Stille tut gut
Es ist still geworden. Das Atmen des Hundes ist aus dessen Korb zu hören, ansonsten breitet sich eine Stille über das Haus, wie eine Decke. Keine Gedanken mehr in den Köpfen, der Schlaf hat alle übermannt und sorgt dafür, dass der Körper wieder viel Kraft bekommt, um den nächsten Tag so einigermaßen zu schaffen. Die Nacht, die so dunkel ist, ist nunmehr für viele eine Wohltat. Viele hoffen auf auf den neuen Morgen, ein Neubeginn, vielleicht verschwinden ja wirklich ein paar Sorgen oder noch besser, vielleicht erledigen sie sich ja von selbst. Ein paar Stunden, in dem man nicht mehr selber Herr über sich ist. Man legt sein Leben irgendwie in eine ungewisse Hand. Christen werden wir sofort widersprechen. Nicht in eine ungewisse Hand, nein in Gottes Hand. Es ist ein schönes Gefühl, einfach sich fallen lassen, es ist ja jemand da, der für einen sorgt. Jemanden, dem man nicht egal ist, der alles stehen und liegen lässt und bis an seine Grenzen geht. Ich muss jetzt nicht sofort mit dem Größten beginnen, mit Gott, nein ich kann mal eine Mutter heranziehen. Das kranke Kind gilt es zu versorgen, das Fieber muss bekämpft werden, Wadenwickel, kalte Umschläge, vielleicht Magentropfen, Fiebermessen und vieles mehr. Immer wieder aufstehen, auch in der Nacht, immer wieder beobachten, trösten einfach da sein und sich selber vergessen. Im Krankheitsfall ist man sich gar nicht bewußt, das da jemand ist, der sich total aufgibt, nur um zu helfen. Aber jetzt kurz vor dem Einschlafen, da merkt man, da ist doch einer und der passt auf einen auf, ansonsten würden wir ja im Bett liegen, keinen Schlaf bekommen, nicht abschalten können und totale Nervenbündel werden. Es gibt sicherlich viele Menschen, die jetzt sagen, so ist es doch, ich kann nicht schlafen, ich kann gar nichts, ich bin einfach nur noch am Rande meiner selbst. Was ist jetzt zu machen. Gibt es hier ein Patentrezept. Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass man sich einfach fallen lassen muss, man muss sich von sich selber loslassen können. Eine höhere Kraft, ich sage Gott zu ihr, trägt mich und beschützt mich. Wir dürfen und sollen loslassen. Wir können unser Vertrauen verschenken und das Schönste ist, wir müssen dafür nichts Materielle abgeben. Wir müssen einfach nur so sein, wie wir wirklich sind. Klar kann ich den Coolen raushängen lassen, aber ich selber merke doch, dass ich dies gar nicht bin. Wie gesagt, jetzt ist es still, das Klappern der Tasten dringt an mein Ohr, ich gähne jetzt schon desöfteren und ich werde mich jetzt fallen lassen. Ich wünsche allen für diese Nacht, dass sie auch den Mut haben, sich in vertraute Hände fallen zu lassen und spüren, welche Kraft wieder entsteht. Für mich ist Gott so eine Art Tankstelle, der baut mich Nachts wieder auf, scheckt alles durch und kriegt mich irgendwie wieder hin. Ich wünsche allen,dass ihr auch dieses Gefühl bekommt und dann am nächsten Morgen wieder voll da seid. Es gibt noch so viel zu entdecken. Ich wünsche jetzt allen eine Gute Nacht.
Autor:Christoph Lammerding aus Bottrop |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.