„Die Sekundarschule kommt bestimmt“
Bottrop. Der Schulkonsens ist beschlossene Sache. Der Landtag verabschiedete mit den Stimmen von SPD, Grünen und CDU das neue Landesgesetz. Welche Änderungen mit der geänderten Landesverfassung auf die Bottroper Schüler zukommen werden – der Stadtspiegel hörte sich um.
Die Sekundarschule kann in Nordrhein-Westfalen im Sommer 2012 an den Start gehen. In Bottrop wird sie es frühestens im Schuljahr 2013/2014. Noch bis Dezember 2012 wird der Bottroper Schulentwicklungsplan erstellt. „Zur Zeit erheben wir die Daten“, sagt Karl Trimborn, Leiter des Schulverwaltungsamtes und ergänzt: „Dieser Plan wird bis mindestens 2019 gültig sein.“ Mit dem neuen Schulgesetz wurde die Garantie für die immer weniger nachgefragte Hauptschule aus der Landesverfassung gestrichen. „Das heißt aber nicht, dass die Hauptschule in Bottrop abgeschafft wird“, sagt Trimborn. „Das ist allein von den Anmeldezahlen abhängig.“
Die Sekundarschule umfasst die Jahrgänge 5 bis 10 und ist in der Regel eine Ganztagsschule. In den Jahrgängen 5 und 6 wird gemeinsam gelernt. Ab der siebten Klasse besteht die Möglichkeit, die Kinder entweder in einzelnen Fächern differenziert nach ihren Leistungen, also teilintegriert, zu unterrichten, oder in Haupt-, Real- und Gymnasialform differenziert zu unterrichten. Der Schulträger entscheidet das Konzept. „Eine Schule allein kann keine Sekundarschule werden“, weiß Trimborn. „Da die Sekundarschule keine eigene Oberstufe hat, muss sie mit Gymnasium, Gesamtschule oder Berufskolleg kooperieren.“ Denn auf diese Weise kann die Sekundarschule die Kinder bis zum Abitur führen.
In Bottrop haben alle drei Hauptschulen eine Eingangsklasse bilden können. In Kirchhellen sind es sogar zwei Eingangsklassen. „Die Bottroper Hauptschulen leisten sehr gute Arbeit“, sagt Michael Gerber, Vorsitzender des Schulausschusses. „Aber die Hauptschulen haben ein Imageproblem. In anderen Städten wollen sich Hauptschulen zur Sekundarschule erklären und mit Gymnasien kooperieren. Auch in Bottrop wird kein Weg an der Sekundarschule vorbeigehen. Allerdings ist es noch viel zu früh, hier eine Standortbestimmung zu machen. Wann und wo es in Bottrop eine Sekundarschule geben wird, entscheidet der Elternwille, die Lehrer und der Schulträger.“ Im Winter wird eine Befragung der Eltern der Drittklässler durchgeführt. „Mit diesen Antworten werden wir mehr wissen“, so Gerber. Eine Sekundarschule ist mindestens dreizügig, der Klassenfrequenzrichtwert beträgt 25. Sie kann auch mit Teilstandorten geführt werden.
Autor:Bettina Meirose aus Bottrop |
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