Ausbau der B 224 ist vom Tisch

Der Gladbecker Bürgerentscheid gegen „Tunnellösung“ löst in Bottrop Kritik und Freude aus. | Foto: Michael Kaprol
  • Der Gladbecker Bürgerentscheid gegen „Tunnellösung“ löst in Bottrop Kritik und Freude aus.
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Oberbürgermeister Bernd Tischler bedauert den Ausgang des Ratsbürgerentscheides in Gladbeck, bei der sich die Mehrheit der Stimmberechtigten gegen die Realisierung der sogennannten „Tunnellösung“ und damit auch gegen den Ausbau der B224 zur A 52 auf Gladbecker Stadtgebiet entschieden hat. Gegen den Ausbau haben sich knapp 56 Prozent, dafür 44 Prozent ausgesprochen.

„Das Ergebnis ist nicht das, was wir uns in Bottrop erhofft haben“, betont Bernd Tischler. „Auch für Bottrop ist damit der Ausbau der B 224 zur A 52 mit den für uns verbundenen Vorteilen, wie dem Lärmschutz für die Anwohner oder die Erschließung der Gewerbegebiete, zunächst vom Tisch.“ Denn die beteiligten Bundes- und Landesministerien hätten in den Vorgesprächen zum Kompromiss unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass es ohne die Zustimmung in Gladbeck zur Tunnellösung auch keinen Ausbau auf Bottroper Gebiet geben werde. „Ich werde dennoch nichts unversucht lassen, in Gesprächen mit den zuständigen Ministerien zu erkunden, ob es eine Ausbau-Alternative für Bottrop geben kann.“

Auch die Bottroper CDU zeigt sich „nicht so glücklich“ über die Ereignisse in Gladbeck. „Und leider müssen wir dem Oberbürgermeister vorhalten, dass er uns ohne Not in die Situation manövriert hat, den Ausbau in Gladbeck und in Bottrop miteinander zu verbinden“, kritisiert der CDU-Kreisvorsitzende Bernd Hohaus. „Wir wollen den Ausbau der B 224 weiterhin“, unterstreicht er. „Die Gladbecker bestimmen nicht unsere Wirtschaftspolitik.“ Die CDU werde nun alles versuchen, bei ihren Ansprechpartnern in Bund und Land Mittel für den Ausbau zu aquirieren. Am Ausbau der B 224 hinge schließlich auch die Realisierung des Gewerbegebietes Kraneburger Feld, und dies sei mit dem Bergbau-Ende 2018 von großer Bedeutung, so die CDU.

„Damit steht nun fest: Die A-52-Pläne für den Bottroper Abschnitt, die keinen eigenen Verkehrswert entfalten, können nicht nur in der Schublade verschwinden, sondern es wird keinen Bau der Transitautobahn A 52 durch das nördliche Ruhrgebiet geben“, freut sich Ulrich Schnirch von den Grünen. Seine Partei fordert die Verwaltung auf, eine Einstellung des noch laufenden Planfeststellungsverfahrens zur Transitautobahn A 52 auf dem Bottroper Abschnitt anzustreben.

„Jetzt sind der Rat und die Verwaltung gefordert sich nachdrücklich für einen Lärmschutz an der B 224 einzusetzen“, fordert der DKP-Fraktionsvorsitzende Michael Gerber.

„Die Entscheidung wirft die Stadt Gladbeck und auch die Region im Wettbewerb der Standorte zurück“, kommentierte der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen, Dr. Benedikt Hüffer.

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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