Stolpersteine erinnern an Opfer des Nationalsozialismus
Sich erinnern, etwas Vergessenes wieder ins Gedächtnis rufen - dies ist der Sinn der „Stolpersteine“, des mittlerweile über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannten Projekts des Kölner Künstlers Gunter Demnig.
Bereits zum sechsten Mal verlegte Demnig nun in Bottrop seine „Stolpersteine“, um mit diesen den Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken, Denkanstöße zu geben und den Blick auf das, was vor vielen Jahren geschehen ist, wach zu halten. „Es ist ein Projekt, das die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung der Juden, der Zigeuner, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen, der Zeugen Jehovas und der Euthanasieopfer im Nationalsozialismus lebendig erhält“, erläutert Gunter Demnig den Hintergrund seiner Aktionen.
Bei den Stolpersteinen handelt es sich um zehn Zentimeter lange, breite und hohe Beton-steine, die allesamt mit einer verankerten Messingplatte versehen sind und schließlich im Gehweg vor dem jeweiligen ehemaligen Wohnort der Verstorbenen verlegt werden. Auf den Mesingplatten sind neben den Worten „Hier wohnte“ kurze Informationen über das jeweilige individuelle Schicksal zu lesen.
Die neuen Stolpersteine wurden am Altmarkt 5 für Chaim, Tauba, Bernhard und Samuel Brenner gesetzt, die alle in verschiedene Konzentrationslager deportiert wurden und dort umgekommen oder verschollen sind bzw. ermordet wurden. Weitere Objekte sollen an die Schicksale von Jakob Skurnik (Horster Straße 22) und Karl-Heinz Hellmut Schönlank (Prosperstraße 3) erinnern. Ebenfalls wurden Gedenksteine für David, Sara, Dora und Wilhelm Max Elias an der Bergstraße 14, sowie für Friedrica Vyth (Stenkhoffstraße 119) gesetzt. Letztere kam am 1. Oktober 1940 in die Tötungsanstalt Brandenburg an der Havel und ist am selben Tag dort ermordet worden.
Gunter Demnig hat mittlerweile an rund 600 Orten über 28.000 „Stolpersteine“ verlegt.
Autor:Lokalkompass Bottrop aus Bottrop |
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