Grundschule Vonderort verabschiedet Inge Vârvoreanu
Nach 42 Jahren im Schuldienst beginnt mit Ablauf des aktuellen Schuljahres für die Leiterin der Grundschule Vonderort, Inge Vârvoreanu, ein neuer Lebensabschnitt. Ausschlafen statt früh aufstehen, Kaffee trinken und Zeitung lesen zuhause statt Schule organisieren im Büro, viel Zeit den Hobbies widmen statt Schülern, Eltern und Lehrern. Für Vârvoreanu beginnt der Ruhestand.
Oder, wie es Karl Trimborn, Leiter des Bottroper Schul- und Jugendamtes formulierte: "Ich wünsche ihnen keine Minute Langeweile und das sie am Ende des Tages feststellen, wie schnell dieser doch vorüber gegangen ist!" Trimborn war einer von vielen Rednern bei der feierlichen Verabschiedung von Inge Vârvoreanu in der bunt geschmückten Turnhalle der Bottroper Grundschule. "Bunt" ist Vârvoreanu wichtig, denn "Bunt" bedeutet Vielfalt, bedeutet Lebensfreude und bedeutet Kreativität. Kein Wunder also, dass der Dortmunder Künstler Robert Kaller, der schon einige Kunstprojekte an der Grundschule Vonderort durchgeführt hat, die anwesenden Gäste dazu animierte, für Vârvoreanu ein farbenfrohes Mosaik zu gestalten.
Bunter Mix aus Reden und Unterhaltung
Kreativ und vielfältig gestaltete sich auch die Verabschiedungsfeier, die vom Vonderorter Kollegium mit Unterstützung der Elternschaft organisiert wurde. Zur Einstimmung tanzte die Klasse 1b zur Filmmusik von Mary Poppins, ehe Karl Trimborn in seiner Dankesrede an die gute Zusammenarbeit und Vârvoreanus Verdienste in und an der Bottroper Schullandschaft erinnerte. Nach einer Einlage der Einrad-AG unter Leitung von Lena Gottlieb dankten in einer gemeinsamen Rede Pfarrer Klaus Göke für die evangelische und Pastor André Uellenberg für die katholische Kirchengemeinde für die jahrelange, gute Zusammenarbeit.
"Verlust für Vonderort"
Anschließend flog die 3a mit Sidos "Astronaut" über den Turnhallenboden und überließ danach der Bottroper Schulrätin, Heike Sulimma, die Bühne. In einer sehr herzlichen Rede verabschiedete sie sich mit "einem lachenden und einem weinenden Auge". Sulimma ließ Vârvoreanus Schullaufbahn Revue passieren, verwies auf die vielfältigen Sprachtalente der scheidenden Schulleiterin und deren Engagement weit über die eigenen Schulgrenzen hinweg. Abschließend überreichte sie Vârvoreanu noch die Entlassurkunde der Bezirksregierung Münster.
Lehrerchor gibt Gas
Das Kollegium der Grundschule legte einen Auftritt hin, für den auch Eintrittsgeld würdig gewesen wäre. Mit Gitarre und Kostümierung performten die Lehrerinnen ein kreatives Medley zu Ehren ihrer Schulleiterin. Aus Reinhard Meys "Über den Wolken" wurde "Als Pensionärin muss die Freiheit wohl grenzenlos sein", Udo Lindenberg fragte "Ist das der Sonderzug zur Rente?" und zum Hit "Skandal im Sperrbezirk" der Spider Murphy Gang stellte das Kollegium fest "Fatal, sie schläft jetzt lange!" Und nachdem eine Gruppe von Vonderorter Schulkindern die Frage gestellt hat, was Vârvoreanu denn in ihrem Ruhestand machen soll anstatt sich um die Schule zu kümmern hatte der Lehrerchor noch einen gut gemeinten Tipp: "Probiers mal mit Gemütlichkeit!"
Gesang und bunte Ballons
Zum Abschluss ging es dann wieder vor die Turnhalle, wo die Elternschaft eine Überraschung für "ihre Schulleiterin" vorbereitet hatte. Der Kirchhellener Chor "Chorage", in dem Inge Vârvoreanu selbst Mitglied ist, hatte sich eingefunden und gab ihr zu Ehren eine von den Anwesenden begeistert aufgenommene Kurzvorstellung. Zu Coldplay und ABBA wurden Luftballons verteilt und als krönender Schlusspunkt gemeinsam steigen gelassen - ein bunter Abschied und ein schöner Kontrast zum ansonsten grauen Himmel über Bottrop.
Nachfolge im Herbst
Die Geehrte sebst, seit Sommer 2008 Leiterin in Vonderort, bedankte sich für die schöne Zeit in Vonderort. Sie wäre immer gerne zur Schule, zu den Kindern und zu den Eltern gekommen. Zwar wären noch einige Baustellen übrig geblieben doch Vârvoreanu ist fest davon überzeugt, dass die neue Schulleitung zusammen mit dem engagierten Umfeld im Stadtteil auch diese bewältigen wird. Vârvoreanus Nachfolge ist derzeit noch ungeklärt. Die Mühlen der Verwaltung mahlen jedoch stetig so dass Hoffnung besteht, die nun frei werdende Stelle im Herbst mit einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin pünktlich zum neuen Schuljahr besetzen zu können.
Autor:Markus Gorsky aus Bottrop |
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