Grenzenloser Einfallsreichtum: Thomas Grandoch hat gerade in Berlin sein Studium abgeschlossen und will nun Geschichten auf dem Handy erzählen
Klein kann er nicht. Thomas Grandoch, der seit der Regie bei der Aufführung der AIDA-Oper während der Local Hero Woche im Kulturhauptstadtjahr vielen Bottropern ein Begriff ist, macht sich auf zu neuen Ufern. „Was der Film fürs Kino ist, suchen wir fürs Handy“, erklärt der 27-Jährige. Think Big.
Gerade hat Thomas Grandoch in Berlin sein Studium beendet. An der dortigen Universität der Künste hat der Bottroper Gesellschafts-und Wirtschaftskommunikation mit dem Schwerpunkt Film studiert. In der Bundeshauptstadt traf Thomas Grandoch – die Welt ist klein – auf Marc Holtbecker, der ebenfalls aus Bottrop kommt. „Purer Zufall“, sagt Grandoch. „Unsere Wege haben sich im selben Studiengang gekreuzt.“ Die beiden haben nicht nur gemeinsam im Hörsaal gehockt, sondern auch zusammen ihre Diplomarbeit geschrieben. 200 Seiten, gerade mit der Traumnote 1,0 benotet. Aber da ein Tag schließlich erst nach 24 Stunden vorbei ist, haben Thomas Grandoch und Marc Holtbecker noch während des Studiums eine gemeinsame Firma gegründet: „Thaumatop“ – ein etwas sperriger Name, der bald geändert werden soll. Entstanden sind erste Werbe- und Imagefilme und schließlich auch der Zuschlag für ein Stipendium der bekannten Werbeagentur „Jung von Matt“. Überzeugt haben die beiden kreativen Köpfe aus Bottrop mit ihrer Idee, Handys nicht nur zum Telefonieren, Fotografieren oder Surfen zu nutzen, sondern noch attraktiver für alle zu machen, die eine Vorliebe für Geschichten haben. „Wir suchen nach narrativen Formaten fürs Handy“, erklärt Thomas Grandoch. „Das ist doch kein reines Kommunikationsgerät mehr.“ Die Idee hat auch Mercedes überzeugt. Mit Unterstützung von Jung von Matt erarbeiten Grandoch und Holtbecker Angebote, die für Kunden der Edelkarossen attraktiv sein könnten.
„So nah wie das Handy hat man doch sonst fast nichts“, erläutert der Bottroper die Überlegungen. „Es soll ja Leute geben, die es mit aufs Klo nehmen, so wie andere eine Zeitung.“ Ablenkung, Unterhaltung, in kleinen Häppchen von ein bis zwei Minuten Dauer, aber mit Fortsetzung. „Wir wollen ja mit den Geschichten einen Spannungsbogen aufbauen“, so Grandoch weiter. Interaktiv soll das Format auch sein, und vor allem muss das Ganze ein Alleinstellungsmerkmal im interaktiven Digitalwald haben. „Spiele gibt es schließlich schon genug“, weiß Grandoch.
Mit ihrer Geschäftsidee wollen er und sein Partner Marc Holtbecker nun versuchen, ein Existenzgründer-Stipendium zu kriegen. Ein Jahr hätten sie dann Zeit, ihre Ideen technisch umzusetzen und Kunden zu aquirieren. Wenn alles gut geht, wird aus dem innovativen Gründer-Duo bald ein Trio. Ein Informatiker könnte mit ins Boot kommen.
Die Liebe zur Bühne wird Thomas Grandoch seinen Zukunftsplänen nicht opfern. Am liebsten wäre es ihm, wenn er alles verbinden könnte, Medien vermischen. „Grenzen gibt es nicht mehr“, glauben die beiden frisch gebackenen Uniabsolventen.
Autor:Judith Schmitz aus Bottrop |
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