen spülte.
Durch die Zusammenarbeit von griechischer Regierung und griechischer Zentralbank mit den genannten Investmentbanken, ging der Diehl der outgesourcten Staatsschulden dann über die Bühne.
Dieser illegale Akt wurde dann mit einer Geheimhaltungsklausel besiegelt, damit nichts an die Öffentlichkeit gelangen sollte.
Um den wahren Schuldenstand zu vertuschen, wurden extra spezielle Zweckgesellschaften gegründet, mit Namen Aeolos und Ariadne, über die man diese Transaktionen abwickelte.
Weitere Schulden des Staatshaushaltes wurden dann über die Londoner Briefkastenfirma Titlos auf die griechische Zentralbank übertragen.
Schulden die in Dollar und Yen angefallen waren, wurden in einen langfristigen Euro-Kredit umgewandelt, die auf „Swap-Termingeschäften“ basierten, die erst viele Jahre später zurückgezahlt werden mussten.
Als Sicherheit wurden die zukünftigen Einnahmen aus der Autobahn- und Flughafenmaut und der Staatslotterie eingetauscht.
So wurde der griechische Staatshaushalt manipulativ gesund gerechnet, obwohl durch diese Finanzgeschäfte im Endeffekt weitere neue 5,1 Mrd. Schulden entstanden.
Jedenfalls konnte man mit diesen ganzen Tricks Mitglied der Eurozone werden und die Rating-Agenturen vergaben gute Noten, die dann weitere Kreditmöglichkeiten und den Verkauf von Staatsanleihen ermöglichten.
In den Folgejahren kaufte Goldmann Sachs für 15 Mrd. Euro griechische Staatsanleihen auf und verkaufte sie mit guten Gewinn weiter an andere Investoren.
Ein weiteres gutes Geschäft machten sie, indem sie der Griechischen Bank die eigenen Schulden mit Gewinn wieder zurückverkauften.
Gleiches machten auch Deutsche und Französische Banken, die damit gutes Geld verdienten. Auch die EZB brüstet sich damit, fast 2 Milliarden an Zinsgewinnen mit griechischen Staatspapieren gemacht zu haben.
Allerdings sitzen sie trotzdem noch auf weiteren wertlosen Schuldpapieren, wo die zusätzliche Spekulation nicht geklappt hat.
Mit diesen Milliardeneinnahmen finanzierte die griechische Regierung dann sich selbst und ihren Staatsapparat, aber vor allen konnten sie die Reichen unbesteuert lassen, die Olympischen Spiele finanzieren und kostspielige Panzer und U-Boote von Deutschland kaufen.
Aber dies alles war ja nur ein zeitlicher Aufschub der ganzen Finanzkatastrophe, bis der immer höher ansteigende Schuldenberg wieder zum Vorschein kam und die Kreditgeber ihr Geld zurück verlangten.
In den ganzen Jahren hatte man die wahre Verschuldung geschickt verschleiert, aber (nach der EU-Krise 2009) im Jahre 2010 kam die ganze Misere erst so richtig zum Vorschein. Man stand zu diesem Zeitpunkt bereits vor dem Staatsbankrot und beantragte daher die EU-Hilfen.
Diese bekamen sie auch problemlos, da sie die bekannten unsozialen Auflagen bereitwillig umsetzten.
Vergleichsweise kann man feststellen, dass das Haushaltsdefizit in Griechenland im Jahre 2000 bei 3,7 % lag und im Jahre 2009 bereits bei 15,5 %, obwohl nur 3 % erlaubt waren.
Die Verschuldung vom (BIP) betrug 175 % obwohl nur 60 % als Höchstgrenze gestattet sind. Doch auch alle anderen europäischen Länder haben sich mehr oder weniger ebenfalls nicht an die selbst vorgegebenen Spielregeln gehalten.
Die Gesamtschulden Griechenlands sollen sich sogar auf fast 380 Mrd. Euro (davon 234 Mrd. von der EU) belaufen haben, wovon aber in Wirklichkeit nur rund 15 % als echte reale Hilfe im Lande verblieben sind. Die anderen 85 % bzw. 323 Mrd. sind direkt an die Banken, Kreditgeber und Versicherungen durch Rückzahlungen und Zinsen weitergereicht worden.
Somit waren die Kreditmittel der EU auch keine Hilfen oder Unterstützung für die Griechische Staatskasse, sonder nur Hilfe zur Selbsthilfe für die eigenen Banken der EU, die sonst mit in die Pleite gezogen würden.
Allein aus diesem Grunde und der Angst eine Kettenreaktion wie bei der Finanzpleite der US-Investmentbank „Lehman-Brothers“ auszulösen, hat man die Gelder und Hilfspakete bereitgestellt, Kreditverlängerungen gewährt und den zweimaligen Schuldenschnitt durchgeführt.
Doch trotz dieser ganzen Maßnahmen und Abwälzung der Belastungen auf die Bevölkerung, haben die bisherigen konservativen Regierungen auch im Jahre 2015 immer noch, oder wieder einen Schuldenberg von 300 Mrd. angehäuft und zusätzlich 115 Mrd. so genannte „Neben-Kredite“ laufen.
Auch die Griechischen Banken haben ihren Schuldenstand noch einmal aufgestockt, indem sie sich zusätzliche Kredite aus der ELA-Nothilfe in Höhe von 89 Mrd. Euro von der EZB geliehen haben und damit ihr Kreditrahmen voll ausgeschöpft ist.
Bei eintretender Zahlungsunfähigkeit Griechenlands, wären die Banken im selben Moment natürlich ebenfalls bankrott, da keine Gelder mehr von der EZB nachfließen.
Im Grunde genommen ist nicht einmal Griechenland das große Problemkind in Europa, sondern der IWF hat selbst festgestellt, dass die Europäischen Banken auf über 900 Milliarden Euro fauler Kredite sitzen.
Die größten faulen Kredite lagern in Italien, Spanien und Irland.
„Jede Wirtschaft beruht auf dem Kreditsystem, das heißt auf der irrtümlichen Annahme, der andere werde das gepumpte Geld zurückzahlen.“
(Von Kurt Tucholsky, 1898-1935)
DIE NEUESTE ENTWICKLUNG 2015:
Da passierte am 25.01.2015 etwas völlig unerwartetes, denn die Griechen wollten die Zustände nicht mehr länger ertragen und wählten eine Linkskoalition unter der Führung von Alexis Tsipras.
Wenn die alte Regierung im Amt geblieben wäre, hätte man den Weg in den Untergang wahrscheinlich längst weiter fortgeführt und die geforderten Auflagen wie bisher erfüllt.
Dann hätte man zwar von einigen Protesten und Demonstrationen gehört, doch die EU hätte von ersten Erfolgen berichtet und stolz erklärt, Griechenland sei auf dem richtigen Weg.
Stattdessen gab es monatelange harte Verhandlungen von Tsipras und Finanzminister Varoufakis mit den EU-Institutionen.
Oft sah es zumindest so aus, als ob es eine Annäherung gibt und die ganzen euphorischen Wahlversprechen über Bord geworfen werden.
Sogar innerhalb der eigenen Partei drohte man Tsipras die Gefolgschaft aufzukündigen und einige bezeichnete ihn sogar als Verräter.
Aus diesem Grunde einigte man sich auf eine Volksabstimmung, wo die Griechen selbst entscheiden konnten, ob sie das Spardiktat mit seinen Auflagen annehmen oder ablehnen.
Die vorausgegangenen Auseinandersetzungen mit gegenseitigen Beschuldigungen und Beleidigungen sind uns ja alle wohlbekannt.
Jedenfalls sind nach Ablauf der Zahlungsfrist am 30.06.2015 die bereitliegenden restlichen 7,2 Mrd. verfallen.
Tsipras hatte auch ganz eindeutig erklärt, warum er die Verlängerung des Rettungsprogramms ablehnte, denn die in Aussicht gestellten 15,5 Mrd. hätten gerade mal dafür ausgereicht, die anstehenden Tilgungsraten in den nächsten 5 Monaten zu bezahlen.
Anschließend hätte man vor der gleichen Misere wie vorher gestanden, nur mit den weiteren Sparmaßnahmen und Belastungen gegen das eigene Volk am Hals, die man ja eigentlich rückgängig machen wollte.
Daher stimmte die Bevölkerung am 05.07.2015 bei der ersten freien Volksabstimmung in Europa mit über 61 % gegen das Diktat der EU-Zwangsauflagen.
Demokratie heißt nämlich Volksherrschaft und bedeutet, dass die Menschen selbst über ihr Schicksal entscheiden und nicht von korrupten Regierungen und Parteien über den Tisch gezogen werden.
Daher hat man uns selbst ja erst gar nicht abstimmen lassen, ob wir den Euro und die EU überhaupt wollen.
Genau davor hat die Politik nämlich eine furchtbare Angst, denn wenn die Betroffenen persönlich Abstimmen könnten, was und wem sie wollen, hätte man sie längst alle in die Wüste gejagt.
WIE GEHT’S NUN WEITER?
Nach wie vor stehen sich David und Goliat mit unterschiedlichen Vorstellungen und Zielsetzungen unversöhnlich gegenüber.
Dabei weiß jeder ganz genau, dass Griechenland die Schulden niemals wieder zurückzahlen kann.
Doch auch wenn man jetzt nach der neuesten Entwicklung 53 Mrd. Euro zusätzlicher Hilfskredite erhalten würde, ständt man in 3 Jahren wieder vor dem gleichen Problem.
Ob Schuldenschnitt, Zahlungsaufschub, oder wie man das Kind auch sonst noch beim Namen nennt, das alles wird nichts nutzen.
Wenn, dann müsste es schon einen kompletten Schuldenerlass geben und neue Konjunktur- und Investitionsprogramme aufgelegt werden.
Jedes neue „Hilfsprogramm“ wäre nur eine weitere Sterbehilfe, denn was die EU-Troika Griechenland anbietet, ist von dem geklauten etwas zurückzugeben, wenn sie verraten wo sie den Rest versteckt haben.
Ohne Erfüllung der bekannten Auflagen, wird es keine weiteren neuen Kredite geben, denn keine Bank und kein Kreditgeber verleiht Geld um jemanden zu helfen, sondern um damit gute Gewinne zu machen.
Egal was die griechische Regierung jetzt auch macht, alles wird verkehrt sein und nicht funktionieren.
Wie kann man nur mit seinen schlimmsten Gegnern weiterverhandeln, der das eigene Land in Elend und Armut getrieben hat.
Nach solch einem stolzen Referendum um weitere Hilfsgelder zu betteln und nun auch noch selbst ein eigenes Sparprogramm vorzulegen ist mir völlig unverständlich.
Denn genau diese Zwangsmaßnahmen hat das griechische Volk doch gerade in einer Volksabstimmung deutlich abgelehnt.
Die Troika wird dies mit Kusshand annehmen, denn damit bringen sie Tsipras endlich in die lang ersehnte Zwickmühle, wo er sich gegen sein eignes Volk wenden muss.
Damit wird er seinen eigenen politischen Untergang einleiten und die konservative Opposition reibt sich schon die Hände.
Auch ein Beschluss der Regierung ist noch lange keine Legitimation das neue Vorschlagspaket anzunehmen, denn das demokratische Referendum der Bevölkerung hat so etwas abgelehnt, denn von Sparmaßnahmen kann man sich nichts kaufen.
Umgekehrt aus Sicht der EU würde doch jeder vernünftige Mensch nach der Ablehnung des Hilfspaketes jetzt sagen, dann seht doch gefälligst zu wie ihr selbst damit fertig werdet.
Doch interessanterweise bemühen sie sich immer wieder, Griechenland weiterhin unbedingt in der EU zu behalten.
Das hat natürlich auch ganz bestimmte eigennützige Gründe, denn die EU ist ja gegründet worden, um den Wirtschafts- und Finanzkapital länderübergreifend die bestmöglichen Verwertungsbedingungen zu schaffen.
Mit dem Ausschluss Griechenlands hätte man dann nicht nur ein schlechtes Vorbild, sondern die gewünschte Einheit könnte noch weiter auseinander fallen.
Denn auch in anderen Ländern könnte sich der Widerstand formieren wie bereits in Spanien, wo die linke „Podemos“ auf dem Vormarsch ist.
Außerdem könnte die Zahlungsmoral leiden und das die anderen ausgebeuteten EU-Länder auch nicht mehr ihren Verpflichtungen nachkommen.
Zumindest würden auch die anderen Länder bessere Konditionen fordern.
Weiterhin besteht auch die Hoffnung, wenigsten doch einen Teil von den geliehenen Geldern wieder zurückzubekommen anstatt alles zu verlieren.
Hinzu kommt ein ganz wichtiger Aspekt für die Strategie der Nato.
Denn bei einem Austritt aus der Nato hätte man geopolitisch an der offenen europäischen Südflanke ein großes neues Problem.
Außerdem besteht die Befürchtung, dass Griechenland die eintreffenden Flüchtlingsströme direkt zu uns weiterleitet und auch Italien diesem Beispiel folgt.
Doch die allergrößte Angst hat man davor, dass durch die Insolvenz der griechischen Banken unvorhersehbare Auswirkungen auf das Weltfinanzsystem zukommen könnten.
Doch wie es aussieht wird man mit der Anziehungskraft des Geldes die abtrünnigen Griechen wieder einfangen, denn wasch mich aber mach mich nicht nass wird nicht funktionieren.
FEHLERANALYSE:
Nach meiner Einschätzung hätte Tsipras nur dann eine nachhaltige Chance gehabt, wenn er bereits am ersten Tag der Regierungsübernahme dafür gesorgt hätte, dass kein Geld mehr das Land verlassen kann.
Dadurch hätte man zahlreiche Milliarden nicht mehr außer Landes bringen können.
Oder anstatt noch die letzten Cents zusammenzukratzen und sie unverständlicherweise den EU-Erpressern in den Rachen zu werfen, hätte man mit den 1,3 Mrd. etwas Vernünftiges anfangen können.
Spezialisten hätte man damit beauftragen müssen, das Geld der Steuerflüchtlinge aus dem Ausland zurückzuholen.
Die Privatisierung vom staatlichen Eigentum hätte man sofort wieder Rückgängig machen müssen.
Den finanzkräftigen Reedereigesellschaften hätte man die Steuerfreiheit streichen müssen, um gleichzeitig eine Nachzahlung der letzten 10 Jahre einzufordern.
Die Banken und Großkonzerne hätte man unter staatlicher Aufsicht setzten müssen um eine andere Geld- und Wirtschaftspolitik einzuführen.
Die politisch Schuldigen und korrupten Politiker der Vergangenheit hätte man zur Rechenschaft ziehen müssen und ihr Privatvermögen beschlagnahmen.
Denn wie hatte ein kluger Mann mal gesagt: Korruption ist die Währung der Politik und die war in Griechenland besonders gut ausgeprägt.
Natürlich hätte die neue Regierung ein entscheidendes Zeichen setzen müssen und mit gutem Beispiel vorangehen und die Einkommen der Regierungspolitiker und des Beamtenapparates auf das Durchschnittseinkommen der Bevölkerung runtersetzen müssen.
Vor allem hätte Tsipras bereits im Wahlkampf den konsequenten Austritt aus der EU und dem Euro begründen müssen, ohne den es keinen hoffnungsvollen Neustart geben kann.
Es waren zwar viele gute Ansätze dabei, aber nichts wurde gründlich zu Ende gedacht und auch nicht umgesetzt.
Zum Schluss hätte ich der EU noch vorgeschlagen, wenn sie „ihr“ Geld wieder zurückhaben wollen, dann sollen sie sich gefälligst an die Schweizer und Luxemburger Banken wenden, wo die griechischen Finanzflüchtlinge ihre Milliarden versteckt haben.
Und damit wäre die Steuerdebatte ein für allemal beendet, da alle bisher anstehenden Schulden ersatzlos gestrichen werden.
Sogar aus den USA kommen jetzt mahnende Stimmen, die die bisherige Finanzpolitik verurteilen und einen Schuldenschnitt fordern.
Die von Schäuble geprägte Politik wäre durchsetzt mit „mittelalterlichen Ärzten, die darauf bestehen ihre Patienten ausbluten zu lassen und wenn ihre Heilmethode die Patienten noch kränker macht, dann verlangen sie noch mehr Aderlass.“
Unter den herrschenden Bedingungen kann Griechenland seine Schulden niemals zurückzahlen und die mit ihren großen Ohren müssen es ja genauestens wissen, denn die USA hat selbst über 18 Billionen Schulden und kämpft jedes Jahr um neue Kredite um nicht pleite zu gehen.
Was so Hoffnungsvoll anfing, wird wohl leider traurig enden, denn Griechenland als die Wiege der Philosophie und der Demokratie, wird auf der Bahre des Finanzkapitals zu Grabe getragen. Denn eine Lösung in und mit der EU kann es nicht geben und das gilt auch genauso für alle anderen Länder.
Autor:Rolf Zydeck aus Bottrop |
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