Kultur-Förderverein will Sponsoren für Großprojekte auftreiben
„Nicht nur meckern, sondern was tun.“ Das ist einer der Leitsätze des neu gegründeten Kulturfördervereins, der in finanziell klammen Zeiten Kunst und Kultur in Bottrop unterstützen möchte. Vereinszweck ist die Beschaffung von Finanzmitteln und Spenden zur Realisierung von Projekten.
„Uns Gründungsmitgliedern ist es sehr bewusst, wie groß die Einschnitte im Kulturbereich inzwischen sind“, sagt der 1. Vorsitzende Gerd Heinemann. Vor fünf Jahren ist der ehemalige stellvertretende Leiter des Kulturamts in den Ruhestand gegangen, doch der enge Kontakt ist geblieben. Und genau wie Gerd Heinemann kommen auch die anderen acht Gründungsmitglieder des Vereins aus dem Kulturbereich. Zu ihnen gehören unter anderem Ursula Bannasch, langjährige Mitarbeiterin des Kulturamtes, Rudi Mertesacker, ehemaliger Direktor der Konradschule und Fotograf, Maja Brüggemeier und Werner Bartelt-Brüggemeier vom Figurentheater „Sonstwo“, sowie die Vorsitzende des Künstlerbundes Bernhardine Lützenburg und der Maler Reinhard Wieczorek.
„Viele Projekte sind mit kommunalen Mitteln nicht zu bewältigen“, erklärt auch der Leiter des Kulturamtes, Dieter Wollek. Und so wird eine der vor der Tür stehenden Aktionen, die Feier zum 100. Geburtstag des Rhein-Herne-Kanals im nächsten Jahr, bereits vom Förderverein unterstützt. Mit im Boot ist hierbei die Sparkasse, die außerdem den „Kulturrucksack“ und das nächste Spektakel mit dem Aida-Projektchor sponsert.
„Wir wollen Unterstützung leisten, indem wir auf Mittelsuche gehen, Klinken putzen“, erklärt Gerd Heinemann, der ebenso wie seine Mitstreiter über viele wertvolle Kontakte verfügt. „Es kann ja nicht die erste Aufgabe des Kulturamtes sein, Sponsoren aufzutreiben. Die Aufgabe der Mitarbeiter ist es, Projekte zu entwickeln.“
„Die Vereinsmitglieder haben Kontakte und Erfahrungen - das versickern zu lassen, wäre doch töricht“, betont Frank Pinnow von der Sparkasse. „Und man kann sich bei ihnen darauf verlassen, dass das Geld in guten Händen ist.“
Der Verein will sich bei seiner Arbeit auf die förderungswürdigen und nachhaltigen Projekte konzentrieren. „Dafür gehen wir auf die Matte“, verspricht Gerd Heinemann. Solche Projekte könnten zum Beispiel auch die Figurentheatertage oder das Festival Orgel Plus sein - zwei Aushängeschilder des Bottroper Kulturlebens. „Die dürfen nicht in Gefahr geraten“, fordert Heinemann.
Wer sich über den Kulturförderverein informieren möchte oder Kontakt aufnehmen will, kann das über das Kulturamt, Büro Dieter Wollek, Tel. 703830, tun.
Autor:Judith Schmitz aus Bottrop |
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