Wahlsonntag der besonderen Art
Heute ist Wahlsonntag. Wir dürfen wählen und da ich bereits in der vergangenen Woche im Rathaus meine Stimme für Europa, Kommune und OB abgegeben habe, wähle ich an diesem wunderschönen Maitag einen Spaziergang mit meinem Hund zu den Halden Schöttelheide und Haniel.
Ich parke am Forsthaus Specht, überquere die Bottroper Straße und bin nach wenigen Schritten im Köllnischen Wald. Es ist erst 9 Uhr und nur wenige Menschen sind unterwegs. Als wir aus dem Wald treten, empfängt uns ein Blütenmeer aus Lupinen und Giersch, an einer Stelle auch Unmengen von roten Blumen, die ich nicht kenne.
Wir laufen an der Schöttelheide entlang bis zum Fuß der Halde Haniel und machen uns an den Aufstieg. Auch hier gibt es noch Lupinen aber dazu kommen Margeriten und viele, viele Wildrosen. Ich liebe alle Halden, aber diese ganz besonders: wenn ich hier oben in die Ferne sehe, dann wird mein Herz ganz weit.
Je näher wir dem Plateau kommen, umso mehr verändert sich die Landschaft, üppiges Grün und Blüten weichen Ödnis, Kahlheit und Geröll. Auch das hat seinen Reiz. An manchen Stellen schafft es die Natur aber auch hier, Fuß zu fassen: Mohn und Margeriten können sogar hier überleben.
Ich gehe zur BergArena, um mich ein wenig auszuruhen und etwas zu trinken. Erinnerungen an die Aida-Aufführungen mit ihren prachtvollen Bildern steigen in mir auf: es hat riesigen Spaß gemacht, 2010 im Projektchor mitzusingen. Heute ist alles still und leer, doch meine Kamera findet auch jetzt Interessantes, was sie festhalten will.
Es ist spät geworden und wir machen uns an der anderen Seite der Halde an den Abstieg. Wieder kann ich mich an den blühenden Hängen begeistern und dann an dem Ausblick auf die Schöttelheide, zu der wir zurückkehren wollen. Damit es schneller geht, wähle ich einen schmalen Pfad, den sonst eher Mountainbiker nutzen. Ob das so klug war? Der Weg wird immer steiler und der Abstieg ganz schön anstrengend. Ich würde mich nie trauen, hier mit dem Rad runterzubrettern! Ich habe wohl etwas die Orientierung verloren, stelle ich fest - um zu meinem Auto zu kommen, muss ich die ganze Schöttelheide umrunden. Aber der Umweg hat sich gelohnt, ich werde mit einem üppig blühenden Lupinenfeld belohnt! Meinen Hund beeindruckt das wenig; er lässt sich erschöpft ins hohe Gras fallen.
Und ich? Zwar bin ich körperlich etwas müde, aber so froh und bereichert über diesen Ausflug, dass ich meine Eindrücke aufschreibe, um Sie daran teilhaben zu lassen.
Autor:Barbi Mohr aus Bottrop |
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