NAMIBIA! Jeden Tag ein neues Erlebnis und ein Land voller neuer Eindrücke!
Namibia!
Angekommen in Namibia, empfing uns ein deutscher Namibier als Reiseführer. Er brachte uns vom Flughafen nach Windhoek ins Safari Court Hotel, in dem wir die erste Nacht zubringen sollten. Dort hatten wir die Möglichkeit, den freien Nachmittag am Pool zu verbringen oder mit dem Hotelbus nach Windhoek zu fahren. Da wir noch Geld für die Safari wechseln mussten, entschieden wir uns für eine kleine Stadtbesichtigung. Die Stadt wirkte schon anders als "das" Schwarzafrika. Europäisch, ja fast deutsch. Zuerst fiel uns die Christuskirche auf, das Wahrzeichen von Windhoek. Daneben stand der Südwester Reiter. Auf einer Gedenktafel wird der 1749 deutschen Toten gedacht, die im Kampf ums "Niemandsland" gefallen sind. Wir bummelten weiter durch die Stadt und gingen im bekannten Restaurant Gathemann an der Independence Avenue essen. Nach dem Essen fuhren wir zeitig zum Hotel zurück, denn am Abend sollte man nicht zu Fuß in der Stadt spazieren gehen (Kriminalität).
Am nächsten Morgen starteten wir in Richtung Okahandja, um dort den bekannten Holzschnitzermarkt zu besuchen. Es war schon faszinierend, den Männern bei der Arbeit zuzuschauen, wie unter ihren Werkzeugen Tiere, Skulpturen, Menschenpyramiden usw. in jeder Größe entstanden. Es wurde am Anfang der Reise schon viel gekauft. Übernachtet haben wir in der Oropoko Lodge. Sie gefiel uns sehr gut, auch, weil sie gerade umgebaut und renoviert worden war. Am Spätnachmittag bot man eine Wildbesichtigung an. Einige nahmen daran teil. Leider sahen sie nur einige Giraffen und Gazellen, obwohl man ihnen Nashörner versprochen hatte. Aber die Tiere machen nun mal, was sie wollen. Der darauffolgende Tag führte uns über Otjiwarongo zu einem der zwei seltenen Süßwasserseen in Namibia. (Lake Guinas und den Lake Otjikoto). Wir machten dort Rast und sahen uns den See an, in dem 1915 die deutsche Schutztruppe ihre Geschütze, Gewehre, Munition usw. versenkt hatte, weil diese nicht in die Hände der Feinde fallen sollten. Heute sind die Teile wieder geborgen und man kann sie im Museum von Tsumeb besichtigen.
Nach einem Rundgang um den See, bei dem wir auch die schönen, roten Kerzenständer gleichenden Windhoek-Aloen bestaunen und fotografieren konnten, fuhren wir über die Minenstadt Tsumeb, einen kleinen, übersichtlichen Ort, der auch die Blütenstadt Namibias genannt wird wegen der vielen roten Flamboyant- und lila Jacaranda-Bäume, zum Fort Namutoni, wo am 28.Januar 1904 sieben (7) deutsche Südwester siegreich einen Angriff von 500! Ovambo abwehrten. Wir besichtigten die noch vorhandenen Anlagen, das Fort, die Unterkünfte, und waren beeindruckt. Danach ging es weiter zu unserem Übernachtungsquartier, der Mokuti Lodge. Die Lodge war in allem große Klasse. Nach einem köstlichem Abendessen machte man uns auf den Nachthimmel aufmerksam. Durch die Dunkelheit und die klare Sicht waren wir fasziniert von dem Anblick der vielen Sterne und Sternbilder, auch das "Kreuz des Südens" war zum Greifen nah. Ein unvergesslicher Abend. Frühmorgens ging es in den Etosha Nationalpark. Den vierten Tag unserer Namibia-Reise begannen wir sehr früh, um die Tiere an den Wasserlöchern anzutreffen. Wir hatten uns mit noch einem Paar einen Jeep mit Fahrer gemietet, damit wir auch die kleineren Wege durchstreifen konnten. Um es vorweg zu sagen, ein Tag ist viel zu wenig. Obwohl es mit z. B. Kenia nicht zu vergleichen ist. So viele Tiere gibt es in Namibia nicht. Dafür hat das Land andere Sehenswürdigkeiten. Wir hatten aber auch das Glück, einige der exotischen Tiere hautnah bewundern zu können. Elefanten, Giraffen, Nashörner, Zebras, Gazellen usw. Es war wunderbar, Picknick im Freien, unter einem Baum zu machen und die Tiere zu beobachten. Nach einem anstrengenden, aber glücklichen Tag verbrachten wir die Nacht im Okaukuejo Rastlager, welches ein beleuchtetes Wasserloch hatte. Wir sahen zwar nur ein paar Gazellen, aber es war spannend, es hätte ja immer noch z. B. ein Nashorn kommen können. Es wurde uns dann doch zu kalt, 7 - 8° und weniger, nach und nach gingen wir in unsere Zimmer.
Danach führte unsere Reise ins Damaraland, wo wir den Versteinerten Wald besuchten. Dies sind 300 Millionen Jahre alte Baumriesen, die konserviert und durch die Erosion wieder freigelegt wurden. Zwischen den Stämmen findet man Welwitschias (eine Pflanze, die bis zu 1500 Jahre alt werden soll). Besichtigt haben wir die Felsgravuren früherer Bewohner in Twyfelfontein, das spektakuläre Farbenspiel des Verbrannten Berges und die Orgelpfeifen, eine Felswand, geformt aus Basaltsäulen, die etwa vor 120 Millionen Jahren auf Grund vulkanischer Tätigkeit entstanden sind. Leider wird an diesen Orten nicht viel gemacht (instand gehalten). Mehrere Bäume sind mit Sand zugeweht. Es werden immer weniger, die man sehen kann. Bei den Felsgravuren ist die Hälfte der sonstigen Strecke gesperrt, so dass man nur noch einige Gravuren zu sehen bekommt und die Orgelpfeifen wehen auch langsam zu. Wie sieht es in ein paar Jahren aus? Für die Übernachtung haben wir uns diesmal die Twyfelfontein Country Lodge ausgesucht. Allein der Anblick der Lodge war toll. Sie war an einer Felswand gebaut, die Bar und das Restaurant z. B. waren offen gebaut, man hatte einen wunderbaren Blick über das Land. Wir machten uns frisch und gingen zum Abendessen. Nach dem Essen zeigte uns die Belegschaft der Lodge einige ihrer Landestänze und spielte die Musik dazu. Es war ein schöner Ausklang des Tages. Am anderen Tag fuhren wir zum sogenannten Kreuzkap und besuchten eine Robbenkolonie. Mehrere 10.000 Robben verbringen ihre Zeit an den Stränden. Es war sehr eindrucksvoll, die Tiere an Land und im Wasser zu sehen, aber es stank fürchterlich. Diesen Tag beendeten wir in Swakopmund, dem Ferienort direkt an der Küste. Auf Grund der zentralen Lage, 10 Min von der City und 5 Min. vom Strand entfernt, hat uns der Europa Hof gut gefallen. Eine hervorragende Küche. Der nächste Tag war zur freien Verfügung. Wir nutzten ihn für einen Stadtbummel. Wir waren überrascht, wie "deutsch" alles war. Beispielsweise Brötchen oder Brot, Kuchen, sehr lecker. Viele deutsche Namen, Amtsgericht, Straßennamen, Brauhaus usw. Nachmittags gingen wir am Strand spazieren und waren überrascht, wie schnell das Wetter umschlagen kann. Innerhalb weniger Minuten wurde es neblig, so das man fast nichts mehr sehen konnte und von ca. 25° Grad ging es runter auf unter 10°. Das passiere hier öfter, sagte man uns.
Den Naukluft Park, den Gaub Pass und die Namib Wüste beinhaltete unser abwechslungsreiches Programm für den nächsten Tag. Man bekam einen schönen, guten Überblick über die einzelnen Bodenstrukturen des Landes. Berge, verschiedene Farben des Bodens, Trockenheit, Wasser usw. Angekommen bei der Namib Desert Lodge war es jedem möglich, den Nachmittag selbst zu gestalten. Wir ruhten uns am Pool aus und mit einem Grillabend ließen wir den Tag ausklingen. Am anderen Morgen begann der Tag für uns schon um 4 Uhr. Wir fuhren nach Sossusvlei, um bei Sonnenaufgang das Farbenspiel in den höchsten Dünen der Erde zu sehen. (Das nächste Mal übernachten wir direkt im Park. Man ist früher da und hat mehr Zeit). Es war faszinierend und einmalig! Wir wussten nicht, wo wir zuerst hinschauen und was wir fotografieren sollten. Wir besichtigten die einzelnen Dünen und fuhren dabei zu einem Sammelpunkt, an dem wir in Allradjeeps umsteigen mussten. Nur diese schaffen es, durch den Pulversand zu der Dünenlandschaft zu fahren, wo wir dann ca. 2 Stunden herum laufen durften. (Wasser nicht vergessen) Es war sehr heiß, aber es hat großen Spaß gemacht. Anschließend besuchten wir den Sesriem Canyon mit einem 2 - 5 m breiten und bis zu 30m tiefen ausgetrockneten Flusslauf. Nach einer kurzen Pause und ein wenig Kletterei ging es weiter. Plötzlich, während der Fahrt, aus dem heiteren Himmel sahen wir mitten in der Wüste ein Schloss, das "Schloss Duwisib".
Wir machten eine kurze Rast und ließen uns bei einer Führung das Schloss erklären. So erfuhren wir einiges. Erbaut im letzten Jahrhundert von Hansheinrich von Wolf, Offizier der deutschen Schutztruppe. Noch heute kann man viele Sehenswürdigkeiten besichtigen. Übernachtet haben wir in der Hammerstein Lodge, welche einen kleinen Tierpark mit Gepard, Leopard und Luchsen hat. Es war schon aufregend, Geparden und Luchse zu streicheln. Beim Leopard war allerdings schon ein Zaun angebracht. Am nächsten Tag reisten wir durch das Sperrgebiet (Diamanten) an der Küste entlang nach Lüderitz. Dort besichtigten wir die Felsenkirche, das Görke Haus und spazierten durch einige Straßen, in denen auffallend bunte, schmucke Häuser standen. Sonst gab es dort nicht viel zu sehen. Übernachtet haben wir im Nest Hotel direkt am Wasser mit Blick auf die Felsenkirche. Nach dem Frühstück führte unsere Tour zu der "Stadt" Kolmannskuppe-Kolmanskoop, eine 1908 mit der Entdeckung der ersten Diamanten errichtete Stadt. Es lebten dort bis zu 300 Personen. Ein Hospital, auch Lazarett genannt, war vorhanden. Ebenso eine Schule mit 2 Lehrern und 44 Schülern. Man konnte im Kasino speisen, tanzen, kegeln und Sport treiben. Auch eine Bibliothek war eingerichtet. 1950 war der wirtschaftliche Nutzen vorbei und die Stadt wurde verlassen. Die Wüste übernahm Kolmanskoop. Eine Führung sollte man morgens machen. Am Nachmittag kommt Wind auf, der nicht gut für Mensch und Kamera ist. Weiter fuhren wir über Seeheim, Holoog nach Canyon Village und sahen auch die berühmten, legendenumwobenen Wildpferde. Einen atemberaubenden Eindruck hinterließ bei uns die Besichtigung des Fish-River-Canyons Das muss man gesehen haben. Der zweitgrößte Canyon der Erde. 450 - 550 m tief und 160 km lang. Man kann ihn in mehreren Tagen am Grund erwandern, aber oberhalb gibt es auch einen ca. 2 Stunden langen Wanderweg mit einer wunderbaren Aussicht auf den Canyon. Einfach sagenhaft.
Die Nacht verbrachten wir im Canon Village. Die zweitletzte Station unserer Namibia-Tour war die Fahrt durch den Köcherbaumwald in Keetmanshoop. Der Köcherbaum bekam seinen Namen, weil die Buschleute aus den Ästen des Baumes ihre Köcher für die Pfeile machten. Weiter ging es zum Giants' Playground (Spielplatz der Giganten). Das sind seltsame Felsformationen, durch Erosionseinwirkung entstanden. Interessant waren auch die Bauten der Webervögel in den Bäumen.
Durch die Kalahari-Wüste führte uns der Weg zur Kalahari Anib Lodge. Nachmittags hatten wir dort die Möglichkeit eine Farmrundfahrt zu machen. Wir nahmen nicht teil und ruhten uns am Pool aus. Nach einer kalten Nacht fuhren wir über die Stadt Rehoboth nach Windhoek zurück und ließen somit diese aufregende Tour ausklingen. Nach einer Stadtrundfahrt ging es zum Hotel Safari Court. Da uns Namibia so sehr gefallen hat, entspannten wir uns noch eine Woche auf einer Farm in der Nähe von Windhoek. Auch dort waren der Service, die Ausstattung der Lodge, die Wildbesichtigung und das Essen ausgezeichnet. Wir werden auf jeden Fall noch einmal nach Namibia reisen!
Ein Bericht von Hans-Joerg
Bilder können jede Menge nachgeliefert werden.
Autor:Hans-Joerg Lack aus Bottrop |
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