Bottrop: Wirtschaftlich schwächste Stadt in NRW
SPD-Oberbürgermeister Bernd Tischler betont es immer wieder gern: „Bottrop ist die schönste Stadt im Ruhrgebiet.“
Die jüngsten Zahlen zur Wirtschaftskraft der 22 kreisfreien Städte und 31 Kreise in NRW zeigen aber einmal mehr: Bottrop ist wirtschaftlich die schwächste Stadt im ganzen Land – noch hinter Landkreisen wie Euskirchen, Höxter und Heinsberg.
Abgeschlagen am Tabellenende
Das Statistische Landesamt IT.NRW hat jetzt wieder das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigem in den Städten und Kreisen des Landes miteinander verglichen: Spitzenreiter Bonn kommt auf 99.492 Euro pro Erwerbstätigem. Der Landesdurchschnitt liegt bei 69.402 Euro.
Die niedrigsten Werte verzeichnen der Kreis Heinsberg (56.208 Euro), die Stadt Herne (55.923 Euro) und deutlich abgeschlagen am Tabellenende die Stadt Bottrop (48.884 Euro).
Das spiegelt sich auch in anderen wirtschaftlichen Messgrößen wider:
Bottrop liegt beim verfügbaren Einkommen je Einwohner mit 19.185 Euro auf dem 46. Platz in NRW – der Landes-Durchschnitt liegt bei 21.207 Euro.
Bottrop liegt bei Neuanmeldungen von Gewerbe mit 57,5 je 10.000 Einwohner auf dem 49. Platz – der Landes-Durchschnitt liegt bei 74,1.
Unterdurchschnittliche Einkommen – also niedrige Kaufkraft – und unterdurchschnittliche Firmen-Neugründungen lassen befürchten: Es geht noch weiter bergab. Erst recht vor dem Hintergrund des Auslaufens des Bergbaus.
„SPD und CDU verantwortlich für den wirtschaftlichen Niedergang Bottrops“
„Jahrzehntelang verfehlte Wirtschaftsförderungs-Politik – das ist die Hauptursache für Bottrops Niedergang“, so lautet die Einschätzung des Direktkandidaten der LINKEN zur Landtagswahl, Günter Blocks. Und es sei offensichtlich, wer hierfür die Verantwortung trägt: „SPD und CDU haben sich in der Führung dieser Stadt mehrfach abgelöst und seit fast 20 Jahren unausgesprochen miteinander koaliert.“
„Allzu lange wurde fast ausschließlich auf den Bergbau gesetzt. Neue Gewerbegebiete wurden kaum entwickelt. Und die derzeitige einseitige Ausrichtung der SPD/CDU-Wirtschaftsförderung auf Gesundheits- und Freizeitwirtschaft schafft ganz überwiegend nur prekäre Arbeitsplätze. Wenn es jetzt nicht gelingt, rechtzeitig bis 2018 ausreichend Ersatz-Arbeitsplätze im produzierenden Sektor für die wegfallenden Bergbau-Arbeitsplätze zu schaffen, dann droht Bottrop zum ‚Armenhaus‘ des Ruhrgebiets zu werden“, befürchtet Blocks.
Zur Veröffentlichung des Statistischen Landesamts IT.NRW: https://www.it.nrw.de/presse/pressemitteilungen/2017/pdf/44_17.pdf
Autor:Günter Blocks - DIE LINKE aus Bottrop |
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