„Transpirant“-Projekt nach vierjähriger Laufzeit beendet - Anlage wird aber weiter betrieben
Bottrop ist mit dem Projekt Vorreiter

Klaus Müller (links) und Philipp Noll freuen sich über das ökologische Kleinod am Ende der Gohrweide. Foto: Stadt Bottrop
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  • Klaus Müller (links) und Philipp Noll freuen sich über das ökologische Kleinod am Ende der Gohrweide. Foto: Stadt Bottrop
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Bottrop. Nach knapp vier Jahren Laufzeit endet nun das Förderprojekt „Transpirant“. Das Forschungsprojekt am Ende der Straße Gohrweide ermittelt die Möglichkeiten, den Klimawandel durch die Verdunstung von Regenwasser zu begegnen. Mit Unterstützung des Fachbereichs Umwelt und Grün wird das Projekt jetzt fortgesetzt.

Im September 2016 begann die wissenschaftliche Begleitung des Projekts durch eine Projektgruppe des Geographischen Instituts der Ruhr-Universität Bochum. Gefördert wurde das Projekt Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Auf dem Gelände der Firma Ludzay-Verpackung wird anfallendes Regenwasser in einem stillgelegten Feuerlöschteich gesammelt und in mit Schilf bepflanzte Beete gepumpt. Die Stromversorgung wird über Solaranlagen sichergestellt. In den Beeten verdunstet das Wasser über die Pflanzen und bleibt somit Teil des natürlichen Wasserkreislaufes. Ziel ist es, die Regenwasser-Kanalisation zu entlasten und gleichzeitig das Mikroklima zu verbessern.Durch die wissenschaftliche Begleitung soll ermittelt werden, wieviel Verdunstungsfläche für wieviel versiegelter Dach- und Hofflächen notwendig sind. Dafür wurde ein eigenes Messsystem entwickelt. Auf der etwa 2.000 Quadratmeter großen Ökofläche an der Gohrweide verdunstet das Oberflächenwasser von rund 12.000 Quadratmetern. Bis zu 12.000 Liter Wasser verdunsten die Schilfpflanzen am Tag. Ludzay-Geschäftsführer Philipp Noll findet, dass die angelegte Verdunstungsfläche durchaus mehr Oberflächenwasser absorbieren kann. „Wir könnten leicht 3.000 Quadratmeter mehr anschließen“, erklärt er. Für ihn sei das Verfahren eine Win-Win-Situation. Sein Unternehmen spart die Kosten für die Regewassereinleitung. So sieht es auch der Beigeordnete und Umweltdezernent Klaus Müller: „Wir arbeiten gern mit Unternehmen zusammen, die über den Tellerrand sehen.“ Wirtschaft, Wissenschaft und Stadtverwaltung arbeiten bei dem Projekt zur Klimaanpassung partnerschaftlich zusammen.

Bottrop ist mit dem Projekt Vorreiter

Bottrop ist mit dem Projekt Vorreiter. Thomas Müller vom Fachbereich Umwelt und Grün geht davon aus, dass bis zu 90 Prozent des Niederschlags verdunsten und damit einen wesentlichen Beitrag zur Abkühlung leisten. Neben der Beseitigung des Regenwassers steht also die Wirkung der Verdunstungsanlage auf das Stadtklima im Fokus. Bis zu elf Grad Celsius Temperaturdifferenz hat Thomas Müller an heißen Tagen in Bottrop gemessen. Rund 100.000 Euro hat die Firma Ludzay-Verpackung nach eigenen Angaben investiert. Für Geschäftsführer Philipp Noll hat es sich gelohnt. „Es ist ein Kleinod entstanden“, sagt er. Ab und zu verbringt er seine Mittagspause in dem Biotop. Lästig seien dann allerdings die Mücken.

Klaus Müller (links) und Philipp Noll freuen sich über das ökologische Kleinod am Ende der Gohrweide. Foto: Stadt Bottrop
In einem ehemaligen Feuerlöschteich wird das Wasser für das Biotop gesammelt.Foto: Stadt Bottrop
Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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