Geheimnisvolle Adventszeit

Eine kleine Wichteltür | Foto: Stefanie Vollenberg

Gestern wurde ich mitten in der Nacht von einem merkwürdigen Geräusch geweckt. Es klang wie ein leises Klopfen oder Hämmern, was konnte das nur sein?
Nach einem kurzen Blick auf die Uhr zog ich mir schnell die Decke über die Ohren und schlief wieder ein. Schließlich musste ich in wenigen Stunden aufstehen.

Am Morgen beim Frühstück, erinnerte ich mich wieder an die Geräusche aus der Nacht. Allerdings redete ich mir sofort ein, dass es bestimmt nur ein Traum war. Plötzlich kam mir der Gedanke eines kleinen Weihnachtswichtels in den Kopf und ich musste lächeln. Eine tatkräftige Unterstützung könnte ich wirklich gut gebrauchen, denn bis Weihnachten gibt es noch viel zu tun!

Am Nachmittag setzte ich mich mit meinen Bastelsachen an den Küchentisch. Die Fenster benötigten nämlich dringend einen Hauch an festlichem Glanz.
Der Gedanke an einen kleinen Weihnachtswichtel ging mir den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf. So begann ich damit, einige dieser kleinen Wesen auf das Papier zu zeichnen und entwickelte schließlich ein kleines Wichteldorf für die Fenster. Bis ich alle Einzelteile aus Pappe ausgeschnitten hatte, dauerte es eine Weile. Es war schon spät, also beendete ich meine Arbeit vorerst und legte mich ins Bett. In dieser Nacht träumte ich sogar von kleinen Wichtelmännchen, die mir beim Basteln halfen.

Als ich dann heute morgen aufwachte, fiel mein verschlafener Blick sofort auf das schön geschmückte Schlafzimmerfenster. Mit einem Mal war ich hellwach: „Geschmücktes Fenster??“ Ich sprang aus dem Bett und versicherte mich, dass ich nicht träumte.
Es war echt: Meine Fensterdekoration in der ganzen Wohnung war fertig. Wie konnte das sein? Eigentlich wollte ich die Sachen doch heute erst fertig basteln.
In sekundenschnelle schwirrten mir die Gedanken durch den Kopf: Das leise Klopfen in der Nacht, diese Wichtelträume,...

Mein Blick wanderte nebenbei durch den Raum und blieb plötzlich an einer Stelle hängen. Irgendetwas war doch da unten. Das musste ich mir näher ansehen.
Also setzte ich mich auf den Boden neben dem Bücherregal und blickte auf die Fußleiste. „Das kann doch nicht sein.“, dachte ich mir. Dann legte ich mich hin und sah es mir ganz genau an. Tatsächlich, dort befand sich eine kleine Tür in der Fußleiste.
Sollte ich tatsächlich einen Weihnachtswichtel im Haus haben? Zumindest würde das erklären, warum meine Fenster plötzlich, wie durch Zauberhand, dekoriert waren.

Ganz in Gedanken ging ich in die Küche, um mir einen heißen Kakao zu machen. Die Idee mit dem Wichtel fand ich ja irgendwie süß, doch auch ein wenig rätselhaft. Meine Gedanken wurden unterbrochen, als ich die Küche betrat. Denn auf dem Tisch stand bereits ein heißer Kakao in meiner Lieblingstasse.
Jetzt gab es keinen Zweifel mehr: In diesem Jahr habe ich tatsächlich zur Weihnachtszeit einen kleinen Helfer im Haus! Dann entdeckte ich auf dem Tisch eine Packung mit Zimtsternen. Schließlich steckte ich mir einen in den Mund und blickte herüber zur Wichteltür. Dann kam mir eine Idee: Auf einen kleinen Unterteller legte ich 2 Zimtsterne und ging damit rüber ins Wohnzimmer. Dort stellte ich den Teller vor die Tür des Weihnachtswichtels: Zum Dank, für seine Hilfe.

Danach ging ich zurück in die Küche, um meinen Kakao leer zu trinken.
Plötzlich hörte ich ein Geräusch aus dem Wohnzimmer. Ein kurzer Blick zu der Wichteltür zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen: Ich sah noch, wie sich die kleine Tür gerade schloss. Die Zimtsterne waren alle verschwunden.

Hast du auch schon mal festgestellt, das ganz wundersame Dinge bei dir Zuhause passieren? Vielleicht ist bei dir ja auch ein kleiner Weihnachtswichtel eingezogen.

Ich wünsche allen Lesern dieser Geschichte eine wunderschöne, geheimnisvolle Adventszeit!
Und bleibt alle gesund!!

Autor:

Stefanie Vollenberg aus Bottrop

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