Grenzen des zumutbaren Weidetierschutz
Unvereinbarkeit der Lebensräume: der Wolf und Kulturlandschaft

Jetzt reicht es. Wir mussten heute Nacht erneut einen Ponyriss einige Meter von unserem Haus und Garten dulden. Wir selbst halten keine Ponys, Schafe, Ziegen o.ä.  Meine Kinder trauen sich nicht mehr im Dunklen raus auf das Grundstück, zumindest nicht ohne Begleitung (sei es durch einen Erwachsenen oder durch Hunde). Auch haben sie früh morgens ein mulmiges Gefühl auf dem Weg zur Schulbushaltestelle. Ich selbst bewege mich auch nicht frei früh morgens oder abends. Mir ist völlig egal, wie und ob der Zaun wolfsabweisend war oder ob es die Besitzer versäumt haben, das Pony einzusperren blablabla etc. Die Hunde haben bereits seit ein paar Tagen die Anwesenheit der Wölfe angezeigt - sie drehen regelmäßig durch. Auch heute Nacht. Ich lehne es mittlerweile einfach ab, mich derart einschränken zu lassen, meine Kinder und Haus einzuzäunen und nicht mehr ohne Tierabwehrspray meine Gassirunden durch die Wälder zu machen.
Ich betone nochmal, dass vor 3 Jahren noch gebetsmühlenartig wiederholt wurde, was Wölfe alles NICHT machen. Alles, mit einer Ausnahme, wurde von den Tieren selbst widerlegt. Die Ausnahme ist, dass bisher kein Mensch zu Schaden gekommen ist. Ich versthe mittlerweile nicht mehr, warum immer noch den Wölfen ein derartiger Lebensraum in Form einer dicht besiedelten Kulturlandschaft zugemutet wird. Wir haben keinerlei Wildnis mehr hier. Wir haben uns unumkehrbar derart ausgebreitet, dass nicht mehr genug Platz für alle da ist. Und bestimmt nicht mehr für ein Raubtier wie den Wolf. Was muss denn noch alles passieren? Die Wölfe sind sehr flexibel in der Anpassung ihres Jagdverhaltens. Diese Flexibilität auszuhalten und zu dulden (und letztendlich auch zu bezahlen) bin ich, wie viele andere Anwohner hier, nicht mehr bereit.

Autor:

Nic Busch aus Bottrop

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