Das letzte Stündlein
Sie ist nicht schön, sie funktioniert fast nie - aber sie ist groß! In den Augen der Kollegin reicht das aus, um der Monsteruhr an unserer Redaktionswand immer wieder das Leben zu verlängern.
Neue Batterien, Schütteln, Rütteln, dagegen treten, Herzmassage, Mund-zu-Mund-Beatmung - nichts hilft, und wenn doch, dann nur von zwölf bis mittags.
Aber ganz im Stillen scheint sich die Kollegin doch mit dem Thema „Abschied für immer“ zu beschäftigen. Am Wochenende hat sie nämlich ihren Keller aufgeräumt und dabei eine ganze Menge Plunder aufgetrieben, der jetzt auf die Müllkippe wandern soll. Vielleicht können wir ihr beim Transport dorthin das arbeitsunwillige Ungetüm unterjubeln - so nach dem Motto: „Dein letztes Stündlein hat geschlagen!“. Wie ich das alte Mistding kenne, wird sie sich beim Fall in den Container mit einem Gongschlag verabschieden. Aus purer Boshaftigkeit.
Autor:Judith Schmitz aus Bottrop |
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