Wird alles immer Gut?

Wie oft hört man von Menschen, die in Situationen geraten sind, die dafür sorgen, dass man aus dem gewohnten Umfeld rausgekegelt wird und dass man in ein tiefes Loch fällt.
Da gibt es viele Ursachen, neue Arbeitsverhältnisse, neue Chefs, andere Ansichten, Mobbing, Änderungen in der Familiensituation und noch vieles mehr. Von einem Tag auf den anderen ist nichts mehr so wie es war. Man steht vor einem riesigen Berg Problemen, man glaubt nicht mehr an sich, man ist verzweifelt und dann kommen immer die Kommentare, "Mein Gott, es wird alles wieder gut, die Zeit heilt alle Wunden". Oh klasse, solche Sätze, will man hören, so was baut sich richtig auf, Pustekuchen. Doch dann lässt man den Satz noch einmal in Ruhe an sich vorbeirauschen.
"Mein Gott, es wird alles wieder gut, die Zeit heilt alle Wunden."

Gott? Wo war bzw. wo ist er denn? Warum hat er es zugelassen, warum habe ich keine Familie mehr, warum wurde ich gemobbt, warum so ein fieses Abtreten bei der Arbeit, warum nicht genügend Geld, warum keine Freunde, die einem zur Seite stehen, warum, warum, warum?

Man vergräbt sich, man will nichts mehr unternehmen, man ist allein, allein mit allen Sorgen und Nöten. Irgendwie ist aber noch nicht alles zu Ende, nein irgendwie hat man das Gefühl, man befindet sich im freien Fall und der Aufknall, das dicke Ende kommt noch, aber wann.

Irgendwann jedoch klärt sich der Blick, zwar ist er noch was trüb, doch dann kommt unverhofft ein Angebot, eine ganz andere Tätigkeit soll plötzlich verrichtet werden. Zuerst ist man voller Zweifel und dann auf einmal erkennt man, dass es sich um eine Tätigkeit handelt, die einem liegt, woran man Spaß hat. In diesem Augenblick stellt man dann seine gesamte vergangene Tätigkeit in Frage. Aber dies ist nur menschlich.

In diesen Augenblicken stellt man dann aber auch fest, dass man oft des Satz gesagt hat "Oh Gott, jetzt hilf mir doch mal endlich, lass mich doch einen Weg finden."
Erst jetzt erkennt man, und dies glaube ich wirklich, er hat geholfen, er hat dir den Weg gezeigt, damit du jetzt da bist, wohin er dich haben wollte, es musste soweit kommen, doch jetzt kommst du an, jetzt gibst du alles, weil du merkst, dein Talent ist hier richtig und du wirst gebraucht und zwar so, wie du bist. Es hat lange gedauert und ich denke, er hat oft zu dir gesprochen, doch du hast nicht richtig zugehört, und jetzt endlich hat es sich Gehör verschafft.

Ja mein und dein Gott hat mir und wird dir auch helfen.

Doch weiter, "Alles wird gut". Dieser Satz ist wohl nicht immer passend. Was empfinde ich als Gut. Was meine ich damit? Meine derzeitige Situation hat sich verändert, ob sie gut ist, liegt im Sinne des Betrachters, aber sagen wir mal, die Lebensqualität wird besser, man arbeitet wieder, das Leben bekommt wieder eine Regelmäßigkeit, man geht wieder raus, man kann sich wieder über kleine Dinge freuen, man übernimmt wieder Verantwortung und man erkennt sich selber wieder als Mensch. Auch spürt man, Freunde gibt es noch, doch der Blick war dafür verspe

Man ist auf einem guten Weg. Mir hat Gott diesbezüglich arbeitsmäßig geholfen, ich habe gemerkt, er verlässt mich nicht, ich bin nicht alleine. Natürlich würde ich mir wünschen, dass einige Dinge für mich noch besser werden, aber daran muss ich jetzt selber arbeiten. Ich weiß jedoch, dass ein Aufgeben nicht die Lösung aller Dinge ist. Doch sollte man sich nicht scheuen Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Zeit heilt alle Wunden heißt es noch weiter. Nein, meine lieben Leserinnen und Leser, die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lässt einige Dinge verblassen. Zum Glück ist der Mensch so angelegt, dass er das Unangenehme vergisst und in späterer Zeit hauptsächlich positives, was er im Leben erfahren hat, erzählt. Also die Zeit ist ein wichtiger Faktor.

Bald ist wieder Ostern und dies ist ein sehr wichtiges Fest. Es ist ein Fest der Liebe, ein Fest des Neuanfangs und ein Fest des Friedens, ein Fest der Versöhnung und eine Möglichkeit den Mitmenschen zu sagen, wie wichtig es in der heutigen Zeit ist, Frieden zu halten. Es ist die Zeit den Mitmenschen zu sagen, wie wichtig sie sind und dass es nicht egal ist auf dieser Welt zu sein, weil jeder von uns eine bestimmte Aufgabe in seinem Leben hat. Nehmt euch alle nicht zu wichtig und gebt dem Anderen Wärme und Zuneigung, sagt ihm, dass es schön ist, dass es ihn gibt. Ermutigt ihn, seine Talente zu zeigen und freut euch einfach an den Mitmenschen. Jeder, egal woher er kommt, egal, welche Sprache er spricht, egal welche Religion er nachkommt, ist einzigartig und wunderbar, aber einzeln sind wir ein nichts, zusammen aber retten wir uns selbst und die Welt. In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine friedvolle und gerechte Welt. Ein gutes miteinander Auskommen und ein frohes Osterfest. Wenn wir alles so bewerkstelligen, dass es dem anderen Gut geht, dann geht es auch uns gut und dann erfüllt sich das Wort "Es wird alles Gut".

So langsam komme ich jetzt wirklich zum Schluss und dazu gehört auch, Versöhnung und Vergebung zuzulassen. An dieser Stelle, und dies meine ich aus tiefsten Herzen, vergebe ich allen, die mir Unrecht getan haben, obwohl es mir in einigen Fällen sehr weh tut und ich viele Gemeinheiten nicht verstehe und verstanden habe. Gleichzeitig bitte ich bei allen, denen ich weh getan habe um Vergebung und bitte um Versöhnung, denn erst dadurch versteht man den Sinn von Ostern und da kann man Ostern unbeschwert feiern.

Es grüßt euch alle

Christoph Lammerding

Autor:

Christoph Lammerding aus Bottrop

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