Achtung: Wild wechselt / Rehe, Wildschweine, Füchse und Co kennen keine Uhrzeit
Meist passiert es in der Dämmerung – plötzlich rennen sie aus ihrer Deckung über die Straße: Unfälle zwischen Wild und Autofahrern führen jährlich zu etwa 20 Verkehrstoten, viel Tierleid und etwa 680 Millionen Euro Sachschäden. Darauf weist die Kreisjägerschaft Recklinghausen hin.
"Nach der Zeitumstellung ist besondere Vorsicht geboten, denn die Tiere kennen keine Uhrzeit und werden vom starken Verkehrsaufkommen oftmals überrascht. Auch im Kreis Recklinghausen kommt es immer wieder zu schweren Unfällen", erklärt Petra Bauernfeind-Beckmann, Vorsitzende der Kreisjägerschaft Recklinghausen.„Die Morgen- und Abendstunden, zur Zeit des Berufsverkehrs, sind besonders gefährlich“, , wenn das Wild zwischen seinen Einständen im Wald und den Wiesen wechselt, um Futter zu suchen“. Autofahrer sollten daher besonders achtsam fahren.
Ein Zusammenstoß bei hoher Geschwindigkeit kann verheerende Folgen haben. „Ein Reh von nur 20 Kilogramm, hat bei einer Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern ein Auftreffgewicht von fast einer halben Tonne“, erläutert die Vorsitzende weiter, „so kann ein Unfall schnell tödliche Folgen für die Insassen haben.“ An besonders gefährdeten Bereichen sind Warnschilder aufgestellt.
Immer Polizei benachrichtigen
Kommt es trotz aller Vorsicht zu einem Zusammenstoß, muss die Polizei vom Fahrer benachrichtigt werden. Dies gilt auch dann, wenn das Wild geflüchtet ist. Die Polizei wird dann den örtlichen Jäger informieren. Die Tiere erleiden nach einem Crash oft schwere innere Verletzungen.
Um unnötige Qualen zu verhindern, veranlasst der zuständige Jäger dann eine sogenannte Nachsuche. „Dafür haben wir speziell ausgebildete Hunde, mit ihnen können wir auch ohne Spuren von Blut das verletzte Stück Wild finden,“ erklärt Bauernfeind-Beckmann.
Die Kreisjägerschaft Recklinghausen rät zu folgenden Punkten, um Wildunfälle zu verhindern: Fahrbahnränder genau beobachten, Wildwechselschilder beachten, Sicherheitsabstand einhalten und bei Anblick eines Rehes mit weiterem Wild rechnen.
Wenn Wild auf die Straße läuft, ist zu folgendem Vorgehen zu raten: Geschwindigkeit reduzieren, hupen, abblenden, nachfolgenden Verkehr beachten, an den eigenen Schutz denken.
Im Zweifel nicht ausweichen
Ist eine Kollision nicht zu verhindern, ist ein frontaler Zusammenstoß ungefährlicher, als ein Seitenaufprall gegen einen Baum oder ein anderes Fahrzeug. Nach einem Unfall: umgehend anhalten, Warnweste anziehen, Unfallstelle absichern, bei Verletzten, diese versorgen. Überfahrenes Wild von der Fahrbahn entfernen, wenn dies nicht möglich ist, ansonsten kennzeichnen (Warndreieck, Blinklicht) und den Unfallort markieren, unverzüglich die Polizei informieren, Jagdausübungsberechtigten informieren gegebenenfalls über die Polizei, Wildunfall durch Unfallmeldung bestätigen lassen, damit eine Regulierung des Schadens durch die Versicherung möglich ist.
Mehr Informationen und Tipps, wie man einen Unfall vermeiden kann und was im Fall der Fälle zu tun ist, gibt es unter http://www.ljv-nrw.de sowie in einer Broschüre vom Landesjagdverband NRW. Bei einem Wildunfall ist man gesetzlich verpflichtet, diesen zu melden, um gegebenenfalls das angefahrene Tier zu finden und die Schäden aufzunehmen. .
Autor:Lokalkompass Bottrop aus Bottrop |
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