Nostalgische Geschichte(n): Wilfried Krix schreibt über das Kino in Bottrop
Vom Kirmes-Kinematographen über die Schaubuden bis hin zum Kommunalen Kino - der neueste Band aus der Reihe „Geschichtsstunde“ des Stadtarchivs beleuchtet 100 Jahre Kinogeschichte: „Film ab in Bottrop“.
Autor ist Wilfried Krix, der sich durch Unmengen alter Zeitungen blätterte, um Geschichten zusammen zu tragen. „Das ist nicht die erste Geschichtsstunde, aber für mich eine der nostalgischsten“, sagt Kulturamtsleiter Dieter Wollek. „Es kommen sofort Erinnerungen hoch.“
Wilfried Krix hat nicht nur Daten und Fakten recherchiert, er vermittelt in seinem Buch dem Leser auch etwas vom Lebensgefühl der Zeit. „Die Schaubuden, das war ein Wunderwerk der Technik, sprechende Bilder“, erklärt er. Krix weiß aber auch, warum sich mancher Gastwirt auf die Möglichkeit stürzte, in seinem Saal Kinovorstellungen anzubieten. „Das Gasthaus Gambrinus hatte zum Beispiel keine Konzession für Schnapsausschank, da musste man mit anderen Attraktionen aufwarten.“
Kinosäle in Gaststätten schossen im Laufe der Jahre wie Pilze aus dem Boden, in fast jedem Stadtteil gab es welche. Schauburg, Alfa Lichtspiele, Alhambra, Capitol, Lichtburg, Roxy Theater - viele Namen sind den Bottropern noch heute geläufig. Mit annähernd zwei Millionen Besuchern verbuchten die Kinos im Jahr 1947 den größten Ansturm.
„Der Niedergang des Kinos kam mit dem Fernseher“, sagt Wilfried Krix. Einen besonderen Schub gab es dabei zur Fußball-Weltmeisterschaft 1954. Waren zwei Jahre zuvor nur 15 Fernseher in Bottrop angemeldet stieg ihre Zahl zu diesem Großereignis an. Schon 1959 unterschritt die Zahl der Kinobesucher die Millionenmarke - 13.452 Fernseher standen in den Haushalten.
Heute sorgt das VHS-Filmforum dafür, dass die Bottroper anspruchsvolles Kino sehen können.
Das Heft Nummer 13 aus der Reihe „Geschichtsstunde“ trägt den Titel „Film ab in Bottrop“.
Es ist zum Preis von 5 Euro im Stadtarchiv im Kulturzentrum, Blumenstr. 12-14, Tel. 703754, erhältlich.
Autor:Judith Schmitz aus Bottrop |
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