Versteh mir einer die Menschen

Das mit den Menschen ist doch zum Mäusemelken. So ganz kann ich diese Gattung nicht verstehen. Oder sagen wir es mal anders, die Menschen können gar nicht mal zufrieden sein, eigentlich hört man sie immer nur schimpfen und schreien. Sie fühlen sich immer ungerecht behandelt. Immer hat der andere mehr Aufmerksamkeit bekommen oder wurde bevorteilt. Sollte man selber mal besser dastehen als der Nachbar, dann war das nur ein Zufall und außerdem hat man es ja wirklich mal verdient. Aber fangen wir einfach mal beim Wetter an. Da schneit es vier Monate und jeder meckert, wo bleibt die Sonne, ich brauche Licht, ich fühle mich so schlapp. Dann kommt die Sonne. Warum scheint sie so schwach, warum gibt sie keine Hitze ab, das ist doch kein normales Wetter, das soll ein Sommer sein. Es wird plötzlich heiß. Na endlich, da ist ja der Sommer. Stop, was ist denn jetzt passiert, der Mensch ist zufrieden? Doch im gleichen Moment hört mans von allen Seiten. Warum muss das wieder so heiß sein, ich kann mich gar nicht in ein Auto setzen, der reinste Backofen. Wo ist den Schatten, ich habe Durst, das Wetter macht mich krank. Kann es nicht mal wieder ein wenig kälter werden. So ändert sich das Wetter jeden Tag und jeden Tag bekommt es sein Fett weg. Zufriedenheit sieht anders aus. Doch nicht nur das Wetter bekommt seinen Teil, nein nahezu jeder Umstand. Ich bin zu dünn, ich finde mich fett, mein Gott bist du häßlich u.s.w. Nichts ist Gut, alles ist Schlecht, irgendwie ist der Mensch nicht in der Zeit. Anstatt sich zu freuen, dass es Wochenende ist, das Wetter toll ist, man sich richtig ausruhen kann, wandern die Gedanken bereits an den neuen Tag. Hoffentlich ist das Wetter morgen auch so, hoffentlich geht mir keiner auf den Geist, und hoffentlich....
Man kann es nicht mehr hören. Die Menschheit ist zu einem nörgelnden Volk zusammengewachsen. Was ich vermisse ist den anderen mal zu loben oder über einige Dinge hinwegzusehen. Muss ich meinem Mitmenschen immer damit behelligen, dass er z.B. ein Doppelkinn hat? Kann man nicht mal erwähnen, dass er oder sie sanfte Augen hat. Wie wäre es denn mal an jedem Menschen, den man morgen begegnet fünf gute Eigenschaften zu erkennen und diese auch zu benennen. Dies sollte man ruhig laut sagen, dass derjenige es auch mal hört und vielleicht dadurch ein wenig mehr Selbstvertrauen bekommt und dann den nächsten Menschen auch ein paar Komplimente machen kann. Es ist doch so ähnlich wie mit dem Lachen und dem Gähnen. Beides steckt an und wenn ein Mensch dem anderen Menschen fröhlich und ohne Schadenfreue zulächelt, spürt man das und dann geschieht etwas, was sehr erfreulich und toll ist, man verschenkt seine Freude weiter und immer weiter, man fängt an zu teilen und das ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen. Ja und das, so meine ich, braucht diese Welt. Sie braucht das Gefühl der Zusammengehörigkeit, der Freundlichkeit und des Verstehens und nicht des Egoismusses und der Unzufriedenheit. Denn wenn wir nur mit negativen Eindrücken gefüttert werden, wie sollen wir dann anders reagieren. Also Menschheit rafft euch auf und lasst erkennen, dass ihr eine Gattung von Lebewesen seid, die nicht nur sich selbst im Kopf haben, sondern denen ihre Mitmenschen sehr wichtig sind und sie sich für diese auch einsetzen.
Ich jedenfalls werde mich in den nächsten Tagen mal als Mäuschen versuchen und überprüfen, ob sich die Menschheit vielleicht ein klein wenig verändert hat und das im positiven Sinne.
Ich bin wirklich sehr gespannt, einen Tipp diesbezüglich abzugeben wage ich mich aber noch nicht.

Autor:

Christoph Lammerding aus Bottrop

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