OB Tischler im Gespräch mit Fridays For Future
Bottrop muss am Ball bleiben

Im Büro der Innovation City trafen Oberbürgermeister Bernd Tischler (2.v.re) und der technische Beigeordnete Klaus Müller (re.) Vertreter der Bewegung "Fridays For Future". Foto: Kappi
  • Im Büro der Innovation City trafen Oberbürgermeister Bernd Tischler (2.v.re) und der technische Beigeordnete Klaus Müller (re.) Vertreter der Bewegung "Fridays For Future". Foto: Kappi
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Am vergangenen Mittwoch ludt Bürgermeister Bernd Tischler die Jugendlichen von Fridays For Future zu einem Gespräch in das Büro der Innovation City ein. Nachdem unter anderem der technische Beigeordnete Klaus Müller den Interessierten präsentierte, welche Fortschritte die Stadt seit 2010 erreicht hat, bekamen sie die Gelegenheit, die Vertreter der Stadt mit Fragen zu löchern.

Die Bilanz: Bei dem, was die Stadt im Rahmen des Projektes selber gestaltet, liefert sie entsprechend gut. "Aber gerade was den Bereich Verkehr angeht, wo nunmal eindeutig die Schwächen der Bottroper Klimawende liegen, versuchte man hier, viel Schuld von sich zu weisen", sagt Nico Zielinski von Fridays For Future. Als häufigste Antwort seien Verweise auf die Zuständigkeit von anderen Instanzen gemacht worden.

Dazu Joshua Lendel: "Natürlich kann die Stadt nicht alles alleine entscheiden. Was wir vermissen ist eine kämpferische und fordernde Haltung gegenüber den anderen Entscheidungsträgern." Es mache einen entscheidenden Unterschied, ob man um etwas bitte oder es einfordere, so der Student. "Wir bewerten das ganze Gespräch durchaus als positiv. Dennoch hätten wir uns mehr Diskussionscharakter gewünscht", so Sven Hermens.

Ausdrücklich gelobt wird von den Jugendlichen die Ausweitung des Projektes auf über 20 Quartiere in anderen Städten des Ruhrgebietes, mit denen es verbindliche Verträge zu deutlichen Verbesserungen in den nächsten drei Jahren gibt. Auch die Stadt Berlin hat die Experten aus Bottrop mittlerweile für Klimaprojekte angefordert.

"Wir sehen einen Haufen an positiven Effekten aber auch in anderen Bereichen Nachholbedarf. Es stellt sich jetzt also die Frage, wie man an wichtigen Eckpunkten wie zum Beispiel dem geplanten Gaskraftwerk Nähe Prosper II oder der Verkehrswende am Ball bleibt. Bottrop will 2020 50% der Emissionen reduziert haben. Wir fordern die 100% bis spätestens 2035 weltweit. Und wenn Bottrop ein Vorbild bleiben will, sollte man es hier in den nächsten zehn Jahren erreicht haben", so Jannis Baltes.

Am 2. Juli wird im Rat der Stadt über einen Antrag zur Ausrufung des Klimanotstandes beraten. Vorangestellt werden Schüler aus der Bewegung im Rat zu Wort kommen. Parallel dazu haben sie ab 14.30 Uhr eine Kundgebung auf dem Rathausplatz angemeldet.

Am 28. August werden neben Wissenschaftlern und Vertretern der Innovation City etliche Bürgermeister aus China, den USA und Russland zu einer großen Klimakonferenz in die Hochschule Ruhr West erwartet. Dort sollen die Vertreter der anderen Länder von Bottrop lernen.

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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