Reisetraum Malta: Mit dem Linienbus in die Steinzeit
„Wenn hier schon graues und kaltes Novemberwetter herrscht, sitzt man auf Malta noch gemütlich bei 20 bis 25 Grad draußen.“
Der das sagt, weiß Bescheid: Hans-Joerg Lack und seine Frau Rosemarie waren schon oft auf der winzigen Insl, die zwischen Sizilien und Tunesien im Mittelmeer schwimmt. „Aber Malta ist viel zu schade, um dort nur am Pool in der Sonne zu liegen“, sagt Hans-Joerg Lack. Der kleine Staat im Süden Europas hat nämlich unglaublich viel Kultur und Geschichte zu bieten. Von der Megalithzeit bis zu den Wirren des Zweiten Weltkrieges - auf Malta haben fast alle Menschheitsepochen ihre Spuren hinterlassen.
Wer die Schönheiten der Insel erkunden möchte, kann dies ganz bequem mit dem Linienbus tun. Das Liniennetzt ist sehr gut ausgebaut. „Alle paar Minuten kommt ein Bus“, sagen die beiden Bottroper. Die berühmten orangefarbenen „Möhrchen“, für die Malta viele Jahre berühmt war, wird man allerdings vergeblich suchen. Im letzten Jahr hat die Regierung dem Nahverkehr eine Grundüberholung und damit auch eine neue Fahrzeugflotte verordnet.
Wer in vergangene Zeiten eintauchen möchte, kann das zum Beispiel sehr gut in Mdina tun. Der kleine Ort in der Inselmitte heißt nicht umsonst „Die stille Stadt“. Beim Schlendern durch die Gasen begegnen einem eher Pferdekutschen als Autos. „Von der Stadtmauer hat man einen traumhaften Blick über die Insel“, wissen die Bottroper Reisefans. Ein Besuch in der Multimedia-Schau, die Maltas Geschichte anschaulich zeigt, kann Hans-Joerg Lack ebenfalls empfehlen.
Nicht weit entfernt von Mdina liegt Mosta. Der dortige Dom, der die viertgrößte Kuppel der Welt tragen soll, hat sogar den Abwurf einer Bombe im Zweiten Weltkrieg überstanden. Der defekte Zünder sorgte dafür, dass niemand zu Schaden kam - obwohl in der Kirche gerade die Messe gefeiert wurde. „Das ist schon eine beeindruckende Kirche“, sagt Hans-Joerg Lack.
„Rabat ist berühmt für die St. Agatha Katakomen und die St. Paul Katakomben-Church. Die gesamte Stadt ist von Katakomben unterhöhlt, welche damals für viele Christen ein Zufluchtsort waren. Dort konnten sie auch ihre Toten begraben“, erklärt er weiter.
Der Inselhauptstadt Valletta statten Rosemarie und Hans-Joerg Lack ebenfalls immer wieder einen Besuch ab. Unbedingt sehenswert ist dort die St. John-Co-Cathedral. Der Fußboden besteht aus Einlegearbeiten aus Marmor. Unter den insgesamt 375 Grabplatten sind Ordensritter bestattet.
„Wer zum ersten Mal nach Malta kommt, sollte eine Hafenrundfahrt machen“, rät das Ehepaar. „Der Kapitän erklärt sehr anschaulich, was es alles zu sehen gibt.“ Vom Schiff aus können die beeindruckenden Wehranlagen, die zum großen Teil von den Malteser Ordensrittern gebaut wurden, prima bestaunt werden. Zu sehen ist unter anderem das Lazarett, das bei seiner Errichtung Mitte des 16. Jahrhunderts unglaublich modern war. „Die Malteser haben sogar einen Aufzug konstruiert, mit dem Verletzte vom Schiff in den Krankensaal gehievt werden konnten“, weiß Hans-Joerg Lack. Für offene Münder sorgen auch immer wieder die riesigen Kreuzfahrtschiffe, die regelmäßig im Hafen anlegen.
Wer länger als nur ein paar Tage auf Malta bleibt solle auch die Nachbarinsel Gozo besuchen, raten die beiden Bottroper. „Ganz anders als Malta, ländlich und urig. Dort gehen die Uhren noch wesentlich langsamer.
Zu den „muss-unbedingt-sein“-Tipps gehört für sie auch ein Abstecher Stadt Marsaxlokk, Heimat der von vielen Fotos bekannten bunten Boote. „Wer ganz früh morgens kommt kann zusehen, wie die Fischer ihren Fang anlanden“, empfiehlt Hans-Joerg Lack.
Wer neugierig auf andere Kulturen ist sollte auch einheimische Gerichte und Getränke probieren. „Der Wein ist wirklich lecker“, sagen Rosemarie und Hans-Joerg Lack. „Und weil es so wenig davon gibt, wird er nicht ausgeführt.“ Wer es lieber alkoholfrei mag sollte „Kinnie“ testen, eine süß-herbe Limonade. „Lecker ist das geschmorte Kaninchen“, empfehlen Hans-Joerg Lack und seine Frau auch dem Gaumen neue Eindrücke zu gönnen. „Und wir essen jedesmal auf Malta Bragioli, kleine leckere Rouladen.“
Reisetipps:
Ein Besuch im Diana Club in Bugibba lohnt sich. Die Kneipe ist mit allen möglichen Dingen rund um Prinzessin Diana dekoriert.
Ein Abstecher zu den Glasbläsern in Ta‘ Qali darf nicht fehlen. Man kann ihnen bei der Arbeit zusehen und wunderschöne Glaswaren einkaufen.
Autor:Judith Schmitz aus Bottrop |
6 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.