Moderner Nikolaus

Nikolaus wie man ihn kennt.
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Nikolaus mal anders

Draußen vom Parkplatz komm ich her,
ich kann euch sagen, dass Parken fällt schwer.
Denn statt ein singender Engelschor,
zücken Politessen die Knöllchen hervor.
Und überall auf den Kirchturmsspitzen,
sah ich grelle Leuchtreklame blitzen.

Ja früher war ich ein flinker Gesell,
doch heute geht alles nicht mehr so schnell.
Die Kinder riefen, he alter Knabe,
was bist du so blass und wechselst die Farbe.
Wo sind die Geschenke, wo ist nur dein Sack,
beeil dich gefälligst und mach jetzt nicht schlapp.

Nasskalt da draußen und noch gar kein Schnee,
doch trotzdem tun mir die Füße sehr weh.
Die Nase knallrot meist nicht nur vom frieren,
denn überall muss ich ein Schnäpschen probieren.
So tu ich Jahr für Jahr meine Pflicht,
worum es hier geht, bedenkt man meist nicht.

Denn soviel kann ich schon verraten,
es gibt heut` keinen Gänsebraten.
Auf Geschenke könnt ihr lange warten,
ein Weihnachtsbaum steht nur im Garten.
Und ist mein Sack auch noch so leer,
die Kinder woll`n nur immer mehr.

Doch ich habe heute ganz andre Sorgen,
Wenn`s weiter so geht, dann gibt es keinen Morgen.
Statt Weihnachtsengel mit goldenem Flügel,
gibt’s Ärger Sorgen und manchmal auch Prügel.
Wir brauchen hier kein Fegefeuer,
das Leben ist hart und viel zu teuer.

Ja Kinder morgen wird’s nichts geben,
weil wir in schlechten Zeiten leben.
Das sagt euch euer Weihnachtsmann,
denn sparen muss jetzt jedermann.
Die Krippe vermietet, den Schlitten versetzt,
so werde ich ständig von Schulden gehetzt.

Denn alles, was sie bei uns streichen,
das geben sie den „armen“ Reichen.
Für Unternehmer sind immer Geschenke da,
und das beständig im ganzen Jahr.
Mit Sicherheit kannst du alles verwetten,
wir müssen auch weiter die Banken retten.

In dieser Zeit hilft uns kein Glauben,
sie sind dabei uns alles zu rauben.
Mit abkassiert die Politik,
denn Schmiergeld macht die Konten dick.
Was wir bei diesem Pack vermissen,
das ist Moral und ein Gewissen.

So werden täglich wir verkohlt,
bis dass uns dann der Teufel holt.
Und wem das alles hier nicht passt,
den jagt man in die Heilige Nacht.
Denn alle die von uns gut leben,
versprechen uns dann Gottes Segen.

Rolf Zydeck

Autor:

Rolf Zydeck aus Bottrop

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