Immer diese Erinnerungen

In den letzten Tagen ist es einfach schrecklich. Immer wieder tauchen Daten auf, an den irgendetwas vor Jahren passiert ist, das sehr einschneident im Leben ist und war.
So sah ich auf den Kalender und stellte fest, oh da steht ja der 4. September 2012.
Was war denn noch mal an diesem Tag vor vielen vielen Jahren los.
Ich könnte ja jetzt mal raten lassen, aber das bringt nicht, also erzähle ich es lieber.

Vor 31 Jahren, genau an diesem Tag habe ich meinen Führerschein gemacht, ja ich hatte die Fahrprüfung. Die Theorie hatte ich schon bestanden und jetzt ging es los zur Fahrprüfung. Ich kann mich noch erinnern, dass bereits jemand vor dem Auto stand und sich gerade auf den Fahrersitz setzen wollte. Wie gesagt, wollte, irgendwie schaffte ich es dann doch noch an ihm vorbeizukommen und diesen Sitz zu belegen. Mein Gott war ich zappelig. Ich stellte mir in Gedanken vor, wo ich überall herfahren müsse und was ich alles zu beachten hätte. Der Fahrlehrer war cool drauf und auch der Fahrprüfer erzählte die ganze Zeit, das er heute besonders froh sei, da irgendeine Verwandte eine total schwere Operation gut überstanden hatte. Dann ging es los. Ich folgte den Anweisungen des Fahrprüfers und fuhr hin und her durch Gladbeck. Dann musste ich noch einparken, durfte mir aber die Lücke aussuchen. Ich fand schnell eine, in der hätten acht Autos Platz gehabt, aber die schaffte das Einparken mit Leichtigkeit. Jetzt kommen wir zum Ende, jetzt nochmal rückwärts um die Kurve und dann ist die Prüfung geschafft. Mir stockte der Atem. Genau diese Übung hatte bislang nie so richtig geklappt, aber was solls. Ich schnappte mir das Lenkrad und versuchte mein Glück. Was soll ich sagen, er geschah ein Wunder, bislang hatte es nie geklappt, jetzt aber auf Anhieb. Der Prüfer öffnete die Tür und sagte, ok, weiter. Ich fuhr weiter.
Nach ein paar Metern sagte er dann, so jetzt rechts anhalten und aussteigen. Erst habe ich das gar nicht geschnallt. Ich wollte nicht anhalten und aussteigen erst recht nicht. Dann begriff ich, dass die Prüfung zu Ende war und ich meinen Lappen erhalten sollte. Was war ich ich diesem Moment glücklich.
Zu Hause habe ich dann erst einmal gesagt, das ich durchgefallen sei. Mein Bruder hat sich beömmelt und meine Mutter war sehr mitfühlend und meinte nur, beim nächsten Mal wird es besser. Als ich aber dann den Autoschlüssel für unser Auto suchte und haben wollte, merkten beide sehr schnell, dass ich sie leimen wollte. Danach fuhren mein Bruder und ich erst mal eine Probefahrt, ja und bis heute fahre ich noch ununterbrochen mit dem Auto herum.

Ja, ja , der 4. September, ein ganz normaler Tag, aber er veränderte mein Leben
ganz schön.

Autor:

Christoph Lammerding aus Bottrop

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