Wölfe in Kirchhellen und Umgebung
Zum Thema Land bestätigt 3 weitere Schafrisse im Wolfsgebiet

Ohne jede Polemik oder hitzige Diskussionen starten zu wollen, muss sich meiner Meinung nach die Landespolitik in NRW langsam fragen, ob man nicht mal rüber nach Niedersachsen oder den meisten Nachbarländern schielen sollte. In den Außenbezirken von Kirchhellen und Umgebung (er)leben Anwohner, Pächter und Landwirte längst seit einigen Jahren den konstant wachsenden Rudelbestand. Vielleicht kommen jetzt demnächst noch mehr Menschen in diesen vermeintlichen "Natur pur" Genuss und erfahren, was es letztendlich heißt, in einem aktiven Jagdgebiet von Wolfsrudeln zu leben (also nicht am Rande der Taiga oder eines Nationalparks, sondern am Niederrhein und Ruhrgebiet). Die Tiere sind in unserer eng besiedelten Kulturlandschaft sehr regelmäßig auf Nahrungssuche nahe bei den Wohnhäusern - die Risse an sich als auch dokumentierten Jagdversuche oder Sichtungen belegen dies. Das so angewachsene Rudel hat bereits mehrfach die immer wieder situativ angepassten Aussagen zum Jagdverhalten widerlegt. Die Tiere haben natürlich Hunger, sind intelligente Jäger und werden ihr Jagdverhalten in dem mit uns geteilten und beschränkten Lebensraum immer wieder "überraschend" anpassen - unabhängig von "Natur pur" Verklärung, Förderkulissen oder Zaunwettrüsten. Der günstige Erhaltungsbestand scheint längst erreicht und Wölfe sind de facto nicht vom Aussterben bedroht in Deutschland, geschweige denn in Europa. Es geht auch nicht um erneute blinde Ausrottung, sondern um regionale Bestandsregulierung und Regulierung bzw. Verhältnismäßigkeit des Preises, der für die Umwandlung einer Kulturlandschaft in ein seitenverkehrtes Freilaufgehege aufzubringen ist. Kurz: das Wolfsmanagement ist den Gegebenheiten im Hier und Jetzt in NRW anzupassen. Bei allen anderen Wildtieren wird ein unkontrolliertes Anwachsen der Bestände ja schließlich auch geregelt - nicht nur aus (agrar-)wirtschaftlichen Interessen, sondern letztendlich auch zum Schutz der bei uns noch gegebenen Natur. Und die Weidetierhaltung derart aufwands- und damit noch kostenintensiver aufrecht zu erhalten, wird bei all den aktuellen anderen Entwicklungen mit Sicherheit auch nicht von uns Verbrauchern aufgefangen. Dass die Wiederansiedlung eines solchen Raubtieres in heutzutage völlig veränderten Lebensräumen etwas differenzierter als mit "Der Wolf war vor uns da - Soll er Spargel stechen gehen? - Der Mensch ist das größte Raubtier" Kommentaren zu betrachten ist, ist den meisten mittlerweile vielleicht auch klarer.

Autor:

Nic Busch aus Bottrop

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