Im Sinne der Natur
Ein Projekt entwickelt sich weiter
Sie setzen sich für ein lebenswertes Stadtklima ein: Sechs Mitarbeiter des Sachgebietes Klimagerechtigkeit der Stadt haben es sich zur Aufgabe gemacht, für ein gutes Klima zu sorgen.
Das Sachgebiet Klimagerechtigkeit ist seit Juli letzten Jahres ein fester Bestandteil der Umweltplanung im Fachbereich Umwelt und Grün. Dem Team geht es vor allen Dingen darum, das Leben der Bürger der Stadt im Sinne von Natur und Umwelt zu verbessern. „Wir sind jetzt gut aufgestellt und können unsere Ziele besser nach vorne bringen. Als junge Organisationseinheit werden wir verschiedene Projekte verfolgen, die uns am Herzen liegen“, erklärt Sachgebietsleiter Tillmann Christian. Dahinter verbergen sich einige spannende Aufgabenbereiche. Ein Schwerpunkt dabei ist das Thema Regenwasser. Extreme Regenfälle waren in den vergangenen Jahren bereits mehrfach Realität. Besonders im letzen Jahr war das nördliche Stadtgebiet Bottrops betroffen. In den dicht besiedelten Wohn- und Gewerbegebieten hat das Regenwasser kaum eine Chance, natürlich zu versickern. Meist wird es in die Kanalisation geleitet und geht anschließend mit dem Schmutzwasser zur Kläranlage. Das entsorgte Regenwasser fehlt im natürlichen Wasserverlauf. Außerdem spielt der Niederschlag eine große Rolle bei der Kühlung der Umgebungsluft, da das vom Boden aufgenommene Wasser zu einem großen Teil verdunstet und zu einer Abkühlung führt. Gerade in dicht besiedelten und überhitzten Bereichen ist eine Abkopplung von der Kanalisation ein wichtiger Bestandteil zur Klimaanpassung. Die Emschergenossenschaft hat mit den Kommunen eine Zusatzvereinbarung geschlossen. So sollen in Bottrop bis zum Jahr 2020 15 Prozent von der Fläche abgekoppelt sein. „Aktuell sind es 13 Prozent, die restlichen zwei werden bereits umgesetzt“, erklärt Stefanie Meyer. Auch mit dem Thema grüne Stadt beschäftigen sich die Mitarbeiter des Sachgebietes.
Die Innenstadt soll grüner werden. So denken die Planer über Möglichkeiten nach, an einigen Stellen in der City den Aufenthalt an heißen Tagen im Sommer angenehmer zu gestalten. Der Berliner Platz beispielsweise bietet sich für eine grüne Planung geradezu an. Denn auch an heißen Tagen halten sich dort viele Menschen auf. „Wir denken an eine Durchgrünung der Innenstadt, beispielsweise weitere Dachbegrünungen, Wanderbäume, Fassadenbäume. Zum einen, weil es bei starker Hitze kühlt und auch die Lufthygiene ist besser“, so Carina Tamoschuss.
Dass in der Stadt bereits einige grüne Flächen geschaffen wurden, zeigt das Projekt Gemeinschaftsgärten. Ein eigens dafür gegründeter Verein unterstützt die Entwicklung und Vernetzung dieser Gärten in Bottrop. Am Kulturhof entstand der erste Gemeinschaftsgarten. Mittlerweile gibt es sechs. Bottroper verwandelten grüne Oasen zu Orten der Begegnung. Das gemeinsame Gärtnern ist ein Baustein für eine lebenswerte und klimagerechte Stadt der Zukunft.
Ein weiteres Thema ist Fernwärme, mit dem sich der Fachbereich Klimagerechtigkeit beschäftigt. „Wärmekataster Bottrop Kirchhellen“ als Strategie für eine integrierte Wärmenutzung. So soll die zukünftige energetische Entwicklung von Kirchhellen und seinen Ortsteilen zur systematischen Erschließung der Klimaschutzziele im Vordergrund stehen. „Hier gilt es festzustellen, wie viel Bedarf da ist. Kirchhellen ist der älteste Stadtteil. Da gibt es keine Fernwärme. Hier müssen wir langfristig planen und herausfinden wo Modernisierungen notwendig sind“, so Christian.
Das Team des Sachgebietes Klimagerechtigkeit sieht ihre Projekte als Gemeinschaftsaufgabe, in die sie auch die Bürger der Stadt einbeziehen wollen, denn der Klimawandel betrifft alle. Dabei steht die Lebensqualität im Focus.
Autor:Angelika Noc aus Bottrop |
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