Warum muss so was passieren?

Vor einiger Zeit hörte man eine schreckliche Nachricht. In Bottrop, also mitten unter uns, kam es zu einer sehr schrecklichen Familientragiöde. Eine Mutter von drei Kindern wurde ermordet. Schnell wurde der Ehemann verdächtigt, seine Frau ermordet zu haben. Schon zischte es durch die Straßen und Gassen, das Familienleben sei nicht mehr so das wahre gewesen. Plötzlich wussten viele Leute viel und doch nichts. Bis zum Schluss hatte der Ehemann die Tat von sich gewiesen. Doch die Beweislage war erdrückend. Schmauchspuren wurden bei ihm gefunden, doch seltsamer Weise konnte die totbringende Waffe nicht gefunden werden.
Wir können jetzt sagen was wir wollen, wir können den Menschen verurteilen oder auch nicht, die Wahrheit kennen eigentlich nur zwei Personen, die Getötete und ihr Mörder. Darum sollte man sich auch kein Urteil erlauben und schön den Ball flach halten. Hier ist etwas geschehen, dass eine Familie brutal auseinander gebracht hat. Den Kindern ist ihre Kindheit genommen worden. Die Mutter fehlt an allen Ecken und Kanten. Doch nicht nur das, der Vater wird jetzt auch als Mörder hingestellt, er bestreitet dies, was sollen die Kinder nur denken, wem können sie in dieser Zeit überhaupt noch glauben. Wer ist für diesen Umstand verantwortlich. Ein sehr schlimmer Zustand und der wird noch erweitert, da man jetzt hört, dass sich der Ehemann in der Zelle erhängt hat. Wieder werden sicherlich viele spekulieren, die einen werden behaupten, das ist doch endgültig der Beweis, er hat es getan, andere werden sagen, er war verzweifelt, er hat keinen Ausweg mehr gesehen, er konnte damit nicht umgehen. Und wieder trifft es eigentlich nicht den Ehemann, nein schon wieder bekommen die Kinder einen harten Schlag mit auf den Weg. Der Vater, jetzt ist der auch nicht mehr da. Hat er denn nie daran gedacht, dass da noch welche sind, die vielleicht mal seine Hilfe brauchen, oder?

Jetzt frage ich mich allerernstes, welchen Sinn hat die ganze Sache gehabt. Der Mensch ist so gestrickt, dass er einen Grund für irgendeine Situation finden will und muss, um damit besser umzugehen. Warum lässt Gott sowas zu, warum ist er so hart, warum bestraft er diejenigen, die dafür am wenigsten können? Ich kenne die Antwort nicht, ich kann nichts dazu sagen, ja ich kann noch nicht einmal Beispiele heranziehen, die diese Tat in irgendeiner Weise im Nachhinhein sinnig erscheinen lassen. Es ist passiert, es ist passiert, weil man und damit meine ich uns alle, weil man sich nicht eingemischt hat, vielleicht einfach die Vorzeichen nicht verstehen wollte. Sollen die sich doch miteinander selber auseinandersetzen, was gehen mich fremde Menschen an, ich will meine Ruhe, ich will nicht, dass ich noch zwischen die Fronten kommen. Ja, hier hat unser System versagt. An dieser Stelle sollten wir einfach kurz innehalten, ein ehrliches Gebet sprechen, und dafür Sorge tragen, dass es den Kindern, die die zurückgebliebenen Opfer sind gewährt wird, ein Leben nach dieser Unsinnigkeit zu führen, das sie nicht zerstört werden. An dieser Stelle bedanke ich mich bei allen, die jetzt die Kraft, die Muße, die Zeit finden, den Kindern ein Leben zu ermöglichen, das gefüllt ist mit Liebe, mit Geduld, mit Wärme, mit Verständnis, aber auch mit dem Ziel den Kindern zu zeigen, es ist etwas sehr schreckliches passiert, aber ihr seid nicht Schuld daran, ihr habt euer Leben und dass muss von euch in der Gegenwart gelebt werden. Ihr sollt nicht vergessen, ihr sollt euch an alle schönen Stunden eurer Familie erinnern, ihr sollt das Gute filtern und das weniger Gute, was ihr erfahren habt, in euch tragen, aber versuchen nicht dadurch euer Leben kaputtzumachen, sondern einen Weg zu finden, von dem ihr demnächst sagen könnt, ja das war unser Leben und wir haben es gemeistert. Ich wünsche den Kindern viele Menschen, die sie auf ihrem Weg positiv begleiten, ich wünsche ihnen immer helfende Hände und dass der dort Oben, ihnen zulächelt und sagt, ich bin für euch da, noch seht ihr dass nicht, aber ich werde euch um die Klippen und Gefahren lenken. Vertraut auf Gott, ich weiß, es ist manchmal sehr schwer und lasst euch auf ihn ein.

Doch bittet ihn auch um das Seelenheil des Vaters und der Mutter. Vergesst sie nicht. Ihr sollt sie nicht verstehen, ob ihr ihnen verzeihen könnt, ich weiß es nicht, aber bedenkt, sie waren und bleiben die Eltern.

Autor:

Christoph Lammerding aus Bottrop

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