Warum das alles, sind wir denn mit uns unzufrieden?
Ja bald ist es wieder soweit. Man schaut auf die Straße und dort begegnen uns Personen, von denen wir dachten, dass es sie in unseren Breitengraden gar nicht gibt.
Da seh ich Indianer, Cowboys, Starwarsvertreter, Ungeheuer, Menschenfresser, Vampiere, Horrorgestalten und noch mehr, doch dann seh ich auch Tiere aller Gattungen, die seltsamerweise alle auf zwei Beinen laufen.
Ich bin geschockt, ich schaue in den Spiegel, wie sehe ich denn eigentlich aus, noch hat sich nichts verändert, doch ich spüre bereits in Kribbeln in mir, und dann kommt dieser besondere Tag. Ich wache schon auf und weiß, heute ist nichts so wie es sein ist. Mich drängt es in den Keller. Ich durchwühle alle Schränke, sehr zum Ärgernis meiner Frau. Der Drang wir immer stärker. Irgendwann sehe ich sie, die Tüte, in der alles steckt. Ich nehme sie in unsere Wohnung. Alles wird auf das Bett gekippt in der Hoffnung, das alles noch da ist. Oh nein, die blaue Hose, wo ist die, also nochmals in den Keller, nach zwanzig Minuten endlich der Erfolg, es gab noch eine weitere Tüte. Auch diese wird entleert und ich stelle fest, alles da. Meine Kinder sehen mich verwundert an. Ich frage nach, ob bei ihnen nicht auch so ein Kribbeln zu spüren ist, sie vernenien alle und wenden sich von mir ab. Ich höre nur einen Satz "Der Alte ist verrückt". Schon ziehe ich mich an, Stück für Stück verändere ich mich. Dann geht es ab ins Badezimmer, irgendwie ist meine Haut zu rosa, das muss sich ändern. Nach ein paar Minuten später ist das Gesicht völlig Grün und dann kommen noch ein paar schwarze Striche hinzu. Der Spiegel erklärt mir, dass ich es nicht mehr selber bin. Was ist passiert, warum bin ich nicht mehr mit mir zufrieden? Ich weiß es nicht genau, aber ich will heute nicht ich sein, ich will einfach mal was ganz anderes darstellen. So jetzt noch einen Zylinder aufsetzen, den ich irgendwann mal von einem Enkel eines echten Totengräbers erhalten habe und dann stehe ich vor der Familie und frage ob irgendjemand mitkommt. Dies wird in der Regel verneint und so begebe ich mich aus dem Haus, aber mit der Gewissheit nicht alleine zu sein. Aus vielen Häusern unseres Ortsteils und aus vielen anderen Ortsteilen strömen Persönlichkeiten, die ich nicht kenne, die aber das gleiche wie ich fühlen, einmal anders sein zu wollen. Alle haben jetzt nur ein Ziel, die Stadtmitte. Warum? Mensch Leute, ich glaube Ihr habt längst erkannt, worum es in diesem Beitrag geht. Es ist Karneval, der Zug kütt, wie der Kölner sagt und wir alle sind Fans, wir sind die Narren und das hoffentlich heute am Rosenmontag positiv. Ein paar Stunden jemand anders zu sein um dann das ganze Jahr wieder ich sebst zu sein. Irgendwie aufregend und schön. Ich freue mich jedenfalls wieder darauf am Rosenmontag loszulegen.
In was ich mich verwandelt habe wolltIihr wissen? Ich will Euch nicht raten lassen. Ich war schon immer ein Freund der Fernsehreihe Biene Maja und da gab es eine Figur, von der war ich einfach begeistert und zwar vom Grashüpfer Flipp. Damals vor vielen Jahren erfüllte mir meine Mutter auf mein immer wieder großes Drängen den Wunsch und nähte mir ein entsprechendes Kostüm nach Vorlage der Fernsehsendung. Es wirkliches Unikat. Es hat mir Jahrzehnte stets viel Spaß gemacht.
In diesem Jahr wird es aber was anderes sein. Ich habe da schon meine Vorstellung. Wenn Ihr jetzt wissen wollt, was es ist, dann kommt einfach zum Rosenmontagszug und schaut Ech um, vielleicht trefft Ihr mich und dann könnt Ihr mir die Lösung ja nennen.
Wie ich normal aussehe, dass wisst Ihr ja, schließlich ist ja mein Bild bei jedem Bericht dabei.
Bin mal gespannt, ob wir uns treffen.
Bis dahin
Bottrop Hellblau.
Wenn Ihr diesen Spruch auf der Straße hört, dann bin ich das, den diesen Ausspruch rufe ich schon lange im Bottroper Karneval.
Autor:Christoph Lammerding aus Bottrop |
3 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.